Die 7 ... legendärsten Teamchefs der letzten 25 Jahre

Bevor am Montagabend der neue Teamchef gekürt wird, wagt 90minuten.at einen Blick zurück auf die letzten 25 Jahre. Wer waren die legendärsten Teamchefs? Und vor allem: Warum?

Von Georg Sander

 

Vermutlich hat fast jeder Fußballfan seinen "Nationalteam"-Moment. Jener des Autors war das 3:0 von Österreich gegen Finnland am 25. August 1993 - es war mein erstes Länderspiel. Zu sehen war quasi die heutige Trainer-, Sportdirektoren- und Experten-Gegenwart, damals also die Zukunft des heimischen Fußballs. Didi Kühbauer, Heimo Pfeifenberger und Andi Herzog trafen, im Tor stand Franz Wohlfahrt, Peter Stöger im Mittelfeld. Michael Streiter, Anton Pfeffer, Walter Kogler, Wolfgang Feiersinger, Peter Artner und Andi Ogris waren die anderen Kicker in der Startelf. Trainer war übrigens Herbert Prohaska. Die Quali zur WM 1994 in den USA wurde verpasst. Wie auch die zur Euro davor und danach, jener 2000 und eigentlich allen weiteren Turnieren - 2008 wurde selbst ausgerichtet, 2016 lief dann trotz Quali nicht nach Wunsch. Mittendrinnen: Eine lange Reihe denkwürdiger Trainer und Momente. 

Platz 7: Willi Ruttensteiner

Zwei Mal gab Willi Ruttensteiner für je zwei Spiele den Interimscoach. Und zwar zunächst im Herbst 2005, als er Hans Krankl nach der verpassten Quali zur WM 2006 beerbte, bevor dann Josef Hickersberger übernehmen konnte. Österreich hatte die Quali unter Krankl versemmelt - unter anderem durch zwei Niederlagen gegen den späteren Gruppenzweiten Polen, ein Remis in Aserbaidschan oder das legendäre 3:3 in Nordirland (dazu später mehr). Unter Ruttensteiner machte das ÖFB-Team, was es konnte: Heimsieg gegen Nordriland, Auswärtsniederlage gegen England. Beim zweiten Mal übernahm Ruttensteiner nach Didi Constantinis glückloser Qualifikationsausscheidung zur Euro 2012. Einem 0:0 in Kasachstan folgte ein 4:1 in Aserbaidschan. Legendär ist Ruttensteiner aber vor allem deshalb, was danach kam: die Ära Marcel Koller. Als Sportdirektor hatte er maßgeblichen Anteil, dass Österreich sich zur Euro 2016 qualifizieren konnte. Das Ende ist bekannt.

Platz 6: Otto Baric

Sieben österreichische Meistertitel (je zwei mit Innsbruck und Salzburg, drei mit Rapid), zwei europäische Finale (Cup der Cupsieger mit Rapid 1985, UEFA-Pokal mit Salzburg 1994), kroatischer Meister mit Dinamo 1997, dazu noch zwei Cuptitel in Österreich und Kroatien und fünf Supercupsiege in Österreich - Otto "Maximale" Baric ist einer der erfolgreichsten Trainer, die in Österreich gearbeitet haben und er trainierte die österreichische Fußballnationalmannschaft als Prohaska-Nachfolger von April 1999 bis Ende 2001. Österreich schlug sich nicht schlecht unter Baric: Nach dem legendären 0:9 in Spanien noch unter Prohaska ("Hoch gwinnen wir nimmer" (c) Toni Pfeffer) rettete Baric trotz 0:5 in Israel die Quali zur Euro 2000, am Ende hatte man gleich viele Punkte wie Israel. Und er schaffte es bis ins Play-Off der Quali zur WM 2002 gegen die Türkei, wo man aber deutlich den kürzeren zog. Unvergessen und jedenfalls legendär: Interviews mit Otto Baric. Trotz des ersten Engagements in Österreich 1970 ist er auf eine liebevolle Art auch heutzutage noch auf Kriegsfuß mit der deutschen Grammatik.

 

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So sollen die neuen ÖFB-Trikots aussehen (Bilder: footyheadlines.com)