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Die Millionen-Bundesliga [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 21. Runde]

Auf die bereits erfolgreiche Spielzeit 2022/23 könnte mit der laufende sogar eine Steigerung folgen, die Bundesliga liegt auf einem guten Weg und hat Vorsprung. Viel hängt auch von den Entscheidungen um den Strich ab.

 

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Die Bundesliga hat ihre Million voll: Über die bisher absolvierten 21 Spieltage waren 1.009.427 Fans in Österreichs Stadien, damit kann man vor allem im Vergleich zum bereits guten Vorjahr zufrieden sein. Damals wurde die Marke erst einige Runden nach der Teilung erreicht, hält man gegenüber 2022/23 bei einem Vorsprung von 120.000, im Schnitt sind es 900 Fans pro Partie Unterschied.

Ob es so erfolgreich weitergehen kann, entscheidet sich auch dadurch, welche Vereine sich für das obere Playoff qualifizieren - sollte ein Wiener Verein den Cut verpassen, wäre das zumindest mit Blick auf die Zahlen bitter. Derzeit ist das aber noch Zukunftsmusik, jetzt geht es um die aktuellsten Zahlen der 21. Runde.

 

WSG rutscht wieder ab, Altach in alter Stärke 

Aus dem - zugegeben bescheidenen - Höhepunkt der Vorwoche, in dem die WSG Tirol das Stadion so voll bekommen hat, wie erst einmal in der Saison, folgt gegen den TSV Hartberg leider wieder ein Totaleinbruch. 1.350 sind am anderen Ende der Skala der drittschwächste Wert der Saison - obwohl die Steirer aus sportlicher Sicht ein attraktiver Gegner wären. Und auch die WSG präsentierte sich am Sonntag von einer guten Seite, das 1:0 war der erst zweite Heimsieg der Saison. Mit Blick auf die Tribünen sieht man sich bedauerlicherweise eher an die 2. Liga erinnert: Dort würde man sich in den meisten Runden auch nur im oberen Mittelfeld wiederfinden. Das Duell gegen Hartberg wurde in der Zweitligasaison 2017/18 zweimal als Heimspiel der Tiroler ausgetragen, die Besucher:innenzahlen heben sich mit 1.000 und 1.300 kaum von der jüngsten ab.

Anders stellt sich die Lage beim SCR Altach dar: Auch die Vorarlberger können mit einem Heim-Remis gegen den LASK sportlich zufrieden sein. Zudem darf man sich aber auch über die meisten Fans seit drei Runden - und damit Dezember freuen. 5.032 waren am Sonntag im Stadion, es ist eine positive Tendenz nach zwei schwächeren Runden. Überhaupt lag der Schnitt der letzten fünf Runden vor dem LASK-Spiel mit 4.014 klar unter dem, der ersten fünf Runden der Saison mit 5.547. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist jetzt jedenfalls gesetzt. Im Vergleich mit anderen Heimduellen gegen die Linzer war es das Zuschauer:innen-stärkste seit 2007

 

Übervolles Blau-Weiß und ein verbesserter Meister

Das Heimspiel von Blau-Weiß Linz gegen die Wiener Austria war schon seit Mittwoch ausverkauft, dem Aufsteiger gelang das sensationeller Weise schon zum sechsten Mal in 11 Spielen. Vielversprechend ist das vor allem hinsichtlich der Qualifikationsgruppe, in der man die "Veilchen" erneut treffen könnte - mit dem Auswärtssieg halten diese sich für die nächste Runde aber immerhin noch eine Chance offen. Wo es mit den Zahlen der Linzer im weiteren Frühjahr hingeht, wird sich erst zeigen - voll war das Stadion bisher nur Teams aus den Top 6 und die Austria. Mit offiziell 5.595 wurde die eigentliche Kapazität des Hofmann Personal Stadions sogar eigentlich überschritten, laut offiziellen Angaben passen nur 5.565 hinein.

