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Peter Schöttel: „Wir haben mit dem Nationalteam alle Ziele erreicht“

ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel im exklusiven 90minuten.at-Interview über die Lehren aus dem Dänemark-Spiel, Meilensteine seiner bisherigen Arbeit und warum der ehemalige Rapid-Kapitän im Eigenmarketing besser werden möchte.

++ 90minuten.at-Exklusiv – Das Gespräch führte Michael Fiala ++

 

Einen Tag vor der Kaderbekanntgabe von ÖFB-Teamchef Franco Foda nimmt sich ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel im exklusiven 90minuten.at-Zoom-Interview mit Chefredakteur Michael Fiala viel Zeit. Zeit, um etwa über die Lehren aus dem verheerenden Dänemark-Match zu sprechen oder wieso sein Einfluss auf Franco Foda eher gering ist und warum Andi Ulmer im Nationalteam nicht so spielen kann wie in Salzburg. Der Sportdirektor ist aber auch unter Druck: Wie 90minuten.at erfahren hat, wurde Schöttel im Rahmen der ÖFB-Präsidiumssitzung Ende Februar dazu aufgefordert, ein Konzept vorzulegen (siehe Artikel: "Eine Broschüre von Peter Schöttel"). Man wolle schließlich wissen, ob man „den richtigen Sportdirektor habe“, kann man dazu im ÖFB-Präsidiumsprotokoll, das 90minuten.at vorliegt, lesen. Insofern spricht Schöttel auch über seine bisher erreichten Meilensteine und warum seine Arbeit nicht immer so wahrgenommen wird, wie man es aus seiner Sicht vielleicht erwarten könnte. 

 

Einige Wochen nach dem ernüchternden Lehrgang rund um das Dänemark-Spiel und kurz vor der Euro: Wie ist die Stimmung rund um das Nationalteam?

Die Vorfreude wird immer größer, die ist auch spürbar. Es gibt aktuell viele Gespräche mit Spielern und Vereinen, es ist viel zu organisieren.

Welche Schlüsse hat man aus dem vergangenen Lehrgang und nach dem 0:4 gegen Dänemark gezogen?

Der letzte Lehrgang war ganz und gar nicht so, wie wir es uns erhofft haben. Dieser Lehrgang war speziell, noch herausfordernder als jener im Herbst, der auch schon schwierig war. Die Situation wegen des Schottland-Matches und den Quarantänebestimmungen war schon sehr speziell, wir mussten hier parallel mit mehreren Szenarien und Kaderzusammenstellungen planen. Im Endeffekt sind wir mit nur vier Punkten aus diesem Lehrgang gekommen, weniger als wir uns erwartet haben. Gegen Schottland hätten wir nach zweimaliger Führung gewinnen können, gegen die Färöer haben wir unspektakulär aber doch gewonnen. Das Dänemark-Spiel war das dritte Spiel des Lehrgangs und wir haben uns in 20 Minuten sehr viel zusammengehaut. Eine Leistung, die uns so nicht mehr passieren darf. Dänemark war richtig gut und wir haben an dem Tag speziell in der Verteidigung schwere Fehler gemacht.

 

Was ist danach passiert?

Nach dem Abpfiff gab es große Betroffenheit. Dass wir uns in diesen 20 Minuten so viel genommen haben, hat uns alle überrascht. Wir haben dann ein paar Tage gebraucht. Es gab dann Gespräche zwischen mir und Franco Foda, was wir eh auch immer machen, aber dieses Mal war die Situation natürlich durch die hohe Heimniederlage besonders. Wir haben alle Themen sehr offen angesprochen, und auch, was wir verändern sollten. Das haben wir dann auch in einem größeren Rahmen besprochen. Die Erkenntnisse daraus wollen wir in erster Linie mit den Spielern zu Beginn des Lehrgangs vor der Euro besprechen und nicht über Medien führen.

"Ich habe Dänemark auch schon in der ersten Hälfte besser als Österreich gesehen, aber da haben unsere Abläufe noch funktioniert. Ich tue mir schwer, über individuelle Fehler zu sprechen, aber in der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht, die uns außer Tritt gebracht haben." - Peter Schöttel

Aber was ist Ihnen aufgefallen rund um die letzten beiden Lehrgänge?

