Same old story [Momentum am Montag]
Foto © FC Red Bull Salzburg via Getty Images

Same old story [Momentum am Montag]

Serienmeister Red Bull Salzburg gewinnt zum Jahresausklang der Admiral Bundesliga glanzlos. Verfolger Sturm Graz remisiert nur. Alles beim Alten?

+ + 90minuten PLUS - Von Georg Sander + +

 

Der Moment, als der SK Sturm Graz beim LASK den Anschluss an die Bullen verpasst, ist unser Momentum am Montag.

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Es war wahrlich keine spielerische Glanzleistung, mit der Red Bull Salzburg Austria Klagenfurt bezwungen hatte. Doch es reichte für einen Sieg und ein schöner Sieg bringt auch nicht mehr als drei Punkte. Der SK Sturm wiederum ließ den Rückstand auf sechs Zähler anwachsen, konnte beim zweiten mehr-oder-weniger-Verfolger LASK nicht gewinnen. Damit überwintert der Serienmeister mit sechs Punkten Vorsprung und hat gute Chancen, wieder den Titel zu holen. Dann ist die Meisterschaft so „fad“ wie in Deutschland, wo Bayern München mittlerweile bei zehn Titeln in Folge hält. Oder so „fad“ wie die Meisterschaft in der DDR, wo der Berliner FC Dynamo zwischen 1978/79 und 1987/88 zehn Mal Meister wurde.

 

Viel fehlt nicht

Den Blackies fehlt gegenwärtig nicht allzu viel, außer eventuell ein Toreschießer, aber den hat man ja verkauft. Der Unterschied dank des Zweitrundensieges gegen Salzburg sind schlichtweg einige Remis, vor allem die letzten zwei schmerzen wohl. Allerdings: Es war – das gilt für beide Teams an der Spitze – ein aufregender Herbst, der vor allem auf europäischer Ebene am Ende für Enttäuschung sorgte. Offensichtlicher ist das beim SK Sturm, aber gefühlt hätten die Bullen nach den Hinspielen (zwei Unentschieden, ein Sieg) wohl auch etwas mit dem Champions League-Achtelfinale spekuliert. Dass beide Umstände den Kick am Rasen psychologisch gesehen nicht verbessern, kann man einfach so annehmen. Sturm fehlt es dann da und dort eben an Qualität, die Bullen konnten seit dem 0:0 vor vier Runden alle drei Spiele mit einem Treffer Unterschied gewinnen, die Grazer eben nicht.

 

Besser spielen

Sechs Grunddurchgangsrunden stehen noch aus, sonst sind es vier. Beide Klubs werden wohl an der spielerischen Lösung arbeiten, bei den Salzburgern fehlten allerdings zuletzt mit Fernando, Capaldo oder Talent Kameri einige sogenannte offensive Unterschiedspieler. Die sind in der Steiermark zuletzt dabei gewesen. Nach der ersten 2023er-Runde geht es für die Bullen gegen die AS Roma. Im Normalfall zogen sie zuletzt in der Meisterschaft nach dem internationalen Ausscheiden ordentlich durch. Die Hoffnung wäre also, dass sie möglichst weit kommen, um mit dem Kopf (verständlich) nicht ganz zuhause zu sein.

 

Konkurrenzlos

Ansonsten droht den Bullen wenig Gefahr auf Verlust des Status „Seriensieger“. Der LASK hat zwölf Punkte Rückstand, Rapid 15, die Austria 19. Dazwischen liegen noch die WSG Tirol und Austria Klagenfurt, aber an derartig spaßige Volten des Schicksals kann man sich Maximal vom Christkind wünschen. Angesichts der jüngeren österreichischen Fußballhistorie kann man den Bullen eigentlich auch schon wieder zum Meistertitel gratulieren. Gefühlt lässt sich das nur durch ein Europa League-Finale verhindern.

Es bleibt also dabei, Österreichs Bundesliga liefert die „same old story“, nichts Neues. Vielleicht aber sollten die anderen Klubs weiterhin, so wie Sturm, die Hausaufgaben noch besser machen und nicht – typisch rot-weiß-rot – auf das Schwächeln warten.

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