Foto: © SC Wiener Neustadt

SCWN-Vorständin und Bundesliga-Aufsichtsrätin Katja Putzenlechner: "Es macht uns stolz, dass Roman Mählich auch ORF-Experte ist"

Sie ist Aufsichtsrätin der Bundesliga und vertritt die Interessen der SkyGo Erste Liga: Katja Putzenlechner. Die Vorständin des SC Wiener Neustadt spricht im Interview über diese neue Funktion, ihre Ziele und die Aufstiegsambitionen des SCWN sowie die Nebenjobs von Trainer und Sportdirektor. Das Gespräch führte Georg Sander

90minuten.at: Wie kam es dazu, dass Sie Bundesliga-Aufsichtsrätin geworden sind?

Katja Putzenlechner: Der Aufsichtsrat der Bundesliga setzt sich aus Vertretern der obersten und der zweiten Spielklasse zusammen. Nachdem Horn abgestiegen ist, hat Herr Kronsteiner sein Mandat zurückgelegt. Demzufolge stand für die zweite Liga ein Mandat zur Verfügung, wir haben Interesse bekundet und die Vereine der Sky Go Erste Liga haben entschieden. Somit folge ich dem Herrn Kronsteiner nach.

 

90minuten.at: So viele Funktionärinnen gibt es im heimischen Fußball nicht. Sehen Sie Ihr Engagement auch unter dem Aspekt?

Putzenlechner: Es ist richtig, dass es im heimischen Profifußball nicht allzu viele Frauen in führenden Funktionen gibt. Ich glaube auch, dass man als Frau den einen oder anderen Aspekt einbringen kann. Das kann in einer männerdominierten Welt wie im Fußball durchaus eine Bereicherung sein.

 

90minuten.at: Welche Ziele verfolgen Sie?

Putzenlechner: Der Aufsichtsrat der Bundesliga hat wie jeder Aufsichtsrat eine ganz wesentliche Funktion. Er soll vor allem beraten, unterstützen und begleiten. Mir ist es wichtig, alle Vereine der zweiten Spielklasse, der Sky Go Erste Liga, entsprechend zu vertreten. Da soll es zu Lösungen kommen, die den Vereinen helfen. Es ist wichtig, sich in den Gremien einzubringen.

 

90minuten.at: Ist das gerade in der jetzigen Zeit wichtig, da sich die zweite Liga verändern wird? Haben Sie Schwerpunkte für diese Übergangszeit?

Putzenlechner: Die Ligareform kommt ab 2018/19 zu tragen. Es gibt aber noch Punkte, die näher ausgestaltet werden müssen oder die einen Feinschliff benötigen. Da gilt es optimale Lösungen zu finden und viel zu bewirken.

 

90minuten.at: Was wollen Sie da konkret noch ausgestalten oder was benötigt konkret noch einen Feinschliff?

Putzenlechner: Die österreichische Fußball Bundesliga befindet sich derzeit im Ausschreibungsverfahren für die zentrale Verwertung der TV-Rechte ab der Saison 2018/2019. Speziell hierzu wird es in den nächsten Wochen und Monaten Entscheidungen zu treffen geben.

"Nachdem im neuen Ligaformat weitere Vereine aus den Regionalligen dazu kommen, ist es in einem ersten Schritt jedenfalls notwendig, die Kriterien etwas herabzustufen." - Katja Putzenlechner, Vorständin SCWN und Bundesliga-Aufsichtsrätin

90minuten.at: Wir sprechen immer über Infrastruktur, gerade der SC Wiener Neustadt hat jahrelang um ein neues Stadion gekämpft. Jetzt werden die Anforderungen ab 2018/19 zurückgefahren. Wie passt das zusammen? Punkto Aufstieg fällt mir nicht der SCWN als erster Aspirant ein.

Putzenlechner: Bei der Einschätzung, wer Aspirant ist, gehen unsere Meinungen definitiv auseinander. Auch wenn wir nicht als möglicher Aufstiegskandidat gesehen werden, wollen wir auf jeden Fall bereit sein, wenn andere Aufstiegsanwärter schwächeln.

 

90minuten.at: Gut, aber wie ist das mit der Infrastruktur zustande gekommen. Die Zuschauer laufen der Liga einerseits nicht gerade in Scharen zu, andererseits fährt man die Infrastruktur runter..

Putzenlechner: Für einige der zehn Klubs, die derzeit in der zweiten Liga spielen, ist es bereits jetzt eine große Herausforderung, alle Kriterien zu erfüllen. Wir sind in einer guten Position, weil bei uns bis auf die (überdachten) Sitzplätze und die Rasenheizung die bestehenden Kriterien auch für die oberste Spielklasse erfüllt sind. Nachdem im neuen Ligaformat weitere Vereine aus den Regionalligen dazu kommen, ist es in einem ersten Schritt jedenfalls notwendig, die Kriterien etwas herabzustufen, sodass das beschlossene Ligaformat mit 16 Vereinen erfüllt werden kann. Wichtig ist, wie sich das in den nächsten drei oder fünf Jahren entwickelt und gestaltet. Das ist ja jetzt nur ein erster Schritt, in diese neue Liga zu starten. Ich gehe davon aus, dass sich hier noch Dinge ändern können.

 

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