Zuschauercheck 2. Liga: Der Boden der Realität
Die 15. Runde der 2. Liga war der letzte Spieltag, bevor die Liga in die Winterpause geht. Und das ist punkto Zuschauer auch gut so.
Ein Faktencheck von Georg Sander
Die beste Zahl, die an diesem Wochenende aus der 2. Liga zu vernehmen war, lautet 1.200. So viele Zuschauer kamen zum Duell zwischen der WSG Wattens und dem SV Horn. In ähnliche Sphären stieß nur noch Blau Weiß Linz vor - 953 gaben sich das letzte Spiel der Stahlstädter in diesem Jahr gegen den SV Lafnitz. Während man in der vergangenen Runde voll des Lobes für so manchen Verein sein konnte, musste am 15. Spieltag zur Kenntnis genommen werden, dass viele 2. Liga-Klubs weit von aktzeptablen Zuschauerzahlen entfernt sind.
Dabei geht es gar nicht so sehr um die Zweitvertretungen und Kooperationsvereine. 650 Fans gaben sich das Derby zwischen den Juniors OÖ und der SV Ried, 377 Unerschrockene besuchten Young Violets gegen Vorwärts Steyr und 250 Wacker II gegen Austria Lustenau. Immerhin 550 besuchten das Heimspiel von Austria Klagenfurt gegen Liefering.
Eine Denkaufgabe gibt es über die Winterpause für 'echte' Klubs. Etwa den SC Wiener Neustadt, der nur 300 Fans gegen den FAC begrüßen konnte. Jetzt ist Sonntag 10:30 Uhr am 25. November vielleicht nicht die Traumankickzeit, aber ein Zuschauerschnitt von unter 600 ist einfach viel zu wenig. Letztes Jahr kamen mit mehr sportlichem Erfolg und in Summe attraktiveren Gegnern auch nur 1.070. Es ist nicht so, dass Wiener Neustadt bislang ein riesiges Potential hatte. Selbst in der Debütsaison in der Bundesliga kamen gegen Rapid, Austria und Co. nur 3.700. Aber angesichts von nicht einmal 600 liegt hier wohl sehr viel Potential brach.
Dasselbe in rot-weiß kann man auch über Kapfenberg sagen, auch die Zahlen kommen ungefähr hin, was die Bundesligazeit betrifft. Gegen Amstetten kamen nur 520 Zaungäste. Wie bei dem mit 43.000 Einwohnern deutlich größeren Wiener Neustadt sollten sich auch die Verantwortlichen im 23.000-Einwohnerstadt an der Mürz was einfallen lassen. Zumindest annähernd vierstellige Zuschauerzahlen sollten für beide Klubs drinnen sein. Und in weiterer Folge auch für