Salzburg passt an und schlägt Sturm deutlich [Spielanalyse]

Sturm Graz startete druckvoll in die Generalprobe zum Cupfinale und ging in Führung. Doch Red Bull Salzburg passte an und siegte letztlich mit 4:1.

Von David Goigitzer

 

Sturm Graz versuchte sehr früh, Red Bull Salzburg am Spielaufbau zu stören. Schon der Abstoß wurde früh zugestellt, um ein einfaches Fortschreiten des Salzburger Spielaufbaus zu verhindern. Um dies zu ermöglichen, stellte Heiko Vogel seine Mannschaft im 4-1-4-1 auf. Alar agierte hier im Pressing immer wieder als Keil zwischen der Dreierkette der Salzburger agierte. Diagonal versetzt zu ihm war es Sandi Lovric, der im Pressing immer wieder unterstützte und aus etwas tieferer Position ebenfalls nach vorne presste. Das aggressive, höhere Mittelfeldpressing setzte die roten Bullen im Aufbau immer wieder unter Druck, weshalb sie öfters den hohen Ball nach vorne suchten.

 

Im Aufbau selbst agierte man wieder mit Dreierkette, James Jeggo ließ sich zwischen Maresic und Spendlhofer fallen, um gegen den Salzburger Doppelsturm in Überzahl zu sein. Jeggo dribbelte immer wieder zwischen die zwei Stürmer, um Pressing an sich zu ziehen. Peter Zulj und Lovric agierten bisweilen sehr nach an der Dreierkette, fanden dann auch unter Druck aber immer wieder gute Lösungen. Oftmals waren es Direktpässe zu einem offenen Halbverteidiger, aber beide Achter zeigten auch ihre starke Ballbehandlung und Orientierung mit der einen oder anderen Drehung um den Gegenspieler herum. Vor allem Zulj zeigte ein paar sehr starke Dribblings, bei denen er nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Da man aus dem 4-1-4-1 agierte, hatte man aber im Umschaltspiel etwas Probleme. Die Flügelstürmer kamen zwangsläufig aus der Tiefe, so waren deren Läufe einfacher für die Defensive der Salzburger zu verfolgen und zu verteidigen.

 

Salzburgs Dreierkette hatte im Aufbau in den ersten Minuten Probleme. Die Grazer pressten ja immer hoch an, was den flachen Aufbau schwierig gestaltete. Christoph Leitgeb konnte kaum eingebunden werden, Takumi Minamino und Patrick Farkas kamen nicht tief zur Unterstützung. So spielte man immer wieder den hohen Ball zu den Stürmern Hannes Wolf und Hee-Chan Hwang. Später, als der Druck der Gäste geringer wurde, hatte man mehr Zeit um den Ball flach zirkulieren lassen zu können. Hier blieb man jedoch etwas zahnlos. Das Timing im Anbieten, die Details in den Abständen zueinander und die Entscheidungsfindung im Passspiel waren bei den Bullen eher schwach. Im unteren Bild sieht man eine mögliche Lösung der Situation, wie sie wohl Ramalho und Dabbur gefunden hätten. Hierbei sieht man deutlich, dass teilweise die Eingespieltheit fehlte.