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Homophobie: Rapid will mehr Bewusstsein schaffen

Wie geht Rapid mit den homophoben Spruchbändern aus dem Rapid-Sektor kurz- und langfristig um? Und will Fredy Bickel wirklich nicht über dieses Thema diskutieren? 90minuten.at hat nachgefragt.

Nachgehakt hat Michael Fiala

 

Die Distanzierung der Rapid-Führung auf die homophoben Spruchbänder im Rapid-Sektor im Spiel gegen die Admira ließ am Sonntag nicht lange auf sich warten. Geschäftsführer Christoph Peschek verwies auf das Leitbild des SK Rapid, das sich mit den Aktionen der Fans nicht vereinbaren lässt. Worte wurden also schnell gefunden.

Doch gibt es über dieses Statement hinaus Pläne, das Thema beim Rapid-Anhang zu thematisieren? Von Rapid heißt es dazu auf Anfrage von 90minuten.at: „Wir haben auch schon in der Vergangenheit Initiativen wie von FARE bzw. fairplay gegen Rassismus, Diskriminierung und Homophobie unterstützt und werden dies weiter tun“, so die Antwort von Rapid-Pressesprecher Peter Klinglmüller, der ergänzt: „In erster Linie geht es nun sicher darum, mehr Bewusstsein zur Thematik zu schaffen. Diese Bemühungen sollten im Falle des Fußballs durch mögliche gemeinsame Aktionen oder Projekte der Verbände und Klubs intensiviert werden.“

 

Will Bickel nicht über homophobe Transparente diskutieren?

Direkt nach dem Spiel sorgte zudem ein Interview mit Fredy Bickel für Verwirrung, der  angesprochen auf das Transparent, im Sky-Gespräch meinte: "Ich glaube, wir müssen nicht wieder eine Diskussion anfangen, das tut uns allen nicht gut."

 

Heißt das nun, dass man über dieses Thema aus Sicht von Fredy Bickel nicht diskutieren sollte? Klinglmüller gegenüber 90minuten.at: „Hier möchte ich voraus schicken, dass weder Fredy Bickel noch mir der genaue Inhalt des Transparents vor Beginn des Interviews bekannt war. Wir saßen auf der gleichen Seite des Stadions, auf der das Transparent entrollt wurde und konnten es daher während des Spiels gar nicht sehen und es war auch nicht zu erwarten, dass es im Rahmen der sportlichen Analyse wenige Augenblicke nach Schlusspfiff im Interview mit ihm thematisiert wird.“

 

Der Rapid-Pressechef ergänzt: „Wie ich mittlerweile von Fredy Bickel weiß, war ihm im TV-Interview die homophobe Anspielung am Transparent auch nicht bewusst, das mag auch der unterschiedlichen sprachlichen Sozialisation eines Schweizers im Vergleich mit einem Österreicher geschuldet sein.“

Fredy Bickel ginge es laut Klinglmüller im Live-Interview darum, dass er vermitteln wollte, direkt nach Spielende als Geschäftsführer Sport selbstverständlich über das Match Rede und Antwort zu stehen, nicht aber für eine Diskussion um ein oder mehrere Transparente zu diesem Zeitpunkt bereit zu sein. Klingmüller hält aber unmissverständlich fest: „Selbstverständlich haben auch für Fredy Bickel homophobe Äußerungen oder Anspielungen bei Fußballspielen (und darüber hinaus) nichts verloren“, so der Rapid-Pressechef abschließend, der auch auf die zeitnahen Äußerungen von Peschek nach dem Spiel verweist, „denen sich Fredy Bickel inhaltlich voll anschließt.“

 

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