Neue Innsbrucker Wege in die neue Bundesliga?
2018/19 wird die neue 12er-Liga an den Start gehen. Wacker Innsbruck will mit von der Partie sein. 90minuten.at hat Innsbrucks Manager Alfred Hörtnagl zum Gespräch gebeten.
Von Michael Graswald
Wacker Innsbruck befindet sich mitten in seiner vierten Saison in der „Sky Go Erste Liga“. Nach dem bitteren Gang in die Zweitklassigkeit am Ende der Saison 2013/14 war ein neuer Tiefpunkt in der bereits länger andauernden Abwärtsspirale des zehnfachen österreichischen Meisters erreicht. Auch eine Liga tiefer wurde es zunächst nicht besser. Über weite Strecken der Saison 2014/15 steckte Wacker im Abstiegskampf der Ersten Liga und rettete sich schlussendlich auf Platz sechs. Im Sommer 2015 übernahm dann Ex-Profi Alfred Hörtnagl den Posten als Manager in Innsbruck und brachte Wacker zurück auf die Erfolgsspur.
Nun soll der nächste Schritt folgen und die Rückkehr in die Bundesliga gelingen. Nach einem starken Herbst überwintern die Tiroler auf Tabellenplatz drei mit zwei Punkten Rückstand auf das Führungsduo Ried und Wiener Neustadt sowie mit der zweitbesten Tordifferenz. „Eine gute Ausgangslage“, so ist man sich in Innsbruck sicher.
Vertrauen in Duo Daxbacher/Hörtnagl
Besonderes Vertrauen im Kampf um den sehnlichst herbei gewünschten Aufstieg genießen Manager Alfred Hörtnagl und Trainer-„Sir“ Karl Daxbacher. Das Wacker-Führungsduo soll den Traditionsverein zurück in die höchste Spielklasse des Landes führen. Die Aufgaben sind dabei klar verteilt. „Der Trainer kümmert sich um alles was die tägliche Arbeit mit der Mannschaft zu tun hat“, erklärt Hörtnagl im Gespräch mit 90minuten.at. Er selbst sei nur hinter den Kulissen aktiv, „im Hintergrund“, wie er es nennt. Dennoch stehen Trainer und Manager im dauernden Diskurs und bewerten die momentane Situation als zufriedenstellend.
Trotzdem, betont der ehemalige Mittelfeldspieler, würde er sich nie in Trainingsinhalte oder taktische Vorgaben des Trainers einmischen. „Karl Daxbacher ist genau der richtige Trainer für den Weg, den wir bei Wacker gehen wollen“, sagt Hörtnagl. Gemeint ist dabei die Kaderzusammenstellung und die Art und Weise, wie man in Tirol zu einer positiven Zukunft kommen möchte. Der Saisonstart schien dem Rechnung zu tragen. Zwei Unentschieden standen auf Wackers Konto als am dritten Spieltag das Match in Hartberg, bei 0:2-Halbzeitrückstand für Innsbruck, wegen schweren Unwettern abgebrochen wurde. So starteten die Tiroler einen Erfolgslauf, in den ersten sechs Spielen gelangen drei Siege, zwei Remis – bei nur einer Niederlage. Im Nachtragsspiel beim starken Aufsteiger Hartberg setzte es dann die zweite Saisonschlappe. „Ich bin mit dem Saisonstart zufrieden wobei man ganz ehrlich sagen muss, dass wir in beiden Spielen in Hartberg überhaupt nicht überzeugen konnten. Dennoch hätte es noch viel schwerer werden können zu Beginn“, so der 51-jährige Manager.
Unvermeidbarer Umbruch
Dass sich der Start durchaus schwierig gestalten könnte, war in Innsbruck allen bereits vor der Saison klar. „Wir standen vor einem großen Umbruch und haben bereits im vergangenen Frühjahr begonnen viele junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren. Diesen Weg sind wir in der Sommervorbereitung weitergegangen. Wir haben acht Eigenbauspieler hochgezogen und dazu acht neue Spieler geholt. Dabei haben wir es geschafft den Altersschnitt von 26 auf 24 Jahre zu senken. Trotz diesem Hintergrund gehörten wir zu den Favoriten und, das sage ich so deutlich, wir sind zu Recht in der Spitzengruppe“, so der 51-jährige Tiroler Hörtnagl.
Ganz freiwillig geschah der Umbruch im Kader aber nicht. Schließlich ist Wacker dafür bekannt, nicht über große finanzielle Mittel zu verfügen und somit auf Transfererlöse angewiesen zu sein. Besonders der Verkauf von Angreifer Patrik Eler zu AS Nancy in die zweite französische Liga spülte ordentlich Geld in die Innsbrucker Kasse. Laut transfermarkt.at wird die Ablösesumme für den Schützenkönig der vergangenen Saison (24 Tore) auf 610.000 Euro geschätzt. Im Gegenzug verpflichtete Wacker nur ablösefreie Spieler, sodass am Ende ein dickes Plus bei den Transfererlösen aufscheint.
Manager Hörtnagl zeigt sich ob dieser Zahlen stolz. Solche Verkäufe, so sagt er, habe es bei Wacker in den vergangenen 15 Jahren nicht mehr gegeben. Gleichzeitig betont er, dass dies für den seinen Klub Möglichkeiten bieten würde, um neue Wege beschreiten zu können. Große Sprünge gibt das Transfer-Budget in Innsbruck trotzdem weiterhin nicht her. Besondere Investitionen sind, zumindest für die Übertrittszeit im Winter, nicht geplant. „Natürlich gibt es Spieler die wir interessant finden und beobachten. Es besteht aber kein akuter Handlungsbedarf“, sagt Hörtnagl. Die Entwicklung werten die Verantwortlichen auch als Indiz für die solide Arbeit, die in Innsbruck geleistet wird.