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Rapid dominiert unintensive Admira [Spielanalyse]

Vor rund 18.000 Zuschauern zeigten die Hütteldorfer eine dominante Leistung. Die unintensive Admira wurde von den Gastgebern erdrückt und hatte bis auf kurze Phasen nur sehr wenig vom Spiel.

Von David Goigitzer

 

Rapid trat im gewohnten 4-2-3-1 an und begann früh das Spiel zu diktieren. Dies tat man mit einer stabilen Aufbaureihe, in der situativ entweder Dejan Ljubicic oder Stefan Schwab anstatt eines hoch geschobenen Außenverteidigers abkippte. Vor allem Manuel Thurnwald agierte selbst ballfern sehr hoch und bisweilen in der letzten Linie. Die Außenverteidiger wurden auch unter höherem Druck der Admira sehr klug genutzt. Durch direktes Flachspiel von der Seite in die Mitte zurück, wo Schwab und Ljubicic immer wieder unterstützten, konnte man sich aus schwierigen Situationen befreien. Diese schnellen Kombinationen nutzten die Mannorientierungen der Admira und deren generell den Wienern unterlegene Intensität.


Im 4-4-2/4-4-1-1-Mittelfeldpressing hatten die Rapidler leichtes Spiel, den Ballvortrag der Admira zu verhindern. Die Aufbaureihe ließ man meist gewähren und fokussierte sich darauf, den Sechserraum zu versperren. Den Aufbau konnte man also leicht auf die Seiten leiten, wo sich die Verbindungsprobleme der Admira noch weiter offenbarten. Oftmals blieb das Zentrum komplett unbesetzt, weshalb die Heimmannschaft enge Mannorientierungen ausführen konnten, ohne dass frei gewordene Räume auf irgendeine Art und Weise genutzt werden konnten, da diese niemand besetzte. So hatte Rapid immer Zugriff im Pressing und konnte entweder Bälle im Mittelfeld gewinnen oder zumindest lange Bälle erzwingen, die einfach zu verteidigen waren. Denn die Admira befand sich mit ihren offensiven Spielern meist statisch in der letzten Linie. Dies machte hohe Bälle leicht zu antizipieren und demzufolge leichter zu verteidigen.

Die Admira offensiv wie defensiv im 4-4-2

Die Gäste aus Niederösterreich hatten große Probleme ihrem Ballbesitzspiel Fluss zu geben. Die im 4-4-2 formierten Admiraner schafften es kaum, stabile Verbindungen im Aufbau herzustellen. Zwar setzte man mit einer verschobenen Dreierkette im Aufbau mit Wostry in der zentralen Rolle einen generell interessanten Ansatz gegen das Pressing mit Doppelspitze von Rapid. Die Entfernungen zu den Sechsern und auch deren generelle Positionierungen waren dem Spielaufbau hinderlich. Diese Verbindungslosigkeit zog sich über das gesamte Spielfeld hinweg, wo kaum Dreiecke unter den Spielern aufgebaut wurden, die Entscheidungen der Admiraner am Ball waren so leicht vorhersehbar.

Durch die Nichtbesetzung des Zentrums kann Ljubicic seinen Gegenspieler eng verfolgen und einen Pass auf ihn verhindern. Diese strikte Mannorientierung kann nicht bestraft werden, da niemand den geöffneten Raum besetzt.

Ebenfalls im 4-4-2 formierte sich die Admira im Mittelfeldpressing. Hierbei agierte man zwar mannorientiert, führte diese jedoch sehr unintensiv aus. Man kann beinahe von „Begleitschutz“ sprechen. Dieser erleichterte Rapid das Offensivspiel erheblich. Die Gäste waren stets den berühmten Schritt zu spät um Zugriff zu erlangen und öffneten dadurch große Räume, die die sehr dynamischen Rapid-Angreifer sehr einfach anvisieren konnten. Vor allem Murg zeigte eine starke Partie, aber auch Berisha mit klugen Läufen und Schaub konnten die bisweilen erschreckend großen Räume, die die Gäste boten, leicht nutzen. Auch in der Mittelfeldzentrale hatten Ljubicic und Schwab immer wieder Zeit sich zu drehen und den Ball zu verteilen. Die geringe Intensität legten die Gäste auch in Umschaltsituationen an den Tag, die Rapid durch Proaktivität und bessere Antizipation deutlich dominieren konnte.

 

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