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Die 12er-Liga und die Fans: Es ist kompliziert

Die Marschrichtung der Bundesliga war klar: Mit der neuen 12er-Liga sollen auch mehr Fans in die Stadien kommen. Noch haben sich die Erwartungen nicht erfüllt.

Ein Faktencheck und ein bisschen Glaskugel von Michael Fiala

 

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Genauso wie auch ein Grunddurchgang von 11 Runden noch keine finale Beurteilung zulässt, ob die neue 12er-Liga den Zuschauerschnitt deutlich anheben wird oder nicht. Zum Start der Saison meinte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer im Gespräch mit 90minuten.at als Hauptziel der Reform die Steigerung der Zuschauer: "Meine Haupterwartung ist, dass durch die vergrößerten Spannungslemente mehr Zuschauer in die Stadien kommen. Wir wollen mehr Zuschauer in allen Bereichen – damit der Unterschied zwischen dem Ersten und dem Letzten nicht allzu groß ist. Mir ist schon bewusst, dass kleinere Ortschaften keinen 20.000er-Schnitt erreichen können. Aber Zielsetzungen wie 4.000 bis 5.000 auch in kleineren Ortschaften müssen auf jeden Fall gegeben sein."

Doch wie sieht die erste Zuschauerbilanz aus? 90minuten.at hat sich durch den Zahlendschungel gekämpft und dabei einige sehr interessante Detailzahlen ausgelesen. Betrachtet man den reinen Zuschauerschnitt der ersten 11 Runden, so kommt die Bundesliga auf 6.674 Fans pro Spiel (siehe Grafik).

Zuschauerschnitt Herbst 2016 – 2018

Stagnation

Im Vergleich zur gesamten Herbstsaison 2017/18 ist dies nahezu der gleiche Wert, die Zuschauerzahlen haben also stagniert. Und zudem ist äußerst fraglich, ob sich dieser Wert in den kommenden Wochen noch nach oben verändern wird: Früher hätte man gesagt, dass im November und Dezember aufgrund der Witterung weniger Fans in die Stadien strömen werden als im August, September und Oktober. Aufgrund des neuen Ligaformats wäre es aber nicht seriös, dies auch für diese Saison zu prognostizieren. So wäre es etwa denkbar – so paradox das klingen mag – dass gerade Rapid beim Kampf um einen Platz für das obere PlayOff wenn es ganz knapp zugehen sollte, plötzlich die Massen mobilisiert - oder möglicherweise auch noch mehr Fans verliert. Bisher hat die sportliche Leistung von Rapid den Hütteldorfern jedoch massiv Fans gekostet, doch dazu später in diesem Artikel.

 

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