2019

Momentum am Montag: Martin Hinteregger und wenn die Wahrheit die Fußballwelt schockiert

Also sprach Augsburg-Legionär Martin Hinteregger nach der 2:0-Niederlage gegen Mönchengladbach über den Trainer: „Ich kann nichts Positives über ihn sagen und werde auch nichts Negatives sagen."

Martin Hintereggers wiederholte Ehrlichkeit und der veritable Schock, den er damit in der Fußballwelt auslöst, ist unser Momentum am Montag.

Man hätte bei Hinteregger mit deutlichen Worten rechnen können - wenn nicht müssen.

„Die Abwärtsspirale geht jetzt schon ein Jahr, das ganze 2018 ist die Kurve eigentlich nach unten gegangen“, stellte er seiner oben zitierten Aussage voran. Die Augsburger taumeln den Abstiegtsrängen entgegen, der letzte Ligasieg datiert vom 27. Oktober. Seitdem konnten in zehn Ligaspielen gerade drei Remis erkämpft werden. Hinteregger hat noch weitere Fakten auf seiner Seite.

2016 stand der Trainer Manuel Baum erstmalig an der Seitenlinie des FCA, am 15. Spieltag. In den 37 Ligaspielen bis Ende 2017 lautet der Punktschnitt knapp 1,3. Seit dem ersten Spiel 2018 bis heute 0,89. Martin Hinteregger sagt also nichts als die Wahrheit.

Die Retourkutsche kam prompt. Lothar Matthäus: „Das kann er nicht sagen!“ Die Süddeutsche findet: „Nicht völlig überraschend wurde Hinteregger am nächsten Tag von seinen Vorgesetzten zur Befragung einbestellt.“

Nicht, dass Hinteregger zu jenen gehört, die grundsätzlich unauffällig und brav in Reportermikrofone reden, es kommt schlicht nicht überraschend, dass gerade er es ist, der so etwas sagt.

Dass es aber noch immer einen Typus an Fußballbeobachter gibt, die ablehnend reagieren, wenn ein Spieler nicht nur Stehsätze abgibt, sagt wohl auch sehr viel darüber aus, wie es im modernen Fußball zugeht – Matthäus würde ja auch keine Öffentlichkeit bekommen, wäre man sich nicht sicher, dass er so manchem aus dem Herzen spricht.

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