Foto: © GEPA 2019 / November

Zuschauercheck Unterhaus: Wien und Burgenland trotzen dem Winter

Ein paar Spiele haben vor der Winterpause im Amateurfußball noch statt gefunden. Dazu gibt es einen Rückblick auf den Sommer und den Herbst in Österreichs Unterhaus.

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Das Unterhaus funktioniert anders als der Profifußball. Diese Erkenntnis ist jetzt zwar weder bahnbrechend neu, noch überraschend, aber sie ist sich in Erinnerung zu rufen, wenn die Sonne sich immer früher am Tag zurückzieht, die Temperaturen sinken und weite Teile des Landes dem Bild Österreichs in der Welt entsprechend in Schnee überzogen sind.
Schwafelige Einleitung, kurzer Sinn: die Winterpause hat sich flächendeckend über das Land gezogen, einzig Regionalliga Ost, Burgenlandliga, Wiener Stadtliga und drei fünfte Ligen hatten letztes Wochenende noch reguläre Runden, dazu wurden in Niederösterreich und Salzburg noch einzelne Nachtragsspiele ausgetragen.

Ohne große Konkurrenz geht der Titel des bestbesuchtesten Spieles der Woche im Unterhaus also nach Wien-Hernals: der Saisonabschluss des Wiener Sport-Clubs gegen einen Verein, der nur unter Sponsornamen spielt, zog 1.344 Zuschauer und Zuschauerinnen an den altehrwürdigen Sport-Club-Platz, die ein 2:2 beobachten durften.

Satte 1.100 Seelen zog das Spitzenspiel der Burgenlandliga: Der ASV Siegendorf empfing Tabellenführer FC Deutschkreutz. In einem umkämpften Spiel konnten die Siegendorfer einen 2:1-Sieg erringen und sich selbst an die Spitze der Tabelle hieven.

Auch in Wien-Döbling war man noch unterwegs: der First Vienna FC begab sich auf eine kleine Landpartie an die Stadtgrenze zum ehemaligen Zweitligisten SV Gerasdorf. Die im Wiener Fußball-Verband mitspielenden Niederösterreicher hatten den ältesten österreichischen Fußballverein zum ersten Mal seit 1998 zu Gast, was 558 Besucherinnen und Besucher sehen wollten. Die Blau-Gelben wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und schenkten den Hausherren ein sattes 0:5 ein, womit sie sich auch den Herbstmeistertitel sichern konnten.

Die Top 5 werden durch zwei Begegnungen im Südburgenland vervollständigt: das Kellerduell in der Burgenlandliga zwischen SV Eltendorf und Güssinger SV vor 450 Augenpaaren (Eltendorf konnte sich mit einem 5:1-Sieg etwas Luft verschaffen) und das Spitzenspiel in der fünftklassigen II. Liga Süd zwischen Tabellenführer und Ex-Regionalligist SV Stegersbach und SV Eberau vor 400 Leuten, welches die Stegersbacher mit einem 3:0 für sich entscheiden konnten.

Herbstrunden-Rückblick

Die Winterpause ist aber auch ein guter Anlass um etwas Rückschau zu betreiben, welche Vereine die ZuschauerInnenmagneten im Unterhaus sind. Hierfür lohnt sich ein Blick auf die Heimspiel-Durchschnitte der Vereine. Aus Zeitgründen nahmen wir hierfür für die Regionalligen die manchmal leicht abweichenden Zahlen von Transfermarkt, etwaige Unschärfen bitten wir hierbei zu entschuldigen.

Die Top 3 sind wenig überraschend: Wiener Sport-Club (1735) vor SV Austria Salzburg (1051) vor First Vienna FC (1010, bei den Döblingern steht jedoch noch ein Heimspiel aus). Die drei Vereine mit den vermutlich größten Namen im Unterhaus sind auch die Vereine, welche diese Liste dominieren. So weit, so wenig überraschend. Mit ein bisschen Respektabstand dahinter folgt Zweitligaabsteiger SC Wiener Neustadt (764).

Die potentiellen Zweitliga-Aufsteiger finden sich nur teilweise in der Liste. Während die Regionalliga-Salzburg Teilnehmer Salzburger AK 1914 (569) und FC Pinzgau Saalfelden (483) den Sprung über die 450 geschafft haben, finden sich der Welser SC Hertha (322), FC Marchfeld Donauauen (315), SK Rapid Wien II (244) und die SK Sturm Graz Amateure (250) teilweise deutlich nicht in der Liste wieder.

Ein kurzer Blick sei uns auch auf die Durchschnitte der Regionalligen im Vergleich gestattet: die Derbyliga Regionalliga Salzburg lockt quer über ihre Plätze 443 (die zwei Salzburger Stadtderbies mögen hierbei geholfen haben), die Regionalliga Ost 417. Mit etwas Abstand folgen dahinter Regionalliga Mitte (346), Regionalliga Tirol und Eliteliga Vorarlberg (331). Spannend wird hier im Ausblick der Vergleich sein, wie stark die Rückrunde in Regionalliga West und den Abstiegsvermeidungsrunden der einzelnen Westbundesländer ziehen.

 

Besten Gruß also auch weiterhin aus dem Unterhaus! Wir lesen einander im Frühling wieder.

Hinweis: Aus Zeit- und Platzgründen erstreckt sich der Blick speziell auf die fünf Regionalligen, die neun Landesligen, den jeweiligen fünften Ligen der neun Bundesländer und den Landescups. Innerhalb dieser Ligen werden alle Spiele berücksichtigt, die laut ÖFB-Datenservice 450 Zuschauer angezogen haben. Für den Rückblick wurden aus Zeitgründen nur die Regionalligen und Landesligen berücksichtigt.

 

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