Zuschauercheck Unterhaus: Das Wiedersehen der Salzburger Gefallenen

Austria Salzburg, die Vienna, der Wiener Sport-Club. Den dieswöchigen Zuschauercheck Unterhaus führen wieder die üblichen Verdächtigen an.

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Der Zuschauercheck Unterhaus von Richard Turkowitsch

 

Die Geschichte des Fußballs in und um der Mozartstadt in den bundesweiten Ligen ist mannigfaltig, neben den bekannten großen Namen Red Bull und Austria Salzburg gab es zwischen 1977/78 und 1990/91 mehrmalige Zweitligaausflüge des ASK Salzburg aus Maxglan sowie des USV Salzburg (später FC Salzburg) aus Taxham, von 1992/93 und 1994/95 den FC Puch aus dem Tennengau und last not least ab 2008/09 den SV Grödig, der immerhin drei Saisonen in der höchsten Spielklasse abliefern konnte, bevor 2016 nach Rückzug des Hauptsponsors ein medienwirksamer Abstieg ins Unterhaus folgte.

In ebenjenem Unterhaus kam es diese Woche zum erst vierten Aufeinandertreffen des SV Austria Salzburg mit ebenjenem SV Grödig seit deren Abstieg. Die Realität heißt Regionalliga Salzburg, die dominierenden Teams dieser Liga sind andere und die Qualifikation für die Eliteliga-Runde ist für beide Vereine mathematisch nicht mehr möglich.
Aber wie so oft im Fußball sind es nicht unbedingt die sportlich spannendsten oder bedeutendsten Spiele, die das meiste Interesse hervorrufen. 1.350 Zuschauerinnen und Zuschauer machten sich Samstag auf den Weg nach Maxglan um dieses Duell zu verfolgen. Der Endstand: 1:1. Die Auswirkungen auf die Tabelle: vernachlässigbar. Das laut ÖFB-Datenservice bestbesuchteste Amateurfußballspiel der Runde ist es völlig unabhängig von alledem. Ob das rund um das Spiel stattfindende Oktoberfest der Austria hier mitgespielt hat? Wir können nur mutmaßen.

Eine gewisse Unschärfe gibt es dieses Wochenende trotzdem zu vermelden. Besucherinnen und Besucher des Spiels zwischen dem SC Wiener Viktoria und des Wiener Sport-Clubs werden hier nämlich reklamieren, dass am Viktoriaplatz eine Besucherzahl von 1.500 durchgesagt wurde. Das ÖFB-Datenservice meldet für dieses Spiel jedoch 800. Kleinere Diskrepanzen zwischen unterschiedlichen Zählweisen (Schätzungen durch Schiedsrichter oder Vereinsfunktionäre, das leidige Thema der Dauerkarten, etc.) sind nicht unüblich, aber ein Unterschied von 700 ist tatsächlich bemerkenswert. Vom Verein kam auf Anfrage keine Reaktion. Eventuell wird in Meidling der doch etwas überraschende 3:2-Sieg noch immer gefeiert. Es sei ihnen gegönnt.

Wesentlich unkontroverser ist das dieswöchige Heimspiel des First Vienna FC. Freitagabend empfingen die Döblinger in der Wiener Stadtliga Union Mauer aus dem gleichnamigen Liesinger Bezirksteil auf die Hohe Warte. Vor 941 Besuchern und Besucherinnen konnten sich die Blau-Gelben mit einem 1:0 Sieg wieder an die Tabellenspitze positionieren, da der vormalige Tabellenführer Austria XIII zeitgleich auswärts in Gerasdorf nur ein Remis erkämpfen konnte.

739 Augenpaare sahen im Hausruck das 2:2 zwischen der Union Vöcklamarkt und dem FC Gleisdorf 09 im knappen Kampf um den Herbstmeistertitel der Regionalliga Mitte. Jeweils 650 Zuschauer und Zuschauerinnen gab es beim 0:0 des ASV Draßburg gegen ASK Ebreichsdorf in der Regionalliga Ost sowie im Duell zwischen Union Pettenbach und SK Bad Wimsbach an der Grenze von Traun- und Hausruckviertel in der fünftklassigen Landesliga West in Oberösterreich. Letzteres Spiel endete 2:1 für Pettenbach.

Auch unter den restlichen Partien in dieser Liste gibt es wieder einige bemerkenswerte Nachbarschaftsduelle, zum Beispiel im Mühlviertel zwischen ASKÖ Schwertberg und Union Naarn, im Bezirk Schärding zwischen SK Schärding und Union Esternberg sowie zwischen Union Dorf an der Pram und FC Andorf, in der Südoststeiermark zwischen USC Eichkögl und TSV Kirchberg an der Raab sowie im Bezirk Neunkirchen zwischen dem SV Gloggnitz und dem SV Breitenau/Schwarzau.

Besten Gruß also auch weiterhin aus dem Unterhaus!

 

Hinweis: Aus Zeit- und Platzgründen erstreckt sich der Blick speziell auf die fünf Regionalligen, die neun Landesligen, den jeweiligen fünften Ligen der neun Bundesländer und den Landescups. Innerhalb dieser Ligen werden alle Spiele berücksichtigt, die laut ÖFB-Datenservice 450 Zuschauer angezogen haben. Aufgrund der deutlich flexibleren Spielpläne gehen wir hier strikt nach Kalenderwoche vor, wodurch es im Falle von englischen Runden oder Nachtragsspielen dazu kommen kann, dass einzelne Vereine mehrmals in der Liste vertreten sind. Wir bitten dies, zu berücksichtigen.

 

Die Zuschauerchecks zur Bundesliga und 2. Liga: