Die Liste ehemaliger LigaZwa-Torschützenkönige ist eine illustre Runde. Von rot-weiß-roten Superstars wie Ivica Vastic (LASK, 2005/06 und 2006/07) über fast schon vergessene Kicker wie Armin Hobel (Bad Bleiberg, 2002/03), der danach nicht mehr in die Bundesliga kam, bis hin zum klassischen Routinier Hannes Aigner (Altach, 2012/13 und 2013/14).
Doch das ist Schnee von gestern. Der aktuelle Torschützenkönig ist Claudy Mbuyi. Er netzte 21 Mal und erkickte sich mit 26 Jahren einen Vertrag beim populärsten Klub des Landes. 430.000 Euro soll der SK Rapid an den SKN überwiesen haben – LigaZwa-Goalgetter sind No-Brainer. Finanziell überschaubar herausfordernd, kann man sie holen, ohne ein großes Risiko einzugehen.
90minuten hat die Folgesaisonen der Torschützenkönige der ADMIRAL 2. Liga der letzten zehn Jahre sowie ihre weitere Vita analysiert, um eine Vorstellung zu bekommen, was den SK Rapid hier erwartet.
2014/15: Markus Pink

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2015/16 | 8 Tore, 6 Assists | SV Mattersburg |
2014/15 | 21 Tore, 6 Assists | SV Mattersburg |
Der gebürtige Kärntner wechselte über die Vienna 2014 zum SV Mattersburg. Dort erzielte er 21 Goals. Noch besser macht das der Umstand, dass er 13 Mal gar nicht am Feld mitwirkte. In den letzten acht Spielen schoss er gleich einmal zehn Tore.
In der Folgesaison stieg Markus Pink als Torschützenkönig auf und ließ eine ordentliche Anzahl an Toren folgen. Der heute 34-Jährige kickte später noch bei Sturm und Austria Klagenfurt – 2021/22 und 2022/23 erzielte er sehr ordentliche zwölf bzw. 16 Tore, was ihm einen lukrativen Vertrag in China einbrachte. Mittlerweile erlebt er den xten Frühling beim WAC.
2015/16: Thomas Pichlmann

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2016/17 | 4 Tore, 1 Assist | Wacker Innsbruck |
2015/16 | 20 Tore, 6 Assists | Wacker Innsbruck |
Thomas Pichlmann hat gefühlt bei allen Vereinen Österreichs gespielt, unter anderem Rapid, Austria, Vienna und eben gegen Ende hin bei Wacker Innsbruck. Auch im Ausland war er unterwegs, in Italien bei Grosseto, Verona und La Spezia.
Schützenkönig der 2. Liga wurde er mit 20 Goals und er verblieb dann sowohl bei den Tirolern und damit auch in der Leistungsstufe. Beendete nach einer etwas mauen Saison im Sturm dann seine Profilaufbahn und ließ diese unterklassig ausklingen.
2016/17: Patrik Eler

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2017/18 | 1 Tor, 0 Assists | AS Nancy |
2016/17 | 24 Tore, 7 Assists | Wacker Innsbruck |
Der Slowene kam 2013 via Austria Klagenfurt nach Österreich und unterschrieb nach 14 Toren für die Kärntner in der Spielzeit 2015/16 beim FC Wacker. In Tirol machte er weiter, wo er aufgehört hatte. Die 24 Treffer brachten ihm einen Vertrag bei Nancy und den Innsbruckern über 600.000 Euro. Ihm brachte es aber sonst wenig Glück.
Nach einer Ligue-2-Saison mit nur acht Ligaeinsätzen kehrte er zum mittlerweile in der Bundesliga spielenden FC Wacker zurück, konnte ganz oben aber nicht an seine Glanzzeiten anknüpfen. Patrik Eler verdingte sich noch durchaus erfolgreich für Ried, Lustenau und Horn in der 2. Liga. 2021/22 schoss er zehn Tore für Stripfing in der Ostliga. Ist mittlerweile retour in seiner Heimat.
2017/18: Hamdi Salihi

