"Die Konsequenz ist, dass zum Beispiel der Sportdirektor nicht mehr ständig bei den Lehrgängen präsent ist. Das sind 50 Tage im Jahr, die der Sportdirektor dringend für andere Tätigkeiten benötigt."
90minuten.at: Sie haben eine „detaillierte Aufarbeitung“ angesprochen. Wie kann diese aussehen?
Wenn so eine Krise passiert, ist es einfach eine Frage der Krisenaufarbeitung – das obliegt den hauptamtlichen Mitarbeitern. Aber natürlich unterstehen wir dem Präsidium, es ist jedoch unsere Verantwortung eine Analyse zu liefern, welche Dinge falsch gelaufen sind und mögliche Lösungen für die Zukunft aufzuzeigen.
90minuten.at: Was hätten Sie persönlich machen können, um es gar nicht so weit kommen zu lassen?
Wir hätten früher versuchen müssen, die sachliche Ebene in die Kommunikation miteinzubringen.
90minuten.at: Sachliche Ebene, womit wir beim eigentlichen Thema des Interviews wären: Kommen wir zur Task-Force, die die Kandidaten für die Sportdirektorensuche gescoutet und einem Hearing unterzogen hat. Können Sie uns sagen, wie die Suche genau abgelaufen ist?
Wir haben zuerst die strukturelle Frage des Sportdirektors besprochen. Der Sportdirektor ist seit 2011 dem A-Team und dem Teamchef überstellt. Das birgt das Risiko, wenn eine Qualifikation nicht klappt oder die Leistungen schlecht sind, dass der Sportdirektor, der an sich für kontinuierliche Entwicklung stehen sollte, zwangsweise dann auch gemeinsam mit dem Teamchef evaluiert wird. Genau aus dem Grund ist eine derartige Struktur ziemlich ungewöhnlich. Wir haben daher den Sportdirektor neben den Teamchef gestellt haben – jedoch mit Kontrollfunktion.
90minuten.at: Was war die Konsequenz daraus?
Die Konsequenz ist, dass zum Beispiel der Sportdirektor nicht mehr ständig bei den Lehrgängen präsent ist. Das sind 50 Tage im Jahr, die der Sportdirektor dringend für andere Tätigkeiten benötigt. Es ist die Zurückführung des Systems auf vor 2011.