Legionärs-Check: Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf gegen Gladbach

Beim Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Schalke 04 kamen gleich zwei Österreicher zum Einsatz: Guido Burgsteller startete als Stürmer für die Gelsenkirchener, während Alessandro Schöpf nach ungefähr 25 Minuten eingewechselt wurde.

Nach einer Standardsituation gingen die Gladbacher früh, bereits in der dritten Minute, in Führung. Die Schalker traten aufs Feld in einer 3-1-4-2 Formation, die aufgrund der Besetzung interessant war. Franco Di Santo, eher weniger bekannt für seine gestalterischen Fähigkeiten, agierte als Zehner. Burgstaller bekleidete die Position des linken Stürmers.

Im Pressing konnten die Schalker mit dieser Formation recht simpel Mann gegen Mann im Mittelfeld spielen, was womöglich auch der Grundgedanke war. Das Spiel gegen den Ball ist essentiell für Domenico Tedescos Schalke 04, weshalb Guido Burgstaller auch stets seinen Weg in die Startelf findet. Der Ex-Wiener Neustädter besticht mit seiner Arbeitsamkeit im Pressing. Er zeigte immer wieder gute Anlaufbewegungen und leitete den Gegner in passende Richtungen. Oftmals versuchte er mit diagonalem Ansprinten auf den Innenverteidiger, die Ballzirkulation nach außen zu leiten. Situativ leitete er jedoch auch nach innen.

Mit der Doppelspitze hatten die Knappen recht gute Möglichkeiten, die Gladbacher unter Druck zu setzen. Hier bewies der Stürmer prinzipiell gutes Timing im Anlaufen, seine Mitspieler hatten jedoch vor allem zu Beginn Probleme mit dem Timing im Pressing, man war einige Male etwas zu spät dran, die Gladbacher kombinierten sich klug und mit hohem Tempo durch die Schalker Verteidigungsreihen.

In der Offensive konnte sich Guido Burgstaller in diesem Spiel nicht besonders gut einbringen. Der viel zu oft als „Wühler“ etwas vereinfachte Burgstaller ist auch in der Bewegung in die Tiefe sehr gut, hat hier gutes Timing und visiert gefährliche Räume an. Die Schalker fanden jedoch selten einen strukturierten Weg nach vorne, weshalb natürlich die Stürmer litten. Burgstallers ausweichende Bewegungen konnten nicht immer gut eingebunden werden, auch Dribblings, bei denen er ebenfalls unterschätzt wird, fanden selten passende Anschlussaktionen. Auch, weil ihm nur zu selten gute Optionen zum Pass gegeben wurden. Burgstaller wurde dann schlussendlich nach 67 Minuten ausgetauscht und hatte eine ordentliche, jedoch auch nicht besonders gute Leistung gezeigt.

 

Schöpf kommt nach 25 Minuten

Nach 25 Minuten wurde Alessandro Schöpf für Hamza Mendyl als linker Wingback eingesetzt. Der noch junge Mendyl hatte früh eine Gelbe Karte gesehen und Probleme mit Gegenspieler Thorgan Hazard. Auf links kann Schöpf eine interessante Wirkung erzielen, da er ja für einen Wingback offensiv recht stark ist, hat er doch schon öfters auf der Zehnerposition gespielt. Auf rechts agiert er meist etwas zu simpel und geradlinig, auf links sieht das dann etwas anders aus.

Immer wieder fand er mit einem Pass in die Mitte eine offene Anspielstation. Zwar hielt er insgesamt sein Passspiel eher simpel, was jedoch stets wirksam und passend in der Entscheidungsfindung war. Schöpf ist Rechtsfuß und orientiert sich automatisch zentraler, freie Mitspieler entgehen ihm dann aus dieser Position nur selten. Zudem konnte er immer wieder zu diagonalen Dribblings ansetzen, die für die Gladbacher schwierig zu verteidigen waren. Seine Schnelligkeit nutzte Schöpf auch immer wieder bei Kontern ein, wo er die meisten Umschaltsituationen nach vorne (und auch nach hinten) mitlief um zu unterstützen. Mit Burgstaller hatte er vor sich eine ausweichende Anspielstation, aber in Situationen, wo Schöpf enger agierte, fand er gleich zwei Stürmer im Strafraum wieder. Hier konnte er flanken, suchte jedoch auch mal den Abschluss.

 

Gegen den Ball zeigte sich Schöpf ebenfalls sehr aktiv und nutzte auch hier seine Schnelligkeit. Schöpf ist ein offensiv denkender Spieler, dies zeigt er auch im Pressing. Er verteidigt gerne nach vorne, versucht Pässe in höheren Zonen zu antizipieren und abzufangen. Gleich in seinen ersten Einsatzminuten gewann er auf diese Art und Weise einen Ball und kam zum Abschluss, konnte diesen jedoch nicht gezielt auf das Tor bringen. Prinzipiell zeigte sich Schöpf auch im defensiven Umschalten fleißig und zeigte schlussendlich eine gute Leistung, er empfahl sich für weitere Einsätze.

 

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