Es war bezeichnend, dass wir bei beiden Lehrgängen jedes Mal das dritte Spiel schlecht gespielt haben. Man muss das im Gesamtkontext mit der Pandemie sehen. Es haben alle Spieler, Verbände hier ein Thema mit Belastung, Quarantäne-Regeln, etc. Wir haben es offenbar in den letzten beiden Lehrgängen nicht geschafft, den Kopf bis zum Ende frisch zu halten. Das ist sicherlich neben den sportlich-inhaltlichen Themen ein wichtiger Faktor jetzt auch für die Euro.

 

Aber liegt es wirklich nur an den schlechten 20 Minuten, wie vorher angesprochen, oder liegt das Problem tiefer, weil es ja auch immer wieder Kritik an der zu passiven Spieleweise von Franco Foda gibt, wie man gegen Dänemark auch gesehen hat? Laut dem dänischen Coach hat man in der ersten Hälfte noch abgewartet und dann in der zweiten Halbzeit den Schalter umgelegt.

Wenn ich der dänische Coach wäre, hätte ich das nach dem 4:0 auch so erzählt. Aber zur Frage: Ich habe Dänemark auch schon in der ersten Hälfte besser als Österreich gesehen, aber da haben unsere Abläufe noch funktioniert. Ich tue mir schwer, über individuelle Fehler zu sprechen, aber in der zweiten Halbzeit  haben wir zu viele Fehler gemacht, die uns außer Tritt gebracht haben.

 

Aber waren es jetzt die individuellen Fehler speziell in diesem Spiel oder liegt es generell an der österreichischen Spielweise?

Es war natürlich der Spielstärke der Dänen geschuldet, die dann zu einer kollektiven Unsicherheit bei uns geführt haben. Dänemark war beeindruckend souverän. Die zweite Hälfte hat nicht gut ausgesehen, das werden wir auch intern aufarbeiten. Ich bin aber schon gespannt, was Dänemark bei der Europameisterschaft erreichen wird. Ihre Leistung war an dem Tag richtig stark.

 

Sie haben die letzten beiden Lehrgänge angesprochen, dass man es nicht geschafft habe, den Kopf der Spieler frei zu bekommen bis zum Ende. Wenn man sich im Umfeld der Spieler der Nationalmannschaft ein bisschen umhört, so merkt man, dass die Chemie zwischen Trainer Franco Foda und den Spielern besser sein könnte. Das könnte unter anderem auch daran liegen, dass einige Spieler nicht so eingesetzt werden, wie sie es bei den Klubs Woche für Woche vorzeigen. Sie sind nahe dran am Team: Haben Sie das auch wahrgenommen?

Grundsätzlich sind wir alle zusammen für die Stimmung zuständig: Trainer, Spieler, Betreuer – das sind über 50 Personen. Wir müssen uns alle anstrengen, dass die Stimmung passt. Ich denke, dass der Teamchef ein sehr gutes Verhältnis zu den Spielern hat. Die Zeit ist halt leider keine leichte und wir sind auch nicht die einzigen, die zuletzt nicht immer einen guten Fußball gespielt haben. Wir werden offen mit den Spielern vor der Euro reden. Wichtig ist, dass wir ehrlich zueinander sind. Wir sind nicht naiv und sagen, dass der letzte Lehrgang super war.

"Der Trainer weiß, wie die Spieler ticken, die Spieler wissen, wie der Trainer tickt. Wir müssen jetzt eine Freude auf dieses Turnier aufbauen. Wir haben eine sehr gute Spielergeneration und die kann jetzt ein Statement mit guten Spielen bei der Euro setzen." - Peter Schöttel

Warum sollte es jetzt anders bzw. besser werden?

Wir haben jetzt eine andere Situation: Wir müssen nicht mit den Vereinen über Abstellungen und Quarantäneregeln diskutieren. Wir haben jetzt Zeit, Abläufe einzustudieren, die wir sonst aufgrund der Kürze der Lehrgänge eher nicht haben. Der Trainer weiß, wie die Spieler ticken, die Spieler wissen, wie der Trainer tickt. Wir müssen jetzt eine Freude auf dieses Turnier aufbauen. Wir haben eine sehr gute Spielergeneration und die kann jetzt ein Statement mit guten Spielen bei der Euro setzen.

