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Das klappte gegen Rijeka

Taktische Mängel und ein deutlicher Sieg schließen einander nicht aus. Zwar hat die Austria gegen HNK Rijeka nicht alles richtig gemacht - aber dennoch auswärts vier Tore geschossen.

Von David Goigitzer

 

In Teil 2 der Taktik-Analyse zeigen wir, dass uns positive Punkte im Austria-Spiel durchaus nicht entgangen sind und es Verbesserungen gegenüber den letzten Wochen gab. Dennoch blieb der Eindruck bestehen, dass vor allem Rijeka eine schwache Leistung ablieferte und mit den Gegentoren, die aus individuellen Aktionen heraus entstanden waren, nicht zurecht kam. Dass ein Spiel auch mit schwacher (taktischer) Leistung gewonnen werden kann, ist hinlänglich bekannt. 90minuten.at sieht sich als kritischer Berichterstatter und ist auch bereit, kontroverser Meinung zu sein.

 

Hier der Link zu Teil 1 unserer Analyse

Einbindung des Torwarts

Die spielerischen Qualitäten vom jungen Torhüter Pentz sind den meisten Zuschauern nicht verborgen geblieben, Thorsten Finks Team band ihn nun etwas fokussierter im Aufbau ein. Seine Partizipation im Spielaufbau ist deutlich größer als die von Hadzikic - und auch wirksamer. Pentz technisch sicheres Passspiel ist gepaart mit schneller und guter Entscheidungsfindung. Mit ihm kann die Austria breiter gefächert stehen und Holzhauser und Serbest kippen nicht mehr so viel ab wie sonst. Pentz findet gegen mannorientierte Gegner dann auch immer wieder frei stehende Mitspieler, die zwangsläufig durch die Mannorientierungen entstehen. Mit Pentz hatte man immer einen Mann, den man im Notfall anspielen und aber auch den Ballbesitz in weiterer Folge sichern konnte.

 

Strafraumverteidigung

Die Violetten kamen konsequent bei gegnerischen Angriffen zurück, füllten die Box und die umliegenden Zonen schnell wieder auf und schafften es einige Male, die Kroaten am bestmöglichen Schuss zu hindern. Flanken verteidigte man gut, die Defensive positionierte sich gut gestaffelt, sodass man auch die zweite Stange abdecken konnte und längere Flanken, die Pentz nicht herunterfing, abwehren konnte.

Weniger Abkippen

Finks Austria hatte bisweilen schon 5-0-4-1 Staffelungen im Ballbesitz hergestellt, gegen Rijeka zeigte man sich hier verbessert. Dies lag wie eben schon erwähnt an der Einbindung von Pentz, aber auch an der etwas tieferen Positionierung von Salamon, der dem ganzen Konstrukt etwas Stabilität verschaffte. Meist kippten entweder Holzhauser oder Serbest ab, in vorherigen Spielen hatte man schon beide abkippen sehen. So gab es natürlich prinzipiell mehr Optionen im Mittelfeld für die Aufbauspieler. Durch die mannorientierte Spielweise Rijekas ergab dies aber vor allem mehr Zeit und Platz für Westermann und Kadiri. Da es mehr Austria Spieler vorne gab, mussten auch mehr Rijeka-Spieler mit, so war es schwieriger auf Austrias Aufbaulinie Druck aufzubauen.

 

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So sollen die neuen ÖFB-Trikots aussehen (Bilder: footyheadlines.com)

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