Mit Sturm Graz und Rapid kommt Red Bull Salzburg nicht ganz mit, der dritte Platz im Zuschauer:innencheck ist diesmal aber keine Schande: Klammert man das Schlagerspiel gegen Sturm aus, hatten die "Bullen" erstmals seit Ende Oktober wieder über 10.000 Fans im eigenen Stadion, neben dem Vizemeister waren in dieser Zeit der TSV Hartberg, der WAC und Austria Lustenau zu Gast - als Zuschauer:innenmagneten sind sie wohl mit dem SK Austria Klagenfurt vergleichbar. Die Kärntner waren am Sonntag da, 10.521 Personen auf den Rängen auch. Gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Klagenfurt fehlen zwar 4.700 Fans, das fand aber auch am vorletzten Spieltag der Vorsaison statt und damit als Vorprogramm zur Salzburger Meisterfeier.

Sturm Graz auf gutem Kurs, Derbysieger-Rabatt bei Rapid

Für das erste Tor gegen den WAC hat man sich bei Sturm Graz 65 Minuten Zeit gelassen, den 13.507 anwesenden Fans dann aber doch noch einiges geboten. Mit dem 4:0-Sieg bleibt der Vizemeister an den Salzburger Fersen, in der Zuschauer:innentabelle scheint der zweite Platz hinter Rapid aktuell einzementiert. Die Grazer sind weiterhin auf Kurs "Bester Schnitt seit mehreren Jahrzehnten", das starke Vorjahr mit 13.187 Personen pro Partie wird aktuell um weitere 400 überboten. Gegen den WAC waren mehr Zuschauer:innen dabei, als in fünf von 11 Saison-Heimspielen, verglichen mit anderen Wolfsberg-Duellen in Liebenau war es das zweitbeste.

Vor einer Woche hatte der SK Rapid die Wiener Austria zum Derby zu Gast, danach gab es einiges aufzuarbeiten. Am Zuspruch der Fans für die Hütteldorfer haben die Kontroversen der vergangenen Tage kaum etwas geändert, mit 18.700 Zuschauer:innen gegen Austria Lustenau schreibt Rapid den geteilten viertbesten Wert der Saison. Gegen Sturm Graz, die Austria und Salzburg waren mehr da, direkt danach folgt das Tabellen-Schlusslicht gleichauf mit dem LASK. Gelegen haben könnte es an der Ticketaktion anlässlich des Derbysieges: Mit einem Code, konnten 18,99 Prozent beim Ticketkauf gespart werden, die jüngsten Vereinsmitglieder von 0 bis 13 Jahren konnten sich eine Freikarte und ein Ticket zum halben Preis abholen. Oder aber, einige Grün-Weiße wollten das möglicherweise vorerst letzte Duell mit Lustenau miterleben - beim einigen Heimspiel gegen die Vorarlberger in der Vorsaison war das Interesse von 17.600 Fans bereits groß.

Letzte Runde

Bevor Punkte und Liga nach der 22. Runde geteilt werden, stehen noch einige spannende Duelle auf dem Spielplan: Im Fernduell um den sechsten Platz in der Meistergruppe muss die Wiener Austria zu Hause gegen die WSG Tirol bestehen, der SK Rapid reist zum SK Austria Klagenfurt, der sein Ticket bereits gelöst hat. Der WAC ist faktisch nicht mehr im Rennen um das obere Playoff, könnte sich im Heimspiel gegen den SCR Altach aber immerhin eine bessere Ausgangsposition für das Untere erarbeiten. Gleiches gilt für die Austria Lustenau, die Blau-Weiß Linz zu Gast hat. In der Steiermark empfängt Hartberg vor ausverkauftem Haus Sturm Graz, zum bundeslandsinternen Topspiel. Außerdem trifft der LASK vor eigenem Publikum auf Red Bull Salzburg.

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