Die aktuelle Runde der Fußballbundeliga zeigt, dass es punkto Zuschauer derzeit drei Kategorien gibt. Zwei sind in Ordnung, eine besorgniserregend.
Von Georg Sander und Michael Fiala
Die aktuelle Runde zeigte drei Kategorien von Spielen. Die erste Kategorie sind die Spiele, die einen sehr guten Besuch hatten. Erfreuliche Zahlen vermeldete Salzburg im Spiel gegen Wacker Innsbruck. Über 11.000 Fans wollten sich Bauernherbst und Westderby nicht entgehen lassen. In den letzten zehn Jahren duellierten sich die zwei Teams 18 Mal, nur vier Mal kamen in Wals oder am Tivoli gleich viel oder mehr Zuschauer.
Austria Wien konnte im Duell mit Sturm den Aufwärtstrend punkto Besuch bestätigen. Auch im fünften Ligaheimspiel der Saison kamen mehr als 10.000 Menschen. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Vorsaison, mehr als 3.000 Fans kommen mehr als 2017/18.
Die zweite Kategorie sind die Spiele mit Besuchen am Rande der Kapazitätsgrenze. Erreicht wurde die bei Hartbergs fulminantem 3:0 gegen Rapid. Mehr Menschen passen nicht in die Profertil Arena. Die ausstehenden Duelle im Grunddurchdurchgang sind gegen Sturm, Salzburg, Wacker, den SKN und den WAC, das könnte bei anhaltend guten sportlichen Leistungen und der Möglichkeit auf die Meistergruppe wieder für das "Ausverkauft"-Schild reichen.
Der LASK schaffte gegen Altach wieder mehr als 5.000 Fans und festigt damit Rang fünf bei den Besucherzahlen hinter den vier großen Klubs. Das ist einerseits erfreulich, andererseits geht auch nicht viel mehr als der aktuell knapp 5.500 betrgende Zuschauerschnitt. Einer zeitweiligen Übersiedlung auf die Gugl für ausstehende Spitzenspiele wie etwa gegen Salzburg kommenden Sonntag (und gegen die Austria Ende Februar) will man nicht. Zwar ist der Schnitt gut, aber der Großraum Linz ist doch zumindest mit Graz und Salzburg vergleichbar, beide mit fünfstelligem Schnitt. Das wird wohl noch dauern, bis das neue Stadion steht.
Zuschauersorgenkinder und somit die dritte Kategorie, sind die Admira (gegen den WAC) und Mattersburg (gegen den SKN). Beide Matches wurden von nicht einmal 2.000 Zuschauern beobachtet, insgesamt haben beide Klubs deutlich weniger Zuschauer als vergleichbare Teams. Sportlich kann man den Herren am Feld wenig vorwerfen. Die Admira hat sich gefangen und ist trotz vieler Abgänge in Ordnung unterwegs, der SVM klopft sogar bei der Meistergrupppe an. Im Vergleich zu allen anderen Stadien sind die BSFZ-Arena und das Pappelstadion auch die von der Infrastruktur her am schlechtesten in Schuss befindlichen Spielstätten des Landes - vermutlich mit ein Grund.
Natürlich ist es zu verkürzt zu sagen, dass die Admira und Mattersburg nur deshalb so wenige Fans anlocken, weil die Stadien weit weg vom neuersten Stand sind. Es sind ja auch der WAC und der SKN nicht unbedingt die Teams, die viele Fans mitbringen. Aber ein derart niedriger Rundenschnitt trotz zweier Spiele mit mehr als 10.000 Besuchern, der Blick auf die allgemeinen Zuschauerzahlen, das legt den Schluss schon nahe, dass es vielleicht auch mit der Infratruktur zu tun haben könnte.