Rangnicks Vertraute
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Rangnicks Vertraute

Lars Kornetka, Stefan Oesen, Onur Cinel und Michael Gspurning. Wer macht was im ÖFB-Team? Und wie sieht sie der Teamchef?

Ralf Rangnick ist der Frontman, das Aushängeschild, das Sprachrohr.

Doch auch die ÖFB-Trainer funktionieren nur als Team. Es sind die Männer im Hintergrund, die dem Teamchef viel wichtige Detailarbeit abnehmen, Entscheidungen vorbereiten und auch treffen.

Lars Kornetka, Stefan Oesen, Onur Cinel und Michael Gspurning sind die engsten Verbündeten Rangnicks im ÖFB-Trainer-Staff.

Doch wie funktioniert das während des Spiels auf der Bank?

Rangnick mit seinem Trainerteam beim Pressegespräch
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Rangnick mit seinem Trainerteam beim Pressegespräch

"Wir haben – wie auch im Training – verschiedene Schwerpunkte", sagt Kornetka.

Er führt aus: "Wir haben in den Spielen unterschiedliche Aufgaben, weil uns die Spiele auch unterschiedliche Dinge abverlangen. Wenn wir merken, dass der Gegner wahrscheinlich sehr auf Konter setzen will, legen wir vorher fest, wer auf das Thema Restverteidigung achtet, während die anderen gucken, wie wir es gerade schaffen, den Gegner in der Box zu überwinden."

"Wir probieren, uns die ganze Zeit die Bälle zuzuwerfen und zu kommunizieren. Und Ralf überblickt das Ganze", so Kornetka.

Doch wer sind die Vier? Wer ist wofür zuständig? Und wie sieht sie der Teamchef?

LARS KORNETKA

LARS KORNETKA
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Der 47-Jährige gilt als engster Vertrauter des Teamchefs. "Wir sind privat befreundet", sagt Rangnick über ihn. Gemeinsam betreiben sie die "Rangnick Kornetka Consulting GmbH".

Die beiden lernten sich 2007 bei der TSG Hoffenheim kennen. "Mit ihm wurde in Deutschland, vielleicht sogar in Europa, das Berufsbild des Video-Analysten begründet", so der Teamchef.

Überzeugungstäter am Weg zum Chefcoach

Auch auf Schalke, in Leipzig und Moskau arbeitete das Duo zusammen: "Wir haben in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen lassen wollen, sehr ähnliche Vorstellungen. Das ist gerade bei der Nationalmannschaft sehr hilfreich."

Kornetka ist das, was man im Zusammenhang mit Rangnicks präferierten Spielstil gerne einen Überzeugungstäter nennt.

Aktuell macht er die UEFA-Pro-Lizenz. Dass er irgendwann Cheftrainer wird, scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.


STEFAN OESEN

STEFAN OESEN
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"Ich habe mir – wie auch schon bei Hoffenheim und Red Bull – angeschaut, was da so im Verborgenen schlummert, ob es da wen gibt, der gar noch nicht so richtig entdeckt wurde. Wenn ich an Christoph Freund oder Oliver Glasner bei Red Bull denke – die sind damals im Büro gesessen und haben was auch immer gemacht, waren aber gar nicht wirklich nah am Fußball dran", sagt Rangnick.

Gewissermaßen treffe das auch auf Oesen zu. Der 40-Jährige ist ein Tausendsassa innerhalb des ÖFB. Sportstudium, Videoanalyst, Reha- und Athletik-Trainer, Co-Trainer im ÖFB-Team, Abteilungsleiter für "Wissenschaft, Analyse und Entwicklung" im Verband und Co-Kommentator – Oesen macht und kann alles.

Der Aufsteiger macht die Standards

Mit Jahresbeginn ist er vom Videoanalysten im A-Team zu Rangnicks Assistent aufgestiegen. "Uns wurde schnell klar, wie gut er wirklich ist. Es passt zwischen uns, da war es logisch, ihn dazuzunehmen, als klar war, dass Peter Perchtold zur U21 geht", sagt der Deutsche.

Oesen ist im ÖFB-Team auch für die Standardsituationen zuständig.


ONUR CINEL

ONUR CINEL
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Im Sommer 2022 hat der Deutschtürke beim ÖFB angedockt, war davor jahrelang bei Schalke 04 in verschiedenen Funktionen tätig.

"Im Prinzip habe ich ihn erst während meiner Tätigkeit in Österreich kennengelernt", sagt Rangnick.

Cinel wurde schon rasch zum Teilzeitmitarbeiter. Chefcoach beim FC Liefering, Interims-Chefcoach des FC Red Bull Salzburg, danach Co unter Lijnders und Letsch – und nebenbei Rangnicks Assistent.

Zwischen Brügge und dem ÖFB

Als Cinel im Sommer zum Trainer von Cercle Brügge bestellt wurde, rechnete alles mit einem Ende seiner ÖFB-Tätigkeit, doch Rangnicks gute Kontakte zu den Cercle-Eigentümern in Monaco ermöglichen es, dass der 40-Jährige auch weiterhin dabei ist.

Meist stößt er ein, zwei Tage vor den Spielen zum Team. Sein Schwerpunkt ist das Spiel mit dem Ball.


MICHAEL GSPURNING

MICHAEL GSPURNING
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Der 44-Jährige ist seit April 2023 Tormanntrainer des A-Teams.

"Ihn kannte ich vorher auch nicht. Als Robert Almer recht kurzfristig gesagt hat, dass er aus beruflichen und privaten Gründen aufhört, haben wir uns mit verschiedenen Kandidaten beschäftigt und waren uns einig, dass wir einen Österreicher wollen. Ich bin sehr froh über die Entscheidung, das passt wunderbar. Wir sind in einem sehr regelmäßigen und guten Austausch", sagt Rangnick über ihn.

Ein Steirer in Berlin

Der Steirer ist hauptberuflich Tormanntrainer bei Union Berlin.

Sein Aufgabengebiet ist klar, doch auch er bringt sich anderweitig ein. "Wenn er etwas erkennt, sagt er das auch", sagt Kornetka.

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