 

Aber wie stehen Sie zur Kritik, wonach die Art und Weise, wie Franco Foda spielen lässt, nicht zu dieser guten Spielergeneration passt? Es gibt eine bezeichnende Szene, wo Teamchef Foda Andi Ulmer zurückbeordert, weil er zu offensiv agiert …

Diese Szene ist besprochen worden. Andi Ulmer hat dies im Gespräch mit Franco Foda auch angemerkt, dass er die Situation falsch eingeschätzt hat. Wir müssen aufpassen: Natürlich können Spieler bei ihren Vereinen manchmal anders zum Einsatz kommen, speziell wenn wir über Spielsysteme rund um Red Bull Vereine sprechen. Es spielt Leipzig anders als Salzburg, Wolfsburg anders als Gladbach, wenn auch ähnlich. Wir haben auch erfolgreiche Spieler von anderen Vereinen, die nicht aus der Red Bull Schule kommen …

 

… aber schon sehr viele Spieler, die mit dieser – nennen wir sie jetzt „Red Bull“-Philosophie - tagtäglich zu tun haben..

Ja, aber das heißt nicht automatisch, dass Ulmer in Leipzig oder Wolfsburg jetzt so spielen würde wie in Salzburg. Auch dort muss er sich dann anpassen. Dann haben wir auch andere Spieler wie einen Champions-League-Sieger, der anders agiert und das alles muss man in eine Form gießen. Das ist nicht leicht, und das funktioniert 100%ig, wenn wir alle an Bord haben. Die letzten Lehrgänge waren schwierig, die Spieler waren müde. Ich erwarte mir ein Einschwören auf die Euro. Die Kritik an Foda und dessen Spielweise kenne ich, es gibt aber auch Spieldaten, die etwas ganz anderes sagen.

"Das heißt nicht automatisch, dass Ulmer in Leipzig oder Wolfsburg jetzt so spielen würde wie in Salzburg. Auch dort muss er sich dann anpassen." - Peter Schöttel

Wie ist die Zusammenarbeit mit Franco Foda? Foda ist ein sehr akribischer Trainer und man hört, er lässt sich so gut wie gar nichts von außen sagen, auch nicht von Ihnen …

Wenn man Franco Foda als Teamchef holt, weiß man, wie er arbeitet. Er ist sehr akribisch, das trifft es perfekt. Er ist auch durch seine Tätigkeit als Vereinstrainer gewohnt gewesen, dass er vieles selber macht. Das gesamte Trainerteam ist im Vorfeld in der Analyse sehr stark eingebunden, aber auf dem Platz macht er sehr viel selbst. Da gibt es sicherlich Trainer, die mehr delegieren. Ich finde meine Rolle immer: Bei Josef Hickersberger, auch damals mit Peter Pacult in der Funktion als Sportdirektor von Rapid. Außerdem habe ich auch sehr viele andere Aufgaben im Verband. Beim A-Team sehe ich mich als jener, der Rahmenbedingungen für den Erfolg schafft. Wir wollen in jedem Bereich im Verband gut aufgestellt sein. Aber man muss Franco Foda so arbeiten lassen, wie er es immer schon gemacht hat, sonst braucht man ihn nicht holen. Sonst nehme ich Franco seine Stärke.

 

Welche Latte legen Sie sich selbst und dem Team für die Euro?

Das erste Ziel und alles andere kommt danach: Wir wollen ein Spiel bei der Europameisterschaft gewinnen, idealerweise das erste gegen Nordmazedonien. Das erste Spiel bei einem Turnier ist extrem wichtig, noch dazu wäre es ein großer Schritt in Richtung Achtelfinale. Und dann werden wir schauen. Die Vorrunde überstehen ist gut …

 

.. aber das ist schon das erklärte Ziel: Die Vorrunde soll überstanden werden?

Natürlich ist es das Ziel, das wäre sonst Themenverfehlung. Es gibt aber so viele Fragezeichen, auch rund um Corona. Es können Mannschaften wegbrechen, etc. Alle Verbände haben diese Probleme, auch hochbelastete Spieler.

 

Sie sind jetzt 3,5 Jahre als Sportdirektor im Amt. Welche Meilensteine Ihrer Arbeit sehen Sie?

Grundsätzlich ist es so, dass der Start schwierig war …

"Aber man muss Franco Foda so arbeiten lassen, wie er es immer schon gemacht hat, sonst braucht man ihn nicht holen. Sonst nehme ich Franco seine Stärke." - Peter Schöttel

Inwiefern?

Die Art und Weise des Übergangs von Willi Ruttensteiner, der 20 Jahre im Verband tätig war, zu mir als neuen Sportdirektor war herausfordernd. Hier musste ich zunächst einmal reinkommen, die Strukturen und Vorgänge im Verband kennenlernen. Ich habe dann begonnen, meinen eigenen Weg zu gehen und Dinge neu zu strukturieren. Nach 3,5 Jahren bin ich richtig happy, weil wir viele Dinge auf den Weg gebracht haben, ich habe eine Riesenfreude mit meinen Mitarbeitern.

