Großklubs sind eben Großklubs [Zuschauercheck Bundesliga, 25. Runde]
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Großklubs sind eben Großklubs [Zuschauercheck Bundesliga, 25. Runde]

Wenig überraschend kicken Rapid und Austria vor mehr als 10.000 Fans. Andere Zahlen sind mäßig gut, ein großer Name bürgt eben doch für hohe Zuschauerzahlen.

+ + 90minuten.at Exklusiv - Ein Zuschauercheck von Georg Sander + +

 

Nach der 22. Runde begibt sich Österreich bekanntlich in eine Systematik, in der es statt zwei bundesweiten höchsten Ligen derer drei gibt. Man kann es kaum anders nennen, als dass Meister- und Qualifikationsgruppe in Wahrheit erste und zweite Liga sind. Das schlägt sich dann auch in den Besucherzahlen nieder, die „oben“ eigentlich sehr gut sind, „unten“ her weniger.

 

Der TSV am Ende, gefolgt vom Tabellenende aus Altach

Normalerweise sind die Heimspiele von der WSG Tirol und der Admira die am schlechtestbesuchten Spiele der Bundesliga. Dieses Mal kickten beide auswärts und die rote Zuschauerlaterne wandert zum TSV Hartberg. Die Steirer tun sich schwer, man ist mit großen Hoffnungen gestart, die Realität ist, dass die Hartberger seit 28. November auf einen Sieg warten. Zu den letzten Spielen kamen deutlich unter 2.000 Fans, so auch diesmal: nur 1.048 wollten den Kick gegen die Wattener sehen.

Der andere Klub mit wenigen Fans, die Admira, war beim Tabellenletzten in Altach zu Gast. Immerhin 3.047 sahen sich das an. Eigentlich kein schlechter Wert, haben die Vorarlberger doch an und für sich alles dafür getan, dass möglichst wenige kommen. Bei den bisherigen drei Spielen kamen im Jahr 2022 weniger als 3.000 Besucher, sogar gegen die Austria. Gegen die Panther kickten die Rheindörfler zudem in Runde 21, da man nur 2.700.

 

Der WAC ist eben nicht der LASK, oder?

4.826 Besucher am Sonntag, am 1. August kamen zum Spiel zwischen dem WAC und Sturm mit 4.655 sogar weniger. Die Lavanttaler tun sich schwer, Fans ins Stadion zu bekommen, vor Jahren noch war man viel weiter vorne im Zuschauerranking. Die tatsächliche Realität, im Kreis der Großklubs angekommen zu sein, spiegelt sich noch nicht bei den Besucherzahlen wider. Sportlich läuft es auch nicht so richtig rund, die Niederlage war die dritte in Folge. Aber: Das nächste Heimspiel ist ein Derby.

Dieses hat der LASK vor vollem Haus hinter sich gebracht. Mit unschönen Szenen lief das Oberösterreichduell mit der SV Ried ab, die Athletiker verloren zudem. Landläufig werden die Linzer ja als Großklub bezeichnet, mag schon stimmen. Mit der kleinen Arena in Pasching geht eben nicht mehr als die 6.000. Ob die Schwarz-Weißen dann in ein paar Jahren mit der neuen Gugl wirklich zu den ganz großen aufschließen können oder wie der WAC halt sportlich gut, aber vor wenigen Leuten kicken, wird sich weisen.

 

Heimspiel und Topspiel

Die Wiener Austria hat wohl das Tal der Tränen in vielerlei Hinsicht durchschritten. Die Veilchen haben sich ohne großem Tamtam ein neues Gesicht verpasst, kommunizieren on- und offline ganz anders. Den Fans gefällt es, vor allem auch deshalb, weil man gegen die Namenskollegen aus Klagenfurt um den Rang eins hinter dem Serienmeister mitspielt. Gekommen sind also 11.393, denen der Erfolg des jungen Haufens unter Manfred Schmids Ägide eben zu gefallen scheint. So ein Heimspiel kann schon viel auslösen, wenn das Rundherum endlich passt.

Dieses stimmt schon lange in Salzburg und die Duelle mit Rapid gehören fußballerisch meistens zum Interessenatesten im Lande, für die Bullen-Fans sind sie vermutlich die Hauptspiele. Da und dort wird das Spiel ja auch schon „Klassiker“ genannt, was eigentlich nicht sein müsste. 15.217 Besucher bedeutet zwar kein ausverkauftes Haus, aber die Topzahl der Runde. Als es um ein bisschen mehr ging, im September kamen übrigens 200 Fans mehr. Immerhin: Ein indirekter Eingriff in den Kampf um die Europacupstartplätze wird es vonseiten Salzburgs eher nicht geben. Erst fünf Mal hat man Punkte abgegeben, nur einmal gegen einen Meistergruppenteilnehmer; und das war nur Klagenfurt.

 

Spitzentanz in Graz

Es geht jedenfalls spannend weiter. Hartberg ist am kommenden Wochenende in Ried gefordert, sich vom Tabellennde abzusetzen. Die Admira empfängt den LASK und möchte das ebenfalls umsetzen. Die WSG Tirol wiederum bittet Altach zum Westderby, wenn man das unbedingt so nennen muss. Wohl keines dieser Spiele wird die Briasanz am Rasen auf den Rängen widerspiegeln können. Um wenig geht’s, siehe die Anmerkung gerade eben, in Klagenfurt. Salzburg will Revanche, hoffentlich wollen viele eine weitere tolle Leistung des Heimteams gegen den Ligakrösus sehen. Rapid darf gemeinsam mit dem WAC Wunden lecken, für beide geht es um Europa. Und um Rang zwei geht es in Graz bei Sturm gegen die Austria.

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