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2018/19 | 5 Tore, 0 Assist | Wiener Neustadt |
2017/18 | 22 Tore, 2 Assists | Wiener Neustadt |
Hamdi Salihi muss man nicht vorstellen, spielte er doch jahrelang für Ried bzw. Rapid. Nach seiner Zeit in den USA, China, Israel und Albanien heuerte er 2017/18 beim SC Wiener Neustadt an. Auch in fortgeschrittenem Fußballeralter hat er das Toreschießen nicht verlernt: 22 Tore in 33 Einsätzen hatten maßgeblichen Anteil daran, dass der SCWN von der Bundesliga träumen durfte.
In der Relegation gegen den SKN St. Pölten traf er im Rückspiel zum 1:1 – am Ende zu wenig. Die guten Leistungen konnte er in Folge nicht noch einmal wiederholen, fünf Treffer sind für einen Spieler seiner Klasse zu wenig. Im Winter 2019 beendete er seine Karriere, blieb noch kurz in Wiener Neustadt, ehe er zuletzt bis 2023 Co-Trainer beim Verband seiner albanischen Heimat war.
2017/18: Seifedin Chabbi

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2018/19 | 5 Tore, 2 Assist | Gaziantep |
2017/18 | 22 Tore, 5 Assists | SV Ried |
Der heute 31-Jährige kam mit ein paar Spielen in der Bundesliga für den SK Sturm im Gepäck nach Ried. Er erzielte gleich viele Tore wie Salihi. Dennoch verpassten die Innviertler die Chance auf den direkten Wiederaufstieg, auch wenn Seifedin Chabbi alles dafür gegeben hatte.
Seine Leistungen brachten ihm immerhin einen Vertrag bei Gaziantep in der Türkei ein. Der sportliche Erfolg war überschaubar. Man verlieh ihn nach St. Mirren in Schottland, 2020 kehrte er nach Österreich zurück und spielte für Hartberg und Ried. Nach einer Saison bei Vaduz kickte er die letzte Saison wieder für Austria Lustenau.
2018/19, 2019/20, 2022/23: Ronivaldo

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2023/24 | 10 Tore, vier Assists | Blau-Weiß Linz |
2022/23 | 19 Tore, 1 Assist | Blau-Weiß Linz |
2020/21 | 13 Tore, 11 Assists | Wacker Innsbruck |
2019/20 | 24 Tore, 5 Assists | Austria Lustenau |
2018/19 | 26 Tore, 8 Assists | Austria Lustenau |
Der heute 36 Jahre alte Stürmer hat seit der Saison 2017/18 nie weniger als zehn Tore erzielt – und die zehn Treffer waren in der bekanntlich schwierigen, ersten Bundesliga-Saison von Aufsteiger Blau-Weiß Linz. Der Routinier ist unglaublich konstant in seinen Leistungen, vor allem wenn man bedenkt, dass der Traum von der Bundesliga nach einem Wechsel zu Austria Wien schon ausgeträumt gewesen war.
Dass Ronivaldo nun in der abgelaufenen Saison auch noch Bundesliga-Torschützenkönig wurde, unterstreicht seine Klasse nur noch einmal. Interessant ist angesichts dieser Leistungsdaten schon, dass ihn niemand früher holte. Ein Glück für Blau-Weiß Linz.
2020/21: Fabian Schubert

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2022/23 | 4 Tore, 2 Assists | FC St. Gallen |
2020/21 | 33 Tore, 11 Assists | Blau-Weiß Linz |
Der schlaksige Stürmer spielte 2020/21 eine Zaubersaison und bestätigte mit 33 Treffern, dass die 15 Tore aus der Vorsaison kein Zufall waren. In der Bundesliga hatte es für ihn nicht geklappt, Blau-Weiß Linz musste auf den Aufstieg verzichten, weswegen Schubert in die Schweiz ging und sich noch einmal erstklassig versuchte.
An die Leistungen für die Königsblauen konnte Fabian Schubert in Folge nicht mehr anschließen. Nach einem durchwachsenen ersten Jahr mit vier Treffern zog er sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Er kämpfte sich noch einmal zurück und erzielte noch drei Tore für St. Gallen, letzten Sommer ging er zum TSV 1860 München in die dritte deutsche Liga.
2021/22: Haris Tabakovic

