Schlechte Zuordnung, fehlende Präzision - Salzburg erreicht nur Heim-Remis

HNK Rijeka war sehr gut eingestellt, der FC Salzburg ließ in einer schwachen ersten Halbzeit viel vermissen, was das Spiel der Bullen ausmacht: Pressing, Präzision, defensive Ordnung. Von Georg Sander

Der Gegner HNK Rijeka war in einem 4-4-2 angetreten und Red Bull Salzburg in dem unter Marco Rose gewohnten 4-3-1-2, was auch als 4-3-3 mit falscher Neun zu lesen wäre. Die Bullen boten die nominell beste Elf, ohne Lazaro, aber mit Lainer auf der rechten Defensivseite. Der Plan der Salzburger war gut ersichtlich, vor allem zu Beginn, anpressen, losstürmen. Das klappte aber nur ein paar Minuten. Die Kroaten konnten sich schnell auf das Spiel der Hausherren einstellen. Das hat mehrere Gründe. Rijeka überlud die Flügel, war oftmals zu zweit dort. Man profitierte aber auch von Zuordnungsproblemen bei den Salzburgern. Exemplarisch soll das die erste Großchance nach knapp zehn Minuten für die Gäste zeigen: Die Salzburger haben eine deutliche Überzahle, Miranda aber hob – wenn geplannt – die Abseitsfalle auf und drei Gegner können sieben Salzburger ausspielen.

 

Mangelnde Präzision überall

Das setzte sich fort. In der Offensive konnten die Salzburger kaum punkten in Halbzeit eins. Einerseits, weil Rijeka richtig gut eingestellt war. Man stellte Passwege zu, schloss die Mitte. Aber die Bullen trugen ihres dazu bei: Es fehlte einfach an Präzision. Zu oft wurden Gegenangriffe überhastet vertendelt, zu oft wurde das taktische Mittel „langer Ball“ gewählt – was angesichts der physischen Übermacht der Kroaten eher schlecht war. Rijeka wurde somit mit Fortdauer der ersten Halbzeit immer stärker. Und stellte sich zudem auf die drei defensiven Spielarten der Bullen ein. Die erste Welle der Salzburger ist das Pressing. In dieses kamen sie überhaupt nicht rein, da sich Rijeka im Spielaufbau durch längere Pässe und Spielverlagerung dem (schlecht ausgeführten) Pressing entzog. Die zweite Welle der Bullen ist das Konzentrieren der eigenen Spieler auf einer Seite. Viele Gegner tappen in diese Falle. Dadurch entsteht Überzahl. Die Gäste lösten das aber ganz gut: Sie umspielten auch diese Defensivvariante, weil Salzburg die Passwege schlecht blockierte. Wie das nächste Bild zeigt, klappte auch die dritte Defensivvariante nicht immer: Beim Tor und bei der Kopfballchance nach einem Eckball vorher verlor Abwehrchef Miranda jede Zurordnung aus den Augen.

 

Das Tor kurz zusammengefasst: Rijeka kommt über die Pressingwelle, umspielt die Verengung des Spielfeldes und Torschütze Gavranovic konnte einnicken.

 

 

Plan mit Gegenplan

Den Rest der ersten Halbzeit konnten die Gäste fast schon gemütlich runter spielen, kamen noch zu einer guten Chancen. Ein Hoffnungsschimmer blieb aber: Salzburg war selbst so schlecht im Ausführen des eigenen Plans, das eine Kabinenpredigt da viel ändern könnte. Rijeka musste gar nicht viel machen: Sich nicht auf Pressingsituationen einlassen war da noch die schwierigere Übung, danach kam man sehr oft durch, konnte sich quasi auf die Salzburger Fehler verlassen. Mitte dicht machen, Flügelfokus, Pressingsituationen vermeiden. Das änderte sich in Halbzeit zwei.

 

>>> Seite 2 - Halbzeit zwei klappt deutlich besser!

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