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Rapid und Austria: Europacup wie ein Bissen Brot [Momentum am Montag]

Die beiden (ehemaligen?) Topklubs Rapid und Austria müssen die Hürde in der dritten Qualifikationsrunde zur drittklassigen Europa Conference League nehmen. Und dann die vierte auch – die Betonung liegt auf „müssen“.

+ + 90minuten.at PLUS – Von Georg Sohler + +

 

Die Playoff-Auslosung zur Europa Conference League ist unser Momentum am Montag.

Der SK Rapid ist gut in die Saison gestartet, schon switched die grün-weiße Welt auf Euphorie. Die Wahrheit liegt aber am Platz, und zwar in Ungarn. Die Hütteldorfer müssen unbedingt über Debrecen drüber kommen und dann im Idealfall auch noch das Playoff überstehen. Ähnliches gilt für den Lieblingsgegner aus Favoriten. Die Austria bekommt es zunächst mit Legia Warschau zu tun. Sind diese Hürden genommen, geht es gegen für Rapid gegen Vorjahresfinalist Fiorentina. Ein zugegebenermaßen schwieriges Los. Immerhin wird man viel mehr Pflichtspiele in den Beinen haben im Vergleich zu den Italienern - und das leichte Los Vaduz führte letztes Jahr auch nicht zum gewünschten Erfolg. Die Austria erwischte mit dem Sieger zwischen Omonia Nikosia und Midtjylland ein leichteres, aber nicht einfaches Los. Dennoch brauchen eben beide den Europacup und das liegt an folgenden Punkten:

 

Darum braucht Rapid Europa

Der SK Rapid hat das zweithöchste Budget der Liga und konnte sich letztes Jahr einen Bauchfleck gegen Vaduz gerade noch leisten – das betrifft aber nur das Finanzielle. Denn atmosphärisch kam es zum totalen Schiffbruch. Der vergangene Herbst führte zu einer kompletten Neuaufstellung, vom Präsidenten bis zum Trainer hin. Derzeit werden offiziell eher Minimalziele ausgegeben. Doch bevor man überhaupt über höhere Ziele in der Meisterschaft diskutieren kann, ist der Europacup entscheidend. Die gerade wieder einmal aufkeimende Euphorie würde mit einem Conference League-losen Herbst sofort wieder erstickt werden - auch wenn die Losfee es nicht gut mit den Rapidlern meinte. Vor allem aus finanzieller Sicht: Denn Rapid braucht die Mehreinnahmen dringend, wie die Meldungen der vergangenen Wochen gezeigt haben. 

 

Und deshalb müssen die Veilchen auf Europatournee

Bei der Wiener Austria wiederum schwebt der Schuldenrucksack wie ein Damoklesschwert über dem Verteilerkreis. Die Veilchen brauchen Mehreinnahmen. Zwar fressen Prämien und Reisekosten vieles der Startgelder traditionell auf, drei weitere Heimspiele vor zehntausend Fans und mehr sowie das Präsentieren der eigenen Kicker vor der europäischen Weltöffentlichkeit sind ungemein wichtig, um die Finanzen aufzubessern. Geht es bei Rapid mehr um die Atmosphäre rund um Hütteldorf, wäre eine weitere Gruppenphase für die Austria ein schnellerer Ausweg aus der finanziell wenig rosigen Situation.

 

Lücke schließen

Und dann gibt es natürlich das alte Lied davon, dass Sturm und - mit einigen Abstrichen auch der LASK – Fußballwien schlichtweg überholt haben. Salzburg ist schon zu weit weg und das wird sich auf Sicht nicht ändern. Aber dass Graz und Linz auch dank hervorragender Europacup-Auftritte einen aktuell besseren Namen auf der großen Bühne haben, scheint unbestritten. Um diese Lücke – vor allem zu Sturm, Platz 2 und der damit verbundenen Chance auf die ertragreiche Königsklasse – nicht allzu groß werden zu lassen, braucht es Auftritte auf der höchstmöglichen Ebene.

Dass der moderne Fußball so funktioniert, kann man gut oder schlecht finden, es ist aber so. Wer es nicht schafft, da mitzuspielen, bekommt es irgendwann auf Dauer mit Altach und Co. zu tun...

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