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2022/23 | 17 Tore, 2 Assists | Austria Wien |
2021/22 | 27 Tore, 4 Assists | Austria Lustenau |
Wer mit 28 Jahren Torschützenkönig in einer 2. Liga wird, freut sich im Regelfall wohl eher über einen lukrativen Vertrag aus einer vielleicht nicht ganz so attraktiven Liga. Außer man heißt Haris Tabakovic. Die Wiener Austria holte den Torschützenkönig von Austria Lustenau in die Bundeshauptstadt und dort machte er weiter, wo er in der Vorsaison aufgehört hatte.
Auch wenn es ein paar Tore weniger als in der zweiten Leistungsstufe waren, schlug Hertha Berlin zu. Doch auch diese 22 Tore waren nicht das Ende der Fahnenstange. Die TSG Hoffenheim verpflichtete ihn. Auch wenn er dort mit drei Treffern nicht sehr viel getroffen hat, ist er dennoch in der deutschen Bundesliga angekommen und spielt regelmäßig.
2023/24 Deni Alar

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2024/25 | 14 Tore, 6 Assists | Admira Wacker |
2023/24 | 16 Tore, 0 Assists | DSV Leoben |
2023/24 sah zwei Torschützenkönige, und beide muss man wenig vorstellen. Was bei Deni Alar schön zu beobachten ist, ist, dass er wieder in die Spur gefunden hat. Nach der Zeit bei Sturm schien es wie verhext, zurück bei Rapid gelang nicht allzu viel, bei Levski Sofia wollte das Runde auch zu selten ins Eckige.
2021/22 ware er bei der Vienna in der Ostliga angekommen. Bei seiner Rückkehr nach Leoben schoss er 2023/24 16 Tore, übersiedelte in Folge zur Admira und bestätigte die gute Saison mit 14 Treffern.
2023/24 Dario Tadic

Saison | Tore, Assists | Klub |
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2024/25 | 13 Tore, 0 Assists | SKN/Pinkafeld (alle Tore für Pinkafeld) |
2023/24 | 16 Tore, 1 Assist | SKN St. Pölten |
2015/16 unterschrieb Dario Tadic beim Regionalligisten TSV Hartberg. Nach einem Jahr in der Regionalliga ging es einmal rauf und dann gleich noch einmal. Tadic war ein solider Stürmer, wie man ihn sich als Trainer vorstellt. 2023 war seine Reise mit den Steirern zu Ende und er heuerte beim SKN St. Pölten an.
Für die damals noch ambitionierten Wölfe schoss er 16 Tore. In der Winterpause der Folgesaison verabschiedete er sich schließlich nach Pinkafeld in die Burgenlandliga. Dort traf er in zwölf Spielen 13 Mal – er weiß also noch immer, wo das Tor steht.
Fazit: Die 2. Liga ist etwas für routinierte Strafraumcobras
Die LigaZwa-Torschützenkönige der letzten zehn Jahre waren allesamt nicht gerade Jungspunde. Mit seinen 26 Jahren gehört Neo-Rapid-Spieler Claudy Mbuyi sogar zu den jüngeren. Nachdem er noch einiges an Karriere vor sich hat, könnte sich der Transfer für die Hütteldorfer durchaus bezahlt machen.
Der größte Unsicherheitsfaktor bei Mbuyi ist mit Sicherheit, dass er 2021/22 in der vierten französischen Leistungsstufe einmal 13 Tore geschossen hatte, davor und danach bis zu dieser Saison waren es nie so viele.
Das ist vielleicht der große Unterschied zu einem Haris Tabakovic: Der hatte schon zuvor bewiesen, dass er langfristig treffsicher ist.