ÖFB-Cup-Achtelfinale: Admira Wacker - Sturm Graz, Mittwoch, ab 18:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>
Wir schreiben den 5. Juni 1996, es ist kurz vor 20:30 Uhr, ein lauer Frühsommer-Abend. Im Spielertunnel des Ernst-Happel-Stadions fiebern 22 Mann dem Anpfiff durch Schiedsrichter Konrad Plautz entgegen.
Es ist das ÖFB-Cup-Finale der Saison 1995/96 zwischen Sturm Graz und Admira Wacker. Die Südstädter drangen damals, auch dank günstiger Auslosung, bis ins Finale vor. Für beide ging es um viel: Die Admira hatte die Chance, erstmals nach 30 Jahren wieder einen Titel zu holen. Für Sturm ging es um den ersten Titel überhaupt.
Überschaubare Kulisse
So groß die Vorfreude bei den Akteuren war - bei den Fans fand die Partie nur mäßigen Anklang. Lediglich knapp 9.000 Besucher verirrten sich ins Prater-Oval, die meisten davon Steirer. "Es ist schade, dass der Cup in Österreich nicht so eine Tradition hat", bedauerte Sturm-Trainer Ivica Osim. Immerhin: Die, die waren, machten mit Pyrotechnik und Choreo Stimmung.
Die Truppe von Kulttrainer Osim war auch damals eine der größten Nummern im heimischen Fußball. Sturm lechzte danach, sich endlich für seine Leistungen zu belohnen und die erste Trophäe im heimischen Fußball zu holen.
In der Vorsaison 1994/95 musste man sich Austria Salzburg im Kampf um die Meisterschaft nur wegen der Tordifferenz geschlagen geben. Ein Jahr später war Rapid nicht zu biegen, wieder blieb für Sturm nur das ungeliebte Etikett namens Vizemeister übrig.
Die Admira hatte den "Blackies" dahingehend einiges voraus, neun Meisterschaften und sechs Cup-Siege zierten damals bereits die Vita - die letzten Titel lagen aber schon lange zurück, in der Saison 1965/66 holte man das Double.
In der Liga lief es völlig konträr zum Cup. Als Neunter und somit Vorletzter ging die Admira über die Ziellinie, war aber dennoch nie in direkter Abstiegsgefahr, weil das finanziell arg gebeutelte und nicht bundesligataugliche Vorwärts Steyr mit nur sechs Punkten sang- und klanglos Letzter wurde. Als Neunter musste man aber in die Relegation gegen den SV Gerasdorf.
Die Aufstellungen
Beide Teams gingen nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzend ins Spiel. Sturm steckte noch der verlorene Meisterkampf in den Knochen, nichtsdestotrotz war man klar zu favorisieren. Denn die Admira hatte die Relegation vor der Brust und holte im Frühjahr nur drei Liga-Siege.
Rodax und Mayrleb beinahe als Sturm-Schreck
Das war dem Spiel aber speziell in den ersten 60 Minuten aber nicht anzumerken. Die Admira lieferte der Osim-Elf einen Fight, verteidigte enorm diszipliniert und wurde auch nach vorne immer wieder gefährlich. Den ersten Treffer machte aber Sturm: Nach einer Reinmayr-Ecke köpfte Kapitän Wetl an die Stange, Milanic staube ab (31.).
Da hätte Sturm aber bereits zurückliegen können. Denn das umtriebige Admira-Sturmduo aus Gerhard Rodax und Christian Mayrleb stellte die Grazer Abwehr vor Probleme. Nach sieben Minuten scheiterte Mayrleb gleich zweimal im Nachschuss. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte der heutige Hartberg-Co-Trainer beinahe ausgeglichen, traf aber nur die Stange. Zuvor vergab Rodax eine Doppel-Chance. "Da hatten wir Glück", war sich Sturm-Trainer Osim nach der Partie bewusst.
Nach dem Seitenwechsel legte Sturm zu, auch weil die Admira aufmachte. Wetl besorgte binnen acht Minuten einen Doppelpack und vorentschied das Finale damit. Immerhin gelang den Südstädtern noch der Ehrentreffer: Ogris staubte nach einem Lattenknaller von Rossenegger zum 1:3 ab (74.).
Das änderte aber nichts daran, dass Sturm den ersten großen Titel der Vereinsgeschichte auf dem Rasen mitsamt seinen Fans frenetisch bejubelte und die Admira-Kicker gleichzeitig nach einer aufopferungsvollen Leistung mit hängenden Köpfen herumschlichen.
