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Wenig Spannung, wenig Fans [Zuschauercheck Bundesliga, 23. Runde]

Nach über 7.000 Fans am letzten Spieltag des Grunddurchgangs rasselt der Schnitt von Runde 23 auf nur 5.158. Der Finaleinstand ging Zuschauer-technisch schief.

+ + 90minuten.at exklusiv – Ein Zuschauercheck von Georg Sander + +

 

Es ist ja vielleicht sogar ein bisschen verständlich: Am 22. Spieltag ging es für Rapid und Austria um die Wurst, also die Teilnahme an der Meistergruppe. Und so manche Paarung hatte sowieso erst gerade stattgefunden. Etwa Austria gegen den WAC in der 21. Runde, Rapid gegen Klagenfurt in der 22. Runde. Und überhaupt: Am 23. Spieltag, dem ersten von für fast alle Klubs zehn Finalspielen, wird noch nichts entschieden. Darüber hinaus ist ja noch immer Corona, das da und dort einen gewissen Anteil doch vom Stadionbesuch abhalten wird. Weiters wurden Hoffnungen enttäuscht, etwa bei Ried oder dem LASK, andernorts (noch) nicht ausreichend geschürt.

 

Tristesse in der Südstadt, Altach Überlebenskampf zieht wenig

Die Admira hatte ein Heimspiel, die Admira kommt als erster Klub vor. 1.000 Fans kamen zum Spiel gegen die SV Ried. Sie sahen zwar einen Sieg, das konnte vorher aber niemand ahnen. Für die Südstädter ging es also um viel, quasi alles. Als ers in Runde 14 um nicht so viel ging, kamen mit 1.553 mehr Fans ins Stadion. Das ist schon sehr, sehr bedenklich.

Auch der SCR Altach muss im saioninternen Vergleich einen Rückschlag hinnehmen. Am 13. Spieltag duellierte man sich ebenfalls mit dem TSV Hartberg, damals kamen noch 3.053 Besucher, nun nur 2.487. Im Abstiegskampf bräuchte der SCRA wohl deutlich mehr Unterstützung.

 

Keine 6.000 beim LASK, Klagenfurt mit gutem Besuch

Wenn der LASK normalerweise zu Hause antritt, kommen oftmals alle, die in die Raiffeisen Arena zu Pasching reinpassen. Das sind 6.000. Gegen die WSG Tirol begrüßte man nur 3.800, was ein deutlicher Rückgang ist. Die LASK-Fans wurden in den letzten Jahren aber auch durchaus verwöhnt, schließlich treten die Schwarz-Weißen erstmalig in der Qualigruppe an, da heißen die Gegner eben nicht Rapid, Salzburg und Sturm. Insofern wird man nun sehen können, wie groß der treue Kern des ASK-Anhangs wirklich ist.

Anders ist die Sachlage bei Austria Klagenfurt. Die Pacult-Elf rettete sich dank Sturm in die Meistergruppe, nun ist statt Abstiegskampf alles andere angesagt: Duelle mit den vier großen des Landes und zum Drüberstreuen ein Derby mit dem WAC. Den Anfang machte das Gastspiel Rapids, 5.709 fanden sich dazu ein. Diese Zahl ist gut. Das Maximum war bislang das Heimspiel gegen den WAC vor rund 13.500 Fans in Runde 1, Gegen Hartberg (3.129), die WSG (3.631) oder den LASK (2.666) kamen deutlich weniger. Erst mit dem Erfolg stiegen die Zahlen. Allerdings kamen zum ersten Rapid-Gastspiel mit 7.493 doch deutlich mehr als 5.709 – man wird sehen, ob die Klagenfurter ihre Fans an sich binden können.

 

Wenige in Salzburg, auch in Favoriten ausbaufähig

Red Bull Salzburg meldet 8.945 Fans gegen den SK Sturm. Das ist wenig. Im November 2015 kamen zuletzt weniger als 10.000 Fans zu dieser Begegnung nach Wals-Siezenheim, 2014, im August, kamen noch weniger als die 8.945. Noch ein Vergleich: Noch am 24. Oktober kamen 16.512 Besucher in die Red Bull Arena. Es gilt genau zu beobachten, ob die Salzburger ihren Anhang mit dem programmierten Meistertitel zu Stadionbesuch motivieren können.

Etwas anders ist die Lage in Wien-Favoriten. Die Austria befindet sich in mehrerer Hinsicht am aufsteigenden Ast. Im Gegensatz zum Spiel gegen den WAC in Runde 21 kamen mit 9.005 allerdings 2.000 weniger. Auch wenn das nun einmal ein Rückgang ist, ist es vielleicht sogar verständlich, dass man eher zu einem Spiel kommt, in dem es zu viel geht – wie eben vor zwei Runden – als gegen denselben Gegner zwei Wochen später.

 

Das Derby vor der Brust

 

Die nächste Woche wird ziemlich sicher besser. Am Samstag trifft die SV Ried auf Altach, aber auch die WSG Tirol auf die Admira. Der Sonntag hat es aber in sich, denn nebst den Duellen WAC gegen Salzburg und Hartberg gegen den LASK hat Sturm ein Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Klagenfurt. Und dann ist da noch das Wiener Derby in Hütteldorf!

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