 

Auf welche Themen sind Sie stolz?

Es ist in der Trainerausbildung sehr viel passiert, im Breitenfußball ist sehr viel weitergegangen, in der Talenteförderung haben wir sehr viel gemacht. Wir haben eine eigene Innovations-Abteilung „Spielanalyse“ eingerichtet, auch im Bereich Frauenfußball haben wir vieles vorangebracht. Ich habe diese Punkte auch letztens dem Präsidium vorgestellt. Ich bin sehr zufrieden, wir haben in jedem Bereich die nächsten Schritte gesetzt und auch sehr viele Personalentscheidungen treffen dürfen und müssen, weil uns auch einige Leute verlassen haben.  Ein Beispiel: Vor 3,5 Jahren hatten wir einen Spielanalysten, jetzt werden wir bald eine eigene Abteilung dazu haben. Für jedes Nationalteam haben wir dann Spielanalysten. Mein Eigenmarketing ist sicher ausbaufähig, aber wir werden im Herbst auch einen öffentlichen Termin machen, wo wir diese Meilensteine vorstellen werden.

 

Ein Punkt, der bei Ihren Meilensteinen nicht angesprochen wurde, war das Thema Spielphilosophie. 2019 meinten Sie dazu im Interview mit 90minuten.at, dass es dazu eine Entwicklung brauche und ein Arbeitskreis eingesetzt wird. Was ist hier rausgekommen?

Aus dieser Arbeitsgruppe ist das tollste Projekt entstanden: Players First. Damals noch gemeinsam mit Dominik Thalhammer und Thomas Eidler entwickelt. Das hat begonnen mit der Spielphilosophie unter Einbeziehung der unterschiedlichen Teamchefs und hat dann weite Kreise gezogen. Unser Ansatz ist: Wir wollen initiativen Fußball spielen und das Spiel von hinten aufbauen. Es geht aber auch darum, in jeder Situation flexibel zu sein. Wir sind jetzt in einem tiefen Prozess, wo es auch um eine Methodologie geht, wir wollen Werkzeuge für Spieler und Trainer gemeinsam entwickeln. Auch dieses Thema wollen wir im Herbst dann genau vorstellen. Es geht hier nicht nur um die Spielanlage und wie man sich in gewissen Situationen verhält, sondern um den ganzen Rahmen und wie man diese Bedingungen hier verbessern kann. Auch Franco Foda ist hier extrem engagiert.

 

Aber wie soll das Team spielen?

Wir wollen immer initiativ sein, immer aktiv, vorne attackieren. Aber es gibt natürlich einen Gegner, der auch Ideen hat. Wir wollen den Spielern Optionen anbieten, um bestmögliche Entscheidungen zu treffen.

 

Sie haben es gerade vorhin angesprochen, dass Sie im Eigenmarketing nicht so präsent sind und Sie haben es kurz angedeutet, dass Sie in der vergangenen Präsidiumssitzung ihre Meilensteine vorgestellt haben. Meinen Informationen zufolge hat Gerhard Götschhofer aus dem oberösterreichischen Fußballverband so eine Präsentation von Ihnen sogar verlangt. Hat Sie das überrascht?

Nein, das hat mich nicht überrascht, die Kritik an der Direktion Sport habe ich damals aber zum ersten Mal gehört. Ich habe mein Leben lang mit Kritik gelebt, speziell zu meiner Zeit bei Rapid. Ich bin als Spieler beschimpft und auch bejubelt worden, das gehört zum Geschäft dazu. Ich denke, dass der Zeitpunkt für meine Präsentation sehr gut war. Und ja, ich habe in Punkto Eigendarstellung sicher Optimierungspotenzial. Ich denke auch, dass der eine oder andere im Präsidium auch nicht im Detail wusste, was alles in der Direktion Sport passiert ist. Insofern war ich froh, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe.

"Die Kritik an der Direktion Sport habe ich damals aber zum ersten Mal gehört. Ich habe mein Leben lang mit Kritik gelebt, speziell zu meiner Zeit bei Rapid. Ich bin als Spieler beschimpft und auch bejubelt worden, das gehört zum Geschäft dazu." - Peter Schöttel

Im Protokoll der ÖFB-Sitzung Ende Februar (Anm. Protokoll liegt 90minuten.at vor) steht dazu laut den Aussagen von Götschhofer: „Aus dem Konzept solle hervorgehen, dass man den richtigen Sportdirektor habe und innovativ gearbeitet werde.“(siehe "Eine Broschüre von Peter Schöttel") Konnten Sie Götschhofer davon überzeugen?

Es haben alle aufmerksam zugehört, ich habe 45 Minuten präsentiert. Es ist legitim, ich stelle mich auch gerne der Kritik. Ich habe das auch in der Sitzung gesagt, dass der Übergang damals schwierig war. Mittlerweile ist aber viel passiert, es gibt sehr viele Themen und natürlich wird dann meistens das Abschneiden das A-Teams als Beurteilung wahrgenommen. Uns ist es als gesamter Verband sehr gut gelungen, über die Pandemiezeit zu kommen, weil wir auch viel stärker abteilungsübergreifender zusammenarbeiten als früher. Es ist von meiner Seite großes Verständnis für jeden einzelnen Landespräsidenten da, der die Interessen seines Verbandes und seiner Vereine unterstützt. Wenn man aber gut kommuniziert und lösungsorientiert arbeitet, sind wir als Verband gut aufgestellt.

 

Weil Sie gemeint haben: „Es haben alle aufmerksam zugehört.“ Laut meinen Informationen war es insgesamt eine lange Sitzung und die Präsentation soll dann nicht alle in den Bann gezogen haben ..

Nein, bei meiner Präsentation waren alle bis auf eine Person anwesend ..

 

… der steirische Landespräsident Wolfgang Bartosch bestätigte mir jedoch, dass das Interesse nicht so groß gewesen sei. Bartosch meinte: „Den Bericht hätte ich nicht gebraucht. Wenn ich eine Info von Peter Schöttel brauche, hole ich mir diese persönlich ein.“

Wenn das Präsidium von mir eine Präsentation wünscht, dann mache ich das auch gerne, um die Themen aufzuarbeiten. Mein Hauptkontakt ist jener mit den Sportdirektoren der Landesverbände und natürlich gibt es auch immer wieder Austausch mit den einzelnen Präsidenten direkt.

"Ich bin halt so wie ich bin. Aber vielleicht sollte man auch mit meinen direkten Mitarbeitern reden und die befragen, wie ich so arbeite. Da würde das Bild dann vielleicht anders aussehen …" - Peter Schöttel

Aber heißt das: Peter Schöttel muss an seinem eigenen Marketing arbeiten, sowohl nach innen als auch nach außen, um seine Leistungen besser darstellen zu können?

Nein, das muss ich nicht. Ich muss daran arbeiten, dass die Leute meine Themen besser mitbekommen. Ich lasse mich gerne bewerten, was unter dem Strich rauskommt. Ich lasse mich gerne über die Arbeit meiner Mitarbeiter bewerten. Aber ich bin nicht der Typ, der in vielen Interviews nach außen geht, um zu sagen, was ich alles gemacht habe.

 

… mit dem Risiko, dass man immer wieder hört, dass Peter Schöttel ein eher lethargischer Sportdirektor sei?

Ich bin halt so wie ich bin. Aber vielleicht sollte man auch mit meinen direkten Mitarbeitern reden und die befragen, wie ich so arbeite. Da würde das Bild dann vielleicht anders aussehen …

 

… ich frage ja deswegen, weil es ja in der ÖFB-Präsidiumssitzung offenbar Kritik an Ihnen gab und das Präsidium ja auch im Endeffekt darüber entscheidet, wer Sportdirektor ist oder bleibt …

Es gibt immer unterschiedliche Meinungen. Ich habe gelernt, dass ich meinen Job so mache, wie ich es für richtig halte. Wenn es mal so weit sein sollte, dass man jemand anderen möchte, wird mir das Präsidium das mitteilen. Dann wird es eine neue Aufgabe geben. Aber ich bin sehr happy beim ÖFB und freue mich auf die Euro.

 

Wolfgang Bartosch meinte, dass man nach der Euro Zwischenbilanz ziehen sollte, auch in Bezug auf Franco Foda ..

Es sind ja mittlerweile alle Bewerbe verschachtelt. Wir haben die WM-Qualifikation begonnen, jetzt folgt die Euro und im Herbst spielen wir die WM-Quali weiter. Das ist komplex. Ich gehe aber davon aus, dass wir eine gute Euro spielen. Natürlich ist der Teamchef immer an vorderster Front, speziell wenn es Kritik gibt, aber es liegt an uns allen, dass es gut funktionieren wird. Fakt ist, dass wir mit dem Nationalteam alle Ziele erreicht haben – die Qualifikation für die EURO und den Aufstieg in die Nations League A.

 

Danke für das Gespräch!

 

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