Osim und der Stein, der vom Herzen fiel
"Es ist der erste Titel für mich und für viele in der Mannschaft und sicher auch eine Genugtuung", so ein sichtlich erleichterter Arnold Wetl.
Sogar Sturm-Coach Osim war für seine Verhältnisse nahezu emotional: "Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen." Sowohl er als auch sein Pendant auf Seiten der Admira, Walter Knaller, sprachen von einem verdienten Sieg für die "Blackies". Osim hatte aber für die Südstädter viel Lob übrig: "Die Admira hat sehr gut gespielt", hielt er fest.
"Die mangelnde Chancenauswertung zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison", haderte Knaller nach dem Spiel, sah aber auch Positives: "Ich glaube, dass sich die heutige gute Leistung auf die Moral auswirken wird."
Er sollte schließlich Recht behalten: In der Relegation setzte sich die Admira gegen Gerasdorf schließlich durch. Das Hinspiel verlor man zuhause gar mit 3:4, schoss sich im Rückspiel aber mit 6:0 den Frust von der Seele und sicherte damit den Klassenerhalt.
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Was wurde aus...?
Knapp 30 Jahre liegen diese Ereignisse nun zurück. Doch was wurde aus den Akteuren, die damals auf dem Feld und an der Seitenlinie standen? Nachfolgend betrachten wir die Werdgänge aller eingesetzten Spieler sowie der beiden Trainer nach dem Cup-Finale.
Beginnen wir mit den Akteuren von Sturm Graz:
Thomas Gill
Spielte nur im Frühjahr 1996 bei Sturm, kam damals aus Aalborg nach Graz. Im Sommer zog der zum MSV Duisburg weiter. Drei Jahre später wechselte er zum FC Kopenhagen. Beendete 2006 seine Karriere, danach Tormanntrainer. Der Cup-Sieg mit Sturm sollte der einzige Titel seiner Karriere bleiben.
Darko Milanic
Für ihn sollte Sturm die letzte Station seiner Karriere sein. Nach der Saison 1999/2000 hängte er - frei nach dem Motto "Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören" - seine Schuhe an den Nagel. Holte mit Sturm auch 1996/97 den Cup-Titel, im Jahr darauf die erste Meisterschaft. In der Saison 1998/99 feierte er mit den "Blackies" sogar das Double. Krönte seine Karriere mit der Teilnahme an der EM 2000 mit Slowenien, das er als Kapitän anführte. Das knappe 1:2 gegen Spanien in der Gruppenphase war das letzte Spiel seiner Karriere.
Marek Swierczewski
Der Pole zog nach seiner Sturm-Zeit (und zwei Cup-Titeln) im Sommer 1997 zur Wiener Austria weiter. Nach zwei Stationen in Polen kehrte er wieder nach Österreich zurück und spielte von 2002 bis 2004 noch bei der Admira. Ließ seine Karriere danach im Unterhaus, u.a. bei Simmering und dem FavAC, ausklingen.
Günther Neukirchner
Der Sturm-Eigenbauspieler blieb auch noch lange Zeit nach dem Cup-Sieg ein essenzieller Bestandteil der "Schwoazn". Gemeinsam mit ihnen feierte er 1998 und 1999 zwei Meistertitel. In den "goldenen Jahren" unter Trainer Osim holte er sich mit dem SK Sturm außerdem drei Vizemeistertitel und insgesamt drei Pokalsiege. Drei Mal nahm Neukirchner mit den "Blackies" an der Champions League teil. Insgesamt absolvierte die Sturm-Legende 411 Liga-Spiele. Alle im Dress der Grazer. 2006 und unterschrieb er beim Zweitligisten FC Gratkorn, wo er in der Saison 2006/07 noch 16 Spiele absolvierte. 2007 beendete die Sturm-Legende endgültig seine Spielerkarriere und ist seither in diversen Funktionen bei Sturm tätig.
Mario Posch
Er wechselte erst eine Saison zuvor zu Sturm Graz und blieb dem Verein bis 2000 erhalten. In diesem Zeitraum absolvierte er 130 Bundesliga-Spiele für die "Blackies" und holte mit ihnen 1998 und 1999 zwei Meistertitel sowie zwei Cup-Siege. Im Jahr 200 beendete er im Sturm-Dress seine Profi-Karriere. Ging danach ins Trainerfach und arbeitete u.a. bei Wiener Neustadt, der Vienna, Ried und Lafnitz. Aktuell in der Akademie Burgenland beschäftigt.
