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Drittbeste Runde, dafür ohne Rapid-Heimspiel [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 14. Runde]

Sieben Fußballspiele fanden in der Bundesliga vergangene Woche statt. Das Nachtragspiel Rapid gegen Hartberg macht die Runde 5 zur bestbesuchten, gefolgt von der SCR-Heimderby-Runde 11. Es geht aber auch ohne die Hütteldorfer.

++ 90minuten.at Plus – Ein Zuschauer:innencheck von Georg Sander +

 

7.004 lautet der aktuelle Heimschnitt aller bisherigen 84 Spiele. Das ist von den 10.000, die irgendwann einmal als Ziel ausgelobt wurden, noch ein bisschen entfernt, eine Sache zeigte Runde 14 aber: Man kann auch dreimal mehr als 10.000 Fans in die Stadien locken, wenn keine der Spielstätten Wien-Hütteldorf ist. Und darüber hinaus, wenn Rapid nicht bei den anderen Großklubs mit großen Stadien spielt.

Bestbesuchte Runde ist nach dem Nationalfeiertrags-Nachtrag Rapid vs Hartberg nun Spieltag 5. 8.880 Fans kamen zu diesen Spielen. Neben den 14.400 im Allianz Stadion hatten noch Sturm und Salzburg Heimspiele gegen den LASK bzw. Austria Klagenfurt. Runde 11 ist die zweitbestbesuchte Runde. Da fand das ausverkaufte Wiener Derby in Penzing statt. Kurios ist, dass es keine andere Partie auf 10.000 Fans brachte, Sturm spielte vor 8.521 Zuseher:innen gegen die WSG Tirol, dann folgt Altach vs Salzburg mit nicht einmal 5.000. Nun sind es also im Schnitt 8.341 Fans gewesen, die zwischen Vorarlberg und Graz in die Spielstätten kamen.

 

Klagenfurt mit dem Minuslos, größer ist das Reichshof nicht

Austria Klagenfurt spielt in einem großen Stadion, doch so viel Platz müsste aktuell dort gar nicht sein. Die gegenwärtige Heimbilanz beträgt 4.224 Zuschauer:innen, da ist viel Luft nach oben. Wenn dann auch noch mit der WSG Tirol - und da wird man ihnen kaum zu nahe treten - ein Klub kommt, der endlich viele Anhänger:innen hat, dann kickt man eben nur vor 3.535 Menschen. Kurios an der Kärntner Landeshauptstadt ist ja, dass das nicht einmal der schlechteste Besuch war. Gegend den LASK kamen noch weniger.

So früh kommt der SK Rapid Wien eher selten in dieser Auflistung. Nun spielte man bei Austria Lustenau. Das Fasssungsvermögen des Reichshofstadions beträgt 4.592, ein paar Plätze blieben bei 4.437 folglich leer. Vielleicht waren es die 155 mit den schwachen Nerven, denn das Spiel bot sportlich und darüber hinaus so gut wie alles, inklusive des Tors in Minute 100. Das zeigt aber das eingangs erwähnte gut auf: Es braucht kein SCR-Heimspiel, um viele Fans in den Stadien zu haben.

 

Der LASK verliert Fans, die der Bullen schweigen

Knapp auf dem vierten Platz landen eben die Oberösterreicher. Der Tabellendritte LASK hatte den WAC zu Gast. Abgesehen von der Corona-Zeit war diese Begegnung die zweitschlechtestbesuchte gegen die Lavanttaler, seit die Athletiker 2017 in die Bundesliga zurückgekehrt sind. Die Oberösterreicher haben sich in der Spitzengruppe fest gebissen, im Februar 2023 geht es dann ins neue Stadion. Vielleicht ist aber dem einen oder anderen Fan auch die Dressendiskussion zu blöd, man möge sich bis nächstes Jahr zusammen setzen.

Auch bei Red Bull Salzburg diskutieren Fans und Verein, die Nordkurve blieb eine Stunde lang still, es geht um Stadionverbote. An der Salzach will man die spielfreie Zeit jedenfalls nützen, um sich auszusprechen. Gespielt wurde auch, der TSV Hartberg war zu Gast und verkaufte sich besser als gegen Rapid unter der Woche. Die Fans der Bullen, ob laut, ob leise, machen sich. Schon letztes Jahr hat man den Sturm-Anhang abgehängt, auch jetzt ist man die Nummer zwei nach Rapid. Um die Entwicklung zu unterstreichen: Noch nie waren so viele Fans gegen die Oststeirer in der Red Bull Arena wie am Samstag.

 

Starke Veilchen, starke Blackies

Austria Wien ist derzeit etwas kurios. Gegen den SCR Altach kamen 12.495. Und das, obwohl man aus dem Cup flog und auch im Europacup die Segel streichen musste, mögen die Fans der Veilchen ihre Mannschaft. Gegen die Vorarlberger kamen sogar 1.599 mehr als gegen Serienmeister Salzburg vor zwei Wochen. Allerings war es nach den Spielen gegen den LASK, Sturm und eben die Bullen auch erst das vierte Spiel, dass er 10.000er geknackt wurde.

Rundensieger ist Sturm Graz, gegen die SV Ried waren 14.525 da, wenige Tage nach dem tollen Sieg gegen Feyenoord Rotterdam. Erfolgreicher - nicht immer schöner - Kick, zahlt sich eben aus. 2018/19, in der letzten Spielzeit vor Corona, waren im Schnitt 9.685 Besucher:innen in Liebenau, Letzte Saison 10.528, derzeit hält man bei 10.663. Bis zum Ende des Grundurchgangs kommen auch noch Rapid und Austria, man wird sich hier nicht nur konsolidieren, sondern wohl verbessern.

 

Maue Runde kommt

In der kommenden Runde wird der 10.000 wieder nur in Hütteldorf fallen, wenn der LASK kommt. Vier Stadien (WAC vs Salzburg, Ried vs Klagenfurt, Hartberg vs Lustenau, Altach vs Sturm) sind gar nicht groß genug, die WSG Tirol (gegen die Austria) hätte Platz, aber keine Fans.

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