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Momentum am Montag: Neue violette Grazer Krisen-PR

Nestor El Maestro legt zwei Wochen nach seinem Wutauftritt in Mattersburg nach. Diesmal: Resignation.

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Die Pressekonferenz von Sturm Graz-Trainer Nestor El Maestro nach der Niederlage bei Krisenklub Austria Wien ist unser Momentum am Montag.

Da saß ein Häufchen Elend bei der Pressekonferenz nach dem Spiel Austria Wien gegen Sturm Graz und sagt Sätze wie: „Das war viel zu wenig – heute und auch in der gesamten Saison bis jetzt“ oder „Anscheinend habe ich auch falsch eingewechselt.“ Das Highlight: „Ich bin verzweifelt.“

Auf den Wutauftritt in Mattersburg und wohl einer vereinsinternen Schelte sowie einem kurzfristig Ruhe bringenden Cup-Aufstieg und einem 4:1 gegen Schlusslicht Admira holpert und stolpert der SK Sturm Graz unter Nestor El Maestro durch die Saison. Die wichtigen Spiele gehen in die Hose, wie der Europa League-Qualiauftritt in Norwegen, das Steirerderby gegen Hartberg, das Duell mit Rapid, dem LASK und jetzt der Austria.

Der Pragmatismus, der ihn zum slowakischen Meister gemacht hat, scheint im Land der wild anpressenden oder hart kämpfenden Teams nicht zu fruchten. El Maestro ist kein Kantersiege-Trainer, aber pragmatischer Fußball ist eben nur so lange tragbar, wie er auch erfolgreich ist. „Ich bin Trainer von Sturm Graz und wir haben nach zehn Spieltagen 16 Punkte – das sind extrem wenig, wie ich finde.“

Stimmt. Sportchef Günter Kreissl hält naturgemäß noch öffentlich zu seinem Trainer. Immerhin ist es nicht der erste Coach, den der Geschäftsführer Sport installiert hat. Kreissl kam, als der aktuelle ÖFB-Teamchef Franco Foda noch Coach war, holte als Nachfolger Heiko Vogel, dann Roman Mählich, nun El Maestro. Eigentlich muss dieser nun funktionieren. Sonst kippt auch Kreissls Bilanz langsam aber sicher.

Aber vielleicht ist das auch die neue Grazer Krisen-PR. Statt Wut nun Resignation. Die nächste Stufe könnte dann Spieler-Bashing sein. Oder wie El Maestro bei Sky sagte: „Die zweite Hälfte ist ja häufig weniger Trainerarbeit, es geht vielmehr um Charakter, Laufstärke und Durchsetzungsvermögen.“ Einen ersten Ansatz hat er also schon geliefert. Ob diese Form der Krisenkommunikation fruchtet, ist jedoch fraglich. Siehe Austria, die zwar jetzt gewonnen hat, das war es aber auch schon.

 

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