Reportage / 2017 / Oktober

Die 7 ... legendärsten Teamchefs der letzten 25 Jahre (2)

Bevor am Montagabend der neue Teamchef gekürt wird, wagt 90minuten.at einen Blick zurück auf die letzten 25 Jahre. Wer waren die legendärsten Teamchefs? Und vor allem: Warum?

Platz 5: Karel Brückner

"Wir haben nicht auf den Taufschein geschaut, sondern auf Erfahrung und Erfolg", sagte der damalige ÖFB-Präsident Friedrich Stickler anno 2008. Josef Hickersberger war gegangen, er hatte Österreich eine letztlich brave Heim-Euro beschert. Was hatte für Brückner gesprochen, damals bereits 68-jährig? "In seiner aktiven Laufbahn spielte Brückner für Sigma Olmütz, das er später auch trainierte, und Banik Ostrau. Nach dem tschechischen U21-Team übernahm er als Trainer das A-Team, das er nach der verpassten WM-Qualifikation 2002 zu allen großen Turnieren und zeitweise auf Rang zwei der FIFA-Weltrangliste führte", so der ÖFB in der Presseaussendung zu seiner Bestellung. Legendär ist vor allem die schlechte Performance. Gemessen am Punkteschnitt war kein Teamchef schlechter als der Tscheche. Mit nur 0,71 Punkten im Schnitt aus sieben Partien konnte die Ära nicht länger dauern. Dabei hatte es sensationell angefangen: Testspiel 2:2 gegen Italien, 3:1-Heimsieg in der Quali gegen Frankreich. Dann aber fünf grausame Spiele, in denen nur ein Punkt geholt werden konnte - gegen die Färöer. Bei diesem Trauerspiel musste sich ORF-Moderator Thomas König aufgrund eines Bildausfalls als Radiomoderator versuchen und wir sahen nichts. Manche sagen: Gott sei Dank. Und nach drei weiteren Niederlagen gegen Serbien, die Türkei und Schweden war die Ära Brückner auch schon wieder vorbei. Und Brückner musste nicht einmal nach Hause fahren, denn seinen Wohnsitz hatte er nie verlegt.

Platz 4: Hans Krankl

1344 Tage oder 31 Spiele lang betreute Hans Krankl zwischen 2002 und 2005 das österreichische Nationalteam. Trotz namhafter Gegner wie Tschechien und den Niederlanden für die EM 2004 und wie schon erwähnt England oder Polen für die WM 2006 waren es vor allem die gezeigten Leistungen und die taktische Inkonsistenz, die den geneigten Fußballfan die Krankl-Jahre lieber vergessen lassen. Die Endrunden wurden deutlich verpasst. Die Spiele sind wohl dokumentiert. Ein großer Spieler muss eben kein großer Trainer sein. Wikipedia listet unter den Erfolgen als Trainer deshalb auch zuerst einmal zwei Siege beim Wiener Stadthallenturnier. Werten wir das einfach einmal als Fingerzeig...

Platz 3: Herbert Prohaska

"Schneckerl" kann weitaus mehr, als "Gute Nacht" sagen oder in Spanien mit 0:9 verlieren. Von 1993 bis 1999 betreute er die heimische Nationalmannschaft. Die Quali zur WM 1994 verpasste er noch. Österreich wurde Vierter hinter Schweden und Bulgarien (die sich das Spiel um Platz 3 ausmachten) sowie Frankreich. In einer engen Gruppe in der Quali zur Euro 1996 (Irland als Zweiter hatte 17 Puntke, Österreich und die drittplatzierten Nordiren je 16) reichte es noch nicht. Zur WM 1998 fuhr man dann aber. Es war das erste Großereignis seit der WM 1990, für das sich Österreich qualifizieren konnte. Österreich gewann die Gruppe vor Schottland und Schweden. Man erwischte mit Italien, Chile und Kamerun eine schwierige Gruppe und verabschiedete sich nach der Vorrunde mit zwei Punkten aus Frankreich. In der jüngeren Vergangenheit konnte kein Teamchef mehr Punkte im Schnitt holen als Prohaska, auch wenn seine Ära in Spanien mit dem 0:9 unrühmlich endete. Selbst Marcel Koller kommt mit 1,63 Punkten im Schnitt nicht ganz an Prohaskas 1,65 ran.

 

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