Foto: © GEPA Reportage / 2018 / Jänner

Realitycheck Ausbildungsliga: So geht es den Wintertransfers von letztem Jahr (2)

18 Spieler verließen die Bundesliga im Winter der Saison 2016/17 Richtung Ausland. Ein gesamte Spieltagskader also. Aber wie viel Ausbildungsliga steckt in den Transfers? Und wie geht es ihnen heute?

Die Wiener Austria veräußerte zwei Kicker Richtung Ausland. Zum einen Richard Windbichler. 2015 von der Admira nach Favoriten gewechselt sucht er seit einem Jahr das Abenteuer. Bei Ulsan in Südkorea ist der Defensivspezialist Stammspieler und erfreut sich laut Interviews eines schönen Lebens im fernen Osten. Richtung Norden war es für Patrizio Stronati gegangen. Der 23-Jährige wechselte zu Mlada Boleslav nach Tschechien, sollte dort reifen. Gemessen an den Einsatzdaten hat das geklappt, seit seinem Wechsel hat er so gut wie kein Spiel für die Tschechen verpasst. Er kehrte nun nach Wien zurück.

Verleihen zwecks Spielpraxis gab es auch bei Red Bull Salzburg zur Genüge. Die Stürmer Fredrik Gulbrandsen (RB New York) und Munas Dabbur (Grasshoppers) sowie Reinhold Yabo (Bielefeld) wurden für je ein halbes Jahr verliehen. Klappte gut, alle drei sind diese Saison Stammspieler beim Serienmeister. Verliehen wurde auch Ersatzkeeper Airton, zu RB Brasil. Sein Kontrakt läuft noch bis 2020, er soll nun erneut verliehen werden. Nicht aufgegangen ist der Plan von Peru-Talent Yordy Reyna, sich via Salzburg durchzusetzen. Bis auf eine kurze Zeit bei Grödig tat er sich schwer, im Winter packte er entgültig die Koffer, er landete in Vancouver. Immerhin: Bei den Whitecaps läuft es gut, nach einer Fuß-OP im Frühjahr verbuchte er 2017 in 18 MLS-Spielen zehn Scorerpunkte, machte auch drei Spiele im Playoff.

Bleiben noch zwei echte Transferkracher. Jonatan Soriano suchte im Februar 2017 nach fünf Jahren Salzburg eine neue Herausforderung und fand sie in China bei Beijing. Dort traf er im Sommer auf Ex-Bullen-Coach Roger Schmidt und davor und danach ins Tor, wie gewohnt. Bislang hält er bei 19 Einsätzen bei 16 Toren. Salzburg ließ sich den Transfer des Goalgetters vom Dienst mit 15 Millionen Euro vergolden. Bleibt noch einer: Dayot Upamecano kam 2015 von Valencienne zu Red Bull Salzburg. Das Riesenabwehrtalent sollte dort reifen und das machte der heute auch erst 19-Jährige in eine unglaublichen Geschwindigkeit. 16 Erste Liga-Spiele 2015/16, Bundesligadebüt in der selben Saison. 2016/17 absolvierte er 15 Spiele in der Bundesliga, dann ging es für kolportierte zehn Millionen Euro zu - logischerweise - RB Leipzig. Dort ist er Stammspieler.

Aber Ausbildungsliga?

Sieht man sich die Transfers und den Output nach einem Jahr an, dann ist die Bilanz ernüchternd. Neben Upamecano und Matic geht wohl kein Transfer als Verbesserungstransfer durch und bei Matic, der ja 27 Jahre alt ist, von einer Ausbildung zu sprechen, wäre wohl auch übertrieben. Auch wenn der Winter nicht die Haupttransferzeit für Talente ist, gibt es hier sicherlich Aufholbedarf. Es spricht vielleicht für die Sportdirektoren, dass im Winter wenig Betrieb am heimischen Transfermarkt ist. Richtung Ausland könnte es aber durchaus mehr sein. Es sollte mehr sein, wenn man sich als Ausbildungsliga sieht.

 

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