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Zuschauercheck 32. Runde: Würdige Kulissen

Zum Saisonkehraus für die meisten Bundesliga-Klubs kamen die Fans endlich zahlreich in die Stadien.

Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Gutes Wetter, noch einiges an Spannung im Kampf um Europa und gegen den Abstieg oder viele Verabschiedungen – es gab gute Gründe an diesem Wochenende in die Stadien zu gehen - und in Summe gab es am letzten Spieltag noch mal ein Lebenszeichen von den in diesern Saison so oft vermissten Fans.

 

Die Qualifikationsgruppe

Um wenig ging es in Wien-Hütteldorf. Rapid stand schon vor dem Spieltag als Siebter fest, die Altacher hatten nur noch die Chance, zu Mattersburg aufzuschließen, trotz besseren Torverhältnisses wurden die Mattersburger aufgrund der Punktehalbierung aber vorgereiht. Insofern ging es um nicht mehr viel. Didi Kühbauer ließ eine Reihe an Spielern aus der zweiten Reihe auflaufen, die 13.500 sind somit respektabel, steigt doch am Dienstagabend gleich das Entscheidungsspiel um die Europa League-Playoff-Teilnahme. Abgesehen von dem Spiel gegen Wacker (13.800) war es das zweitbestbesuchte Heimspiel in der Qualifikationsgruppe für Rapid. In der zweiten Runde des Grunddurchgangs kamen mit 15.200 aber dennoch 1.700 Fans mehr ins Stadion.

Der Abstiegskampf war an diesem Tag ein Fernduell. So richtig dran geglaubt haben die Innsbrucker Fußballfans aber wohl auch nicht, 5.823 Fans kamen auf den Tivoli. Sie bekamen gegen den SVM vier Tore geboten. Zum Vergleich jedoch: In der 20. Runde kamen mit 2.873 deutlich weniger Zuschauer.

Die Klassenerhaltsparty in Hartberg, der TSV spielte gegen die Admira, wollten 3.873 Fans sehen. Für die Steirer – und den Gegner – ist das ein respektabler Wert, es hätte ja auch anders ausgehen können. Im Vergleich zwischen den zwei möglichen Absteigern zeigt sich, dass die Liga mit Hartberg statt Innsbruck bei wohl weitaus geringerem Potential nach oben im Schnitt 1.159 Fans verlieren wird. Während die Tiroler rund 4.700 Fans im Schnitt anzogen, müsste Hartberg bei einer derzeitigen Kapazität von 5.024 schon jedes Mal beinahe ausverkauft sein, um die Tiroler Fans zu kompensieren.

 

Die Meistergruppe

Am wenigsten Fans in der Meistergruppe kamen zum 5:2 des LASK gegen die Wiener Austria. Beim Abschiedsspiel für Erfolgscoach Oliver Glasner war die Paschinger TGW Arena mit 6.087 bei einer offiziellen Kapazität von 6.009 quasi überbelegt.

Die Europacup-Party in Wolfsberg gegen den SK Sturm wollten sich 6.377 Fans nicht entgehen lassen und sie kamen wohl allesamt auf ihre Kosten – zumindest, wenn sie zu den Wölfen hielten. Für die Wolfsberger wird es nun darum gehen, eine gute Kundenbindung zu etablieren, schließlich hat man sich viele Sympathien erspielt.

Den besten Besuch hatte Red Bull Salzburg zu vermelden, 16.200 Besucher kamen beim 7:0 gegen den SKN St. Pölten voll auf ihre Kosten, konnten sich von Marco Rose und seinem Betreuerteam verabschieden sowie von verdienten Kickern wie Christoph Leitgeb und Munas Dabbur. Danach gab es noch die Meisterparty. Insgesamt konnte der Serienmeister den Zuschauerhnitt im Vergleich zur Vorsaison um knapp 2.000 Fans steigern, was der These widerspricht, man würde das Stadion leer siegen.

Schnitt unterhalb der Vorsaison

Drei Spiele stehen noch an in dieser Saison und sie könnten den Schnitt noch etwas anheben, schließlich besteht die Möglichkeit, dass Rapid neben dem Heimspiel am Dienstag gegen den SVM auch noch eines gegen Sturm hat. Insgesamt ist der Zuschauerschnitt aber unterhalb des Schnitts der Vorsaison – selbst wenn die Kulissen am letzten regulären Spieltag durchaus gut waren.

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