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Rückschritte nach der Trennung [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 23. Runde]

Spannung bringt der Ligamodus - aber kommen deswegen auch mehr Fans ins Stadion? Die Zahlen zum Auftakt lassen geben noch keine klare Antwort.

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Spannend wird es in Meister- und Qualifikationsgruppe mit Sicherheit. Zumindest in der ersten Runde nach der Trennung spiegelt sich das in den Zuschauer:innenzahlen aber noch nicht wirklich wider. Bei den größeren Vereinen stagniert das Interesse aktuell eher - bei den Teams, die im Abstiegskampf stecken, geht die Tendenz auch in die falsche Richtung. Es bleibt zu hoffen, dass die enge Tabellenkonstellation ihre Versprechen hält. 

Die 22. Runde wurde nur knapp übertroffen, von den besten Spieltagen der Saison ist man weit - teilweise fünfstellig - entfernt.

 

Freitagsspiel in Hartberg und Aufatmen beim WAC

Der zweite Teil der Saison wurde in Hartberg eröffnet - am Freitag, um 19:30, gegen Austria Lustenau. Wie fanfreundlich diese Konstellation ist, sei dahingestellt. Die Anhänger:innen aus Vorarlberg hätten sich am späten Vormittag auf den Weg machen müssen, um rechtzeitig in der Steiermark zu sein. Ob an einem anderen Tag mehr Fans da gewesen wären, ist schwer zu sagen. Fest steht aber schon, dass das Stadion letztmals im Oktober leerer war, der absolute Tiefstand wurde im vergangenen August erreicht, mit 1.711 Fans gegen die SV Ried. Gegenüber dem Heimspiel gegen Lustenau im November fehlen 150 Zuschauer:innen. Von der möglichen Kapazität des geplanten Stadionneubaus (8.000) ist man aktuell weit entfernt. 

Nach sage und schreibe sieben Heimspielniederlagen in Folge darf sich der Wolfsberger AC erstmals seit September über Punkte im eigenen Stadion freuen. Die katastrophale Heimbilanz ist ein Hauptgrund für die enttäuschende Saison der Kärntner, sieben Punkte wurden in zwölf Partien gesammelt. Zumindest phasenweise spiegelt sich das auch in den Zuschauer:innenzahlen wider. Gegen die SV Ried waren am Samstag 2.218 Fans vor Ort, damit knapp 700 weniger als bei der Begegnung im Herbst. Vom schlechtesten Wert der Saison - 1.850 Fans gegen die WSG im Februar - ist man zwar noch ein Stück weit weg, das sollte aber nicht der Anspruch des WAC sein.

 

Altacher Negativrekord, Luft nach oben in Klagenfurt

Ähnlich dem WAC gelingt auch dem SCR Altach ein erster Befreiungsschlag in der Qualifikationsgruppe - vielleicht gibt das einigen Fans den offenbar verloren gegangenen Glauben zurück. Mit Klaus Schmidt hat ein erfahrener Trainer übernommen, die Karten wurden durch die Punkteteilung neu gemischt, trotzdem waren am Samstag gegen die WSG Tirol nur 3.412 Fans im Stadion. Das ist ein neuer Tiefstwert, vor wenigen Wochen waren für dieselbe Begegnung 400 Zuschauer:innen mehr im Schnabelholz. 

Austria Klagenfurt mischt oben mit, auch Zuschauer:innentechnisch. Der Abstand zu den fünf großen Vereinen fällt sehr deutlich aus, zumindest nach den eigenen Maßstäben war der Auftakt der Meistergruppe aber erfolgreich. Beim Duell mit Red Bull Salzburg am Sonntag waren zwar mit 4.667 Fans um 1.300 Fans weniger dabei als Mitte November - das damalige Spiel war aber auch ein klarer Ausreißer nach oben. Gegen Sturm und den WAC waren in etwa gleich viele da. Bei besserem Wetter und einer möglicherweise klareren Perspektive auf die europäischen Plätze sollten sich die Kärntner aber auch noch steigern können.

 

Bei der Austria geht mehr, Sturm bleibt dran

Die Wiener Austria hat den Sprung in die Meistergruppe geschafft und die letzten drei Heimspiele gewonnen. Trotzdem waren am - verregneten - Sonntag gegen den LASK "nur" 10.601 Fans dabei. Das ist der zweitbeste Wert der Runde und auch sonst eine gute Zahl für die österreichische Bundesliga. Im Vergleich zu den letzten Wochen aber doch ein Rückschritt: Gegen Altach und den WAC im Herbst, außerdem noch gegen Austria Klagenfurt, sowie Rapid im Frühjahr waren nie weniger als 11.500 Zuschauer:innen in der Generali Arena. Das LASK-Spiel bewegt sich eher in der Dimension der Partie gegen Hartberg Ende Februar - in den kommenden Wochen sollte man sich steigern können. Zum Saisonstart waren im Juli knapp 600 Fans weniger da.

Sturm Graz hatte in zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen beide Wiener Vereine zu Gast, im Vergleich sticht die Austria Rapid. 15.432 Fans waren am Sonntag in Graz dabei, beim Spiel gegen die "Veilchen" vor drei Wochen waren knapp 1.000 mehr dabei. Im Vergleich waren Duelle mit Rapid in den letzten Jahren aber meistens gleich gut besucht, die Zahlen reichen von 13.000 bis über 16.000. Die Überhand gegen die Wiener Klubs hatte zuletzt Sturm.

Eier, wir brauchen Eier

Die kommende Runde steigt am Osterwochenende, der ein oder andere Verein wird sich wahrscheinlich ein besonderes Rahmenprogramm einfallen lassen. Zu hoffen ist, dass in der Qualifikationsgruppe auch abseits des Vorarlberg-Derbys zwischen Austria Lustenau und SCR Altach einige Fans den Weg ins Stadion antreten. Schon am Freitag spielt die WSG Tirol gegen den WAC, die SV Ried trifft auf den TSV Hartberg.

Am Sonntag ist die Meistergruppe dran, zumindest für die Heimteams sollte bei Anstoßzeiten um 14:30 und 17:00 genug Zeit für die Ostereiersuche bleiben. Die Wiener Austria gastiert bei Red Bull Salzburg, Rapid Wien empfängt Austria Klagenfurt. Den Abschluss macht Sturm Graz beim LASK in Linz.

 

 

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