Walter Hörmann
Der gebürtige Südoststeirer verließ den Verein nach der Saison 1995/1996. Anschließend spielte er für Austria Salzburg, mit den Mozartstädtern wurde er 1997 zum dritten Mal in seiner Laufbahn Meister (zuvor zweimal mit der Wiener Austria). Über den FC Kärnten ging es danach zum DSV Leoben, wo er 2000 seine Karriere beendete. Danach als Trainer aktiv. In der Bundesliga coachte er die Wiener- und die Salzburger Austria, dazwischen den FC Vaduz. Später auch Sportdirektor bei Sturm und Altach. Seine letzte Trainerstation war ein Intermezzo 2012 beim TSV Hartberg.
Alfred Hörtnagl
Direkt nach diesem Cup-Sieg wechselte er zum AO Kavala nach Griechenland und lief bis 1998 für APOEL Nikosia in Zypern auf. Nach zwei Saisonen im Ausland kehrte er zum FC Tirol zurück und erzielte bis 2005 noch weitere drei Meistertitel, ehe er 2005 seine aktive Laufbahn beendete. Er wurde nicht Trainer, sondern arbeitete danach eine Ebene höher als Sportdirektor. Zunächst bei Wacker Innsbruck, danach bei Rapid und Greuther Fürth. Kehrte später zu Wacker zurück, wo er bis zum wirtschaftlichen Crash 2022 Sportvorstand war.
Arnold Wetl
Nach dem Cup-Sieg verließ Arnold Wetl Sturm und Fußball-Österreich. Er ging für eine Saison zum FC Porto, wo er sofort einen Meistertitel und den portugiesischen Supercup gewann, aber nie richtig Fuß fassen konnte. Kehrte ein Jahr später nach Österreich zurück und spielte von 1997 bis 2000 bei Rapid. 2000 gab er sein Sturm-Comeback und blieb bei den Grazern bis 2004. Seine aktive Profikarriere beendete er 2006 beim Zweitligisten FC Gratkorn. Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete er bis 2024 in der Sturm-Akademie.
Markus Schopp
Er wechselte im Jahr des Cup-Siegs für zwei Jahre zum Hamburger SV in die Deutsche Bundesliga. 1998 kehrte er zu Sturm Graz zurück und holte das Double und den Supercup 1999. Ab 2001 spielte Schopp vier Jahre lang für den italienischen Serie-A-Verein Brescia Calcio, gemeinsam mit Stars wie Roberto Baggio und Pep Guardiola. Seine Zeit im Ausland blieb ohne Titel. Im Jahr 2005 lockte ihn Red Bull Salzburg zurück in die Bundesliga. Zum Ende seiner aktiven Karriere 2007 spielte der 56-fache ÖFB-Teamspieler bei den New York Red Bulls. Begann seine Trainerkarriere danach im Sturm-Nachwuchs, betreute im Anschluss die Zweitvertretung und machte sich in Folge in Hartberg einen Namen. Zuletzt beim LASK, wo er im Frühjahr etwas überraschend gehen musste.
Hannes Reinmayr
Zusammen mit Ivica Vastic und Mario Haas bildete er das "Magische Dreieck" im Sturm-Mittelfeld. Er gewann mit den "Schwoazn" 1998 und 1999 die österreichische Meisterschaft und zweimal den ÖFB-Cup (1997, 1999). Zusätzlich spielte er mit Sturm dreimal Champions League. Im Jahr 2002 war er kurze Zeit in Deutschland beim 1. FC Saarbrücken aktiv. Ein Jahr später ging er zum SV Mattersburg, mit dem er den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Anschließend ließ er seine Laufbahn im Unterhaus ausklingen und ist dort bis heute auch als Trainer aktiv.
Ivica Vastic
Der gebürtige Kroate spielte bis 2002 noch bei Sturm Graz und erlangte Legenden-Status. Er gewann mit den "Blackies" zwei Mal die österreichische Meisterschaft (1998, 1999) und zweimal den ÖFB-Cup (1997, 1999). Zusätzlich nahm er mit Sturm an der Champions League teil und erzielte dabei wichtige Tore. Danach folgte sein "Ausflug" nach Asien zum japanischen Verein Nagoya Grampus Eight. 2003 kehrte er zur großen Überraschung der Sturm-Fans nach Österreich zurück, allerdings spielte er fortan für Austria Wien. Erlebte ab 2005 beim LASK einen zweiten Frühling und sprang sogar noch auf den ÖFB-EM-Zug 2008 auf, wo er 38-jährig gegen Polen den ersten EM-Treffer Österreichs erzielte. Im Jahr 2009 beendete Vastic seine Karriere und arbeitete danach als Trainer, u.a. bei der Wiener Austria und dem SV Mattersburg.
Gilbert Prilasnig
Der 16-fache ÖFB-Teamspieler kickte noch bis 2001 beim SK Sturm, ehe er ein Auslandsabenteuer bei Aris Saloniki in Griechenland wagte. Ein Jahr später kehrte er nach Österreich zurück und schloss sich dem FC Kärnten an. So heimisch wie bei Sturm wurde er danach aber nirgends mehr. Es folgten Ausland-Intermezzos bei Cambridge (England) und Miedz Legnica (Polen), dazwischen verdingte er sich zwei Jahre beim DSV Leoben. Erst im Herbst seiner Karriere fand er wieder einen Klub, bei dem es besser passte: Von 2007 bis 2010 war er einer der Leithammel in der jungen Truppe des SV Horn in der Regionalliga. Arbeitete nach der Spielerkarriere als Coach im ÖFB- und Sturm-Nachwuchs, aktuell coacht er in der oststeirischen Akademie.
Mario Haas
Der für seine Schnelligkeit bekannte Angreifer blieb noch bis 1999 bei Sturm, ehe er nach Frankreich zu Racing Straßburg wechselte. So richtig ankommen sollte er dort nie und so ging es eineinhalb Jahre später zurück zu Sturm. Im Winter 2000/01 lockte dann Asien und Ex-Coach Ivica Osim: Haas unterschrieb bei JEF United in Japan. Zu Jahresbeginn 2007 kehrte er erneut zu Sturm zurück und wurde zum Leithammel einer jungen Truppe. Nach der Herbstsaison 2012/13 hängte er seine Schuhe nach 451 Einsätzen für die "Blackies" an den Nagel. Coachte im Anschluss im steirischen Unterhaus, ehe er 2019 Co-Trainer der ÖFB-U19 wurde. Seit Sommer 2021 arbeitet er in der Sturm-Akademie.
Michael Gruber
Der bei Final-Gegner Admira ausgebildete Gruber verließ Sturm im Sommer 1997 und wechselte zur Vienna. Über Gerasdorf ging es im Karriereherbst noch für ein Jahr zur Wiener Austria, ehe er seine Laufbahn im Unterhaus ausklingen ließ. Auch ihn verschlug es in die Nachwuchsarbeit, wo er bereits seit 2008 für Stammklub Admira arbeitet. Seit Sommer 2025 Co-Trainer von Thomas Silberberger bei den Profis.
Ivica Osim
Ivica Osim blieb bis 2002 Trainer von Sturm Graz. Er entwickelte sich zur absoluten Sturm-Legende und führte den Verein zu zwei österreichischen Meisterschaften (1998, 1999) und zwei weiteren ÖFB-Cup-Titeln (1997, 1999). Unter seiner Leitung spielte Sturm Graz dreimal in der Champions League. Es folgten Stationen in Japan: Mit dem JEF United gewann er 2005 den japanischen Ligapokal und übernahm später die japanische Nationalmannschaft, wo er auch seine Trainerkarriere beendete. Osim gilt als visionärer Trainer mit großem Einfluss auf Technik, Kreativität und Teamgeist und wurde 2009 von Sturm Graz als "Jahrhunderttrainer" ausgezeichnet. Im Mai 2022 verstarb Osim im Alter von 80 Jahren.
Weiter gehts mit den Akteuren, die für die Admira am Finale teilnahmen:
Wolfgang Knaller
Der vierfache ÖFB-Teamspieler war damals schon 34 Jahre jung, dass Alter für ihn aber nur eine Zahl ist, dürfte den meisten Fans bekannt sein. Wechselte noch 1996 zur Wiener Austria, wo er bis 2002 blieb, um anschließend wieder zur Admira zurückzukehren. Seine letzte Profi-Station war der LASK, wo er mit 44 Lenzen bis Sommer 2006 im Kasten stand. Danach noch für Waidhofen und Baumgarten in der Regionalliga aktiv. Der mittlerweile 64-Jährige denkt aber noch immer nicht ans Aufhören. Bis heute steht er bei Legenden-Spielen im Kasten. "Nebenbei" Torwarttrainer im ÖFB-Nachwuchs.
Michael Binder
Jüngeren Fans wird Sohnemann Nicolas, mittlerweile bei Cambuur-Leeuwarden in der Niederlande aktiv, bekannt sein. Der Papa spielte noch bis Sommer 2000 in der Südstadt, danach verabschiedete er sich in die Regionalliga zu Würmla. Später noch für den FAC, den Sportklub und den FC Stadlau aktiv. Beendete 2010 seine aktive Karriere bei Union Mauer.
Helmut Graf
Spielte als Profi nur für die Admira. Nach der bärenstarken Cup-Saison war er noch bis 1999 als Profi aktiv, hing die Schussstiefeln mit damals 36 Lenzen an den Nagel. Danach wechselte er ins Trainerfach und betreute seither diverse Nachwuchsteams der Südstädter. Aktuell Co-Trainer der U18.
Herbert Gager
Wechselte wie Knaller nach der Saison 1995/96 zur Wiener Austria. Zwei Jahre später zog es ihn ins Ländle zu SW Bregenz. Darf sich außerdem auf die Fahnen heften, für den kitschig-kultigen SC Interwetten gespielt zu haben. Wagte im Sommer 2000 mit 31 noch den Sprung ins Ausland zu Skoda Xanthi nach Griechenland, wo er noch zwei Jahre als Profi aktiv war. Ließ seine Karriere ausklingen. Wechselte danach ins Trainerfach, wo er den Austria-Nachwuchs betreute, später sogar für 13 Spiele Interimstrainer bei den Profis. Das brachte ihm ein Engagement beim SKN St. Pölten ein, das aber nach nur 19 Spielen wieder beendet war. Heute coacht er den FavAC in der Regionalliga Ost.
Hans Kogler
Auch der siebenfache ÖFB-Teamspieler verließ die Admira im Sommer 1996, ihn zog es zum LASK. An seine Zeit Anfang der 90er konnte er aber in den nächsten Jahren nicht mehr anschließen. Im Winter 1999 wagte er noch für ein Jahr ein Auslandsabenteuer bei Greuther Fürth, ehe es ihn nach Vorarlberg verschlug. Seine letzten beiden Profistationen hatte er bei SW Bregenz und Austria Lustenau. Danach noch bis 2010 im Unterhaus aktiv, danach Trainer - u.a. beim FC Lustenau und in Bregenz.
Jürgen Panis
Er blieb anschließend noch ein Jahr in der Südstadt, ehe er zum LASK weiterzog. Erst mit Mitte 20 begann sein Stern so richtig zu leuchten. Wurde mit dem FC Tirol zweimal Meister, zog dann zur Austria weiter, wo er erneut den Titel feiern konnte. Hans Krankl machte ihn sogar zum Nationalspieler. Auch er war einer der "Glücklichen", die ihre Schuhe für den SC Interwetten geschnürt haben. Kehrte 2006 nochmals für vier Jahre zum LASK zurück und ließ seine Laufbahn danach im Unterhaus ausklingen. Auch ihn zog es ins Trainerfach, bis Sommer war er Co-Trainer von Maximilian Senft bei der SV Ried.
Gennadiy Muros
Der Ukrainer verbrachte seine ganze Karriere in der Heimat - mit Ausnahme der Saison 1995/96. Spieler aus Ex-Jugoslawien sowie der ehemaligen Sowjetunion waren damals in Österreich sehr beliebt und so fand auch Moroz seinen Weg ins Alpenland. Kehrte im Sommer 1996 in die Ukraine zurück und debütierte 34-jährig sogar noch im Nationalteam. Seit 2005 in Fußball-Pension.
Manfred Rosenegger
Kam vor der Saison aus St. Pölten und konnte sich bei der Admira in der Bundesliga etablieren. Wechselte 1997 zum LASK, ein Jahr darauf zur Wiener Austria. Seine letzte Station als Profi war Untersiebenbrunn, das kurz danach nur noch auf den Namen SC Interwetten hörte. Später Trainer im Unterhaus, u.a. beim ASK Ebreichsdorf.
Uwe Müller
Zum Zeitpunkt des Cup-Finales war er bereits eine Admira-Ikone und wurde, auch aufgrund der damaligen Legionärsbeschränkung, sogar eingebürgert. Müller ging in sein siebtes Jahr in der Südstadt, in die er erst im Sommer von der Wiener Austria zurückgekehrt war, nachdem er sie aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Didi Constantini verlassen hatte. Wechselte nach erfolgreicher Relegation ausgerechnet zum SV Gerasdorf und spielte danach noch ein Jahr beim SC Eisenstadt in der Regionalliga. Im Sommer 1998 hing er die Schuhe an den Nagel und arbeitet heute im Nachwuchszentrum von Eintracht Frankfurt.
Christian Mayrleb
Der spätere "McMoarlie" wechselte nach der starken Cup-Saison zur SV Ried. Über den FC Tirol ging es zu Sheffield Wednesday, wo er sich seinen legendären Spitznamen erwarb, aber nicht glücklich wurde. Blühte danach bei der Austria so richtig auf, wurde Meister und Nationalspieler. Wurde, wie viele andere Top-Stars, Anfang der 2000er nach Pasching gelotst, krönte sich zum Torschützenkönig und kehrte nach zweijähriger Absenz ins Nationalteam zurück. Der Ruf des Geldes lockte ihn 2005 zu Red Bull Salzburg. Über Pasching ging's zum LASK, wo er im fortgeschrittenen Kicker-Alter seinen x-ten Frühling erlebte. Bis in die 40er hinein noch bei Stadl-Paura aktiv, wo er später auch Trainer war. Seit Sommer Co-Trainer von Manfred Schmid in Hartberg.
Gerhard Rodax
Die 2022 viel zu früh verstorbene Admira-Legende kehrte erst im Winter 1996 bei der Admira in den Leistungssport zurück, nachdem der Stürmer seine Profikarriere für zweieinhalb Jahre unterbrochen hatte. Beendete aber nach der erfolgreichen Cup-Saison seine Laufbahn endgültig. Versuchte sich danach als Trainer und coachte u.a. die Admira Amateure. Im Herbst 2022 verstarb er, nachdem ihn, bereits schwer krank, ein Zug erfasste.
Igor Ogris
Der nicht mit Andy und Ernst Ogris verwandte Verteidiger wechselte gemeinsam mit Müller im Sommer 1996 zu Relegations-Gegner Gerasdorf. Danach zog es ihn in die Kärntner Heimat zum FC Kärnten und weiter zum SAK Klagenfurt, wo er bis heute als Funktionär tätig ist.
Laszlo Klausz
Auch sein Stern ging bei der Admira auf und auch er verließ die Südstädter nach dem Cup-Final-Einzug. Schloss sich Austria Salzburg an und wurde dort auf Anhieb Meister und Torschützenkönig. Im Winter 1998 holte ihn der FC Sochaux in die Ligue 1, von dort ging es weiter in die 2. Deutsche Bundesliga zu Waldhof Mannheim, ehe ihn Schwarz-Weiß Bregenz 2004 zurück nach Österreich holte. Spielte danach noch ein Jahr bei Parndorf in der 2. Liga und beendete danach seine Profi-Karriere. Danach Trainer, u.a. beim Rapids Europacup-Gegner Györ.
Markus Scharrer
Auch er war Teil der Abgangswelle im Sommer 1996 und wechselte gemeinsam mit Kogler zum LASK. Ein Jahr später zog er zur SV Ried weiter, mit der er sensationell Cupsieger wurde. Seine Blütezeit hatte er zwischen 1998 und 2002 beim FC Tirol, mit dem er dreimal Meister wurde. Ein Länderspieleinsatz blieb ihm dennoch verwehrt. Über Wörgl ging's Anfang 2003 zu Austria Salzburg, wo er zwei Jahre später nach der Red-Bull-Übernahme Kurt Jara wieder traf. Kehrte im Sommer 2006 zur Admira zurück und spielte im Anschluss bis 2013 noch unterklassig. Auch er wurde Trainer, u.a. war er Assistent von Michael Baur in Grödig. Heute unterstützt er Heimo Pfeifenberger als Individualtrainer in Eugendorf.
Walter Knaller
Er war schon zu Spielerzeiten eine Admira-Ikone und setze das danach als Trainer nahtlos fort. Auch er verließ die Admira im Sommer 1996 und kehrte für drei Jahre in seine Kärntner Heimat zurück, wo er u.a. Austria/VSV (später: FC Kärnten) betreute. Im Sommer 2000 war er wieder zurück in der Südstadt und betreute dort 15 Jahre alles von Akademie-Teams bis zu den Profis. Einmal zog es ihn noch weg aus Maria Enzersdorf: 2015 übernahm er die U15 des SK Rapid, sechs Jahre später dockte er erneut bei der Admira an, für die er noch bis zu seiner Pensionierung vor drei Jahren als Amateur-Coach arbeitete.
René Mersol