Umbau mit Plan: Wo Blau-Weiß Linz noch nachlegen muss
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Umbau mit Plan: Wo Blau-Weiß Linz noch nachlegen muss

Nach der Verpflichtung von Neo-Trainer Mitja Mörec richtet sich der Fokus wieder vermehrt auf die Kaderplanung. Eine Bestandsaufnahme und ein Ausblick.

Beim FC Blau-Weiß Linz wird in diesem Sommer ein tiefgreifender Umbruch vollzogen. Nicht weniger als zwölf Spieler verließen den Klub, acht sind bisher hinzugestoßen.

Damit ist die Kaderplanung bei den Stahlstädtern aber nicht beendet. "Uns ist natürlich klar, dass wir auf der einen oder anderen Position noch Verstärkungen und auch Konkurrenz brauchen", betonte Neo-Coach Mitja Mörec bei seiner Vorstellung.

Er zeigte sich gleichzeitig glücklich, dass "der Kern der Mannschaft" geblieben ist. Bis auf Radek Vitek und Soumaila Diabate, die geliehen und nicht zu halten waren, hat Blau-Weiß (bisher) keinen Leistungsträger abgegeben.

"Es hat als Ganzes gut funktioniert"

Nachdem der aktuelle Kader noch von Christoph Schösswendter und Gerald Scheiblehner geplant wurde, ist dieser für das etablierte 3-4-2-1-System ausgelegt.

Unter Mörec sind in der Spielanlage zumindest keine einschneidenden Änderungen zu erwarten. "Es wäre ja blöd von mir, jetzt alles zu ändern. Es hat als Ganzes gut funktioniert und wir werden jetzt ein paar Sachen adaptieren", erklärt er.

"Uns ist wichtig, dass wir die Intensität erhalten. Wir wollen intensiv und aggressiv spielen", so der Slowene. Aber auch er bringe natürlich seine "eigenen Prinzipien und Ideen" mit.

Vor allem im Spiel mit dem Ball wolle er "die eine oder andere Idee dazubringen". Unter Gerald Scheiblehner spielte Blau-Weiß häufig mit langen Bällen auf Ronivaldo, gut möglich also, dass man unter Mörec dahingehend variabler wird.

Lange Bälle auf Ronivaldo dürften kommende Saison weniger werden.
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Lange Bälle auf Ronivaldo dürften kommende Saison weniger werden.

Kein (W)Anderson

ManUnited-Leihgabe Vitek wurde bereits durch die Verpflichtung von Landsmann Viktor Baier ersetzt. Im Tor steht das Aufgebot somit.

In der Abwehr sieht das anders aus. Rechtsverteidiger Anderson wird als einziger Leistungsträger im Kader aktuell mit einem Transfer in Verbindung gebracht.

Seinen Abgang können sich die Stahlstädter aber kaum leisten, denn gerade auf den Außenverteidiger-Positionen ist man noch unterbesetzt. Zudem ist der Markt für Rechtsverteidiger mit Stammspieler-Potenzial überschaubar klein und es ist fraglich, wie viel Ablöse man für einen womöglich abwanderungswilligen Anderson bei einem Jahr Restvertrag herausholen könnte.

Als Backup stünde theoretisch noch Marcel Schantl zur Verfügung, er spielt in der Planung aber keine Rolle mehr. Links herrscht hinter Simon Pirkl noch gähnende Leere, auch hier muss und wird man noch nachlegen.

Kommt noch ein Sechser?

Im defensiven Mittelfeld hat man mit Alexander Briedl, Rückkehrer Christopher Cvetko, Oliver Wähling, Lucas Dantas und Alem Pasic schon ein solides Grundgerüst. Neuzugang Felix Gerstmayer parkt man als Kooperationsspieler in Wallern. Aufgrund Dantas’ Verletzungsanfälligkeit könnte man auf dieser Position durchaus noch nachlegen.

Blau-weißer Hybrid mit Torjäger-Qualitäten: Alem Pasic.
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Blau-weißer Hybrid mit Torjäger-Qualitäten: Alem Pasic.

Noch ist nicht klar, wie Mörec plant, doch im Vorjahr spielte Pasic regelmäßig als Innenverteidiger und könnte auch heuer wieder dort gebraucht werden. Mit Manuel Maranda, Martin Moormann, Elias Bakatukanda und Fabio Varesi-Strauß stehen vier weitere Innenverteidiger zur Verfügung. Neuzugang Matthias Wetschka wird vorerst bei Kooperationsklub Dietach Erfahrung sammeln. Auch hier wäre also noch Platz für einen Neuen.

Variabel in der Offensive

Auf den Flügelpositionen stehen mit Simon Seidl, Paul Mensah, Thomas Goiginger, Neuzugang Nico Maier und Joao Luiz bereits mehrere Kandidaten zur Verfügung.

Dort können auch Muharem Huskovic und Jakob Knollmüller spielen, beide fühlen sich aber auch im Zentrum wohl und kommen als Ronivaldo-Backup in Frage. Auch hier könnten die Stahlstädter allerdings noch nachlegen und einen körperlich präsenteren Stürmer verpflichten.

Es muss und wird sich noch etwas tun

Die Kaderplanung bei Blau-Weiß Linz ist noch lange nicht abgeschlossen. "Was die weiteren Personalien angeht, haben wir einen Plan und es gibt auch Kandidaten", erklärt Schösswendter. Nun könne man diese auch mit dem neuen Trainer besprechen.

Für ihn gelte weiterhin die Prämisse, "dass nur Spieler zu Blau-Weiß Linz kommen, die auch hierher passen und die der Trainer auch haben will".

Die zuletzt für zwei Wochen vakante Cheftrainer-Position habe allerdings "dadurch, dass wir vor dem Trainingsstart mit den Planungen schon so weit waren" auf die Transfergespräche keine Auswirkungen gehabt, versichert Schösswendter und meint abschließend: "Wir haben alles, was wir bis zum Trainingsstart umsetzen wollten, auch hinbekommen".

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