Foto: © Screenshot Sky Sport Austria

VAR-Check: Warum der Elfmeter von Wolfsberg gegen die Austria wiederholt werden musste [Exklusiv]

Auch in der 21. Runde gab es Aufregung um eine Entscheidung des VAR: Der Elfmeter von Michael Liendl musste wiederholt werden. 90minuten.at analysiert die Szene.

++ 90minuten.at Exklusiv von Michael Fiala ++

 

Es waren hitzige und spannende Minuten in der Endphase des Spiels in der 21. Runde zwischen Austria Wien und dem Wolfsberger AC. Die Veilchen lagen dabei vor bemerkenswerten 11.000 Fans mit 1:0 in Führung, als der Schiedsrichter Sebastian Gishamer in der 81. Minuten plötzlich von Videoschiedsrichter Harald Lechner darüber informiert wurde, dass es einen Elfmeter für die Gäste geben muss. Der Grund dafür: Ein Handspiel von Lukas Mühl im eigenen Strafraum, das zunächst übersehen wurde.

Danach wird es so richtig turbulent: Michael Liendl tritt bekanntlich zum Elfmeter an, Patrick Pentz hält zunächst, der Ball prallt ab und wird knapp vor den Gegenspielern von Lucas Galvão ins Torout befördert. 11.000 Fans sind aus dem Häuschen, Pentz wird gefeiert – die Generali Arena ist ein Tollhaus.

Doch es dauert nur wenige Sekunden, bis sich Videoschiedsrichter Harald Lechner erneut zu Wort meldet und den Elfmeter wiederholen lässt. 11.000 Fans sind plötzlich erbost, schließlich geht es für die Austria um wichtige Punkte für die Top 6. Doch warum musste der Elfmeter wiederholt werden? Es geht dabei um eine faktische Überprüfung, ob einerseits der Tormann zumindest einen Fuß auf der Linie hat und andererseits ob ein Mitspieler vor dem Schuss von Liendl näher als 9,15 Meter zum Ball ist und – ganz wichtig – danach aktiv ins Spielgeschehen eingreift. 

Galvao ist als erster am Ball - er ist aber auch zu früh gestartet. Daher muss der Elfmeter wiederholt werden.

Genau das war bei dieser Szene der Fall: Liendl legt einen kleinen Zwischenschritt ein und verzögert dadurch ein wenig den Schuss, woraufhin sich einige Austria-Spieler zu früh in den Strafraum bewegen (siehe Artikelbild oben). Darunter auch Lucas Galvão, der dann als erster nach der Abwehr von Pentz beim Ball ist und diesen aus der Gefahrenzone klärt (siehe Screenshot). Damit war das Signal für Lechner im VAR-Room klar: Der Elfmeter muss wiederholt werden, es ist zudem kein On-Field-Review notwendig, da es sich um eine faktische Überprüfung handelt. Schiedsrichter Gishamer wurde darauf informiert und dieser entscheidet daraufhin, den Elfmeter zu wiederholen.

Glück im „Unglück“ für die Austria: Pentz war an diesem Tag – zumindest von Michael Liendl – nicht zu bezwingen und auch der zweite Elfmeter wird gehalten. Die Austria gewinnt mit 1:0 und darf mit der Meistergruppe rechnen.

 

>> VAR-Check: Foulspiel oder nicht? ÖFB klärt auf [Exklusiv]

90minuten.at-exklusiv

Schon gelesen?