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Thomas Grumser: "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, das Vergangene abzuhaken"

Der Wacker Innsbruck-Trainer ist wieder Zweitligacoach, diesmal mit der Einsermannschaft. Im Interview mit 90minuten.at gibt er einen Einblick in die aktuelle Lage, wie er spielen will und warum das mit dem Nachwuchs auch schwierig ist.

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Das Gespräch führte Georg Sander

 

90minuten.at: Jetzt sitzen Sie sehr unverhofft wieder auf der Trainerbank in der 2. Liga.

Thomas Grumser. Damit haben wir natürlich nicht gerechnet. Es war enttäuschend, dass wir den Klassenerhalt nicht geschafft haben. Nun haben wir uns Zeit genommen, dass wir das Ganze aufarbeiten und unsere Lehren draus zeihen. Ich habe das für mich sehr intensiv gemacht. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, das Vergangene abzuhaken – das war bei mir der Start in die Vorbereitung. Man muss mit voller Energie in die Zukunft schauen und ein gutes Jahr spielen.

 

90minuten.at: Es passiert gerade viel rund um den Verein. Wie halten Sie das alles von der sehr jungen Mannschaft fern?

Grumser: Es wurde so kommuniziert, dass das Spieljahr ausfinanziert ist. Die Jungs müssen sich keine Sorgen machen. Das hat uns gut getan, dass die Spieler zumindest über diese Spielzeit Bescheid wissen. Was sich punkto Sponsoren tun wird, ist Sache des Vorstandes, der da dran ist. Es ist nicht unser Thema. Wir müssen uns durch gute Leistungen interessanter machen – auch für Sponsoren. Wir werden die Energie darauf lenken, dass wir gute Spiele machen.

 

90minuten.at: Mit Wacker II hat es relativ gut geklappt. Welche sportlichen Ziele kann man jetzt mit einer ebenfalls jungen Mannschaft haben?

Grumser: Das Ziel ist grundsätzlich so, dass wir in der Liga stabil sind. Es gibt nicht das große Ziel einer bestimmten Punkteanzahl oder eines Tabellenplatzes. Wir wollen an unserer Idee arbeiten und gute Spiele machen. Was unter dem Strich dann dabei raus kommt, wird man sehen. Es sind auch die anderen Mannschaften schwierig einzuschätzen. Wir wollen einfach eine gute Rolle in der Liga spielen und gute Spiele zeigen.

 

90minuten.at: Also alles, was weit genug vom Abstiegsplatz entfernt ist, ist ok?

Grumser: Wir werden uns gegen einen Platz weit vorne nicht wehren. Aber uns ist bewusst, dass die Mannschaft sehr jung ist, es sind nur noch wenige Spieler von letzter Saison da. Die anderen sind über uns zur Profimannschaft gestoßen. Das ist die Zweier von letztem Jahr. Wir wollen diesen Weg weiter gehen und die Fans begeistern.

 

90minuten.at: Wacker II hat offensiver gespielt, als Sie es dann in der Bundesliga zeigen konnten aus der Situation heraus. Wie werden Sie es nun anlegen?

Grumser: Die grundlegende Idee bleibt die Gleiche, die verändert man nicht, weil man als Tainer davon sehr überzeugt ist. Es gibt schon Sachen, die man adaptieren muss, das beginnt bei den eigenen Möglichkeiten, geht weiter zu den Gegnern, Heim- und Auswärtsspiele. Da gibt es viele Faktoren, auf die man schauen muss, damit die Jungs relativ schnell verstehen, was wir grundsätzlich wollen. Dann gibt es in jedem Spiel gewisse Adaptierungen – aber wir wollen das Spiel nach vorne ausrichten.

 

90minuten.at: Gibt es eine durchgängige Philosophie?

Grumser: Wir sind bemüht, das auch in den Nachwuchs rein zu tragen. Aber die Akademie ist ausgelagert, da ist der Tiroler Fußballverband zuständig. Wir versuchen schon das so zu machen, dass die Jungs das schnell lernen. Eine durchgängige Arbeit ist aber eben schwierig. Wir versuchen eng zusammen zu arbeiten.

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