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David Alaba gegen Florian Grillitsch - die ÖFB-Legionäre im Fokus

Bayern München gegen TSG 1899 Hoffenheim, David Alaba gegen Florian Grillitsch. Kurz vor der Länderspielpause analysiert 90minuten.at die Leistung der beiden ÖFB-Legionäre.

Von David Goigitzer

 

Florian Grillitsch gab in der 5-3-2 Formation der Hoffenheimer den alleinigen Sechser. Flankiert wurde er von Schulz und Bittencourt. Bittencourt ist ein sehr offensiv denkender Spieler, während Schulz sich mit seiner Intensität auszeichnet. Zwei Spieler also, die etwas Balance benötigten, im Ballbesitz sowie auch ohne. Grillitsch, der selbst durchaus in höheren Rollen spielen kann, sollte also dem Hoffenheimer Spiel Balance und Stabilität geben. Er hielt sich primär in zentralen Räumen und verließ die kaum. Viele Trainer wollen von ihren Sechsern, dass sie überall Löcher stopfen und Zweikämpfe suchen. Nicht so Nagelsmann. Der junge Trainer hat und will in Grillitsch einen zentralen Mittelfeldspieler, der die Position hält und dabei hilft, den Abwehrverbund zu organisieren. Gegen den Ball sah man Grillitsch also nur selten in harten Zweikämpfen, sondern der Niederösterreicher verschob meist in recht einheitlichem Tempo, passte seine Position im Detail jedoch immer wieder an, um Passwege nach vorne, und somit meist direkt zu Lewandowski, zu versperren. Für diese Aufgabe vermochte es viel Spielverständnis und gute Orientierung. Florian Grllitsch musste stets wissen, welche Verbindungen er kappen konnte, während er zugleich nach vorne denken musste. Zugriff auf seine Gegner vor ihm war nämlich ebenfalls wichtig, situativ Mannorientierungen zu ergreifen oder auch seine Mitspieler beim Attackieren zu unterstützen. So gewann er auch den einen oder anderen Ball, in gemeinsamer Arbeit mit seinen Mitspielern. Mit Thomas Müller und Franck Ribéry hatte er prominente Gegenspieler, die sich in seinem Dunstkreis bewegten. Da die Hoffenheimer weniger Ballbesitz hatten als die Bayern und primär über Umschaltsituationen nach vorne kamen, konnte Grillitsch seine Stärken im Spielaufbau nur selten einsetzen. Jedoch konnte er einige Male mit Pässen nach vorne das Spiel schnell machen und Offensivaktionen einleiten. Alles in allem zeigte er eine gute Leistung gegen einen stärkeren Gegner.

Grillitsch hält die Verbindungen zu seinen Mitspielern, im 3-2 versuchen die Hoffenheimer hier, die Bayern unter Druck zu setzen.

Alaba mit typischer Rolle

Um David Alaba ist es, verhältnismäßig, ruhig geworden in den letzten Jahren. Auch aufgrund von Verletzungen, die Bayern konnten zudem seit Guardiola nicht mehr so brillant performen. Zudem ist es in unserer Medienlandschaft, abgesehen von 90minuten.at, meist so ist, dass man schnell Leute vergisst oder sie einfach nicht mehr oft erwähnt. Alaba spielte im 4-3-3 der Bayern als Linksverteidiger und interpretierte diese Position recht simpel und typisch für ihn. Mit viel Dynamik sollte er im Ballbesitzspiel Läufe nach vorne starten, meist war er auf der linken Seite der Breitengeber. Ribéry agierte fast konstant eingerückt, weshalb unser Nationalspieler den Franzosen meist hinter- als vorderlief. Letzteres gab es oft unter Heynckes zu sehen, wenn Ribéry mal mit etwas mehr Platz auf die Seite rückte und Alaba ihm mit dem Vorderlaufen Platz zum Dribbeln nach innen gab. Auch dieses Mal gab es diese Szenen einige wenige Mal, jedoch waren diese Manöver noch etwas unsauber getimed und funktionierten nicht ganz. Die lineare Rolle von Alaba in der Offensive hatte auch zur Folge, dass die meisten Aktionen auch eher simpel waren. Einfache Doppelpässse oder Hereingaben. Alaba unter Kovac ist weit weg von der komplexen, teils spielmachenden Rolle die er unter Guardiola hatte. Dennoch schaffte es der junge Wiener, wie so oft, eine gute Leistung im roten Trikot der Bayern abzuliefern.

Alaba positioniert sich etwas eingerückt, Süle kann das Spiel somit schnell machen und Boateng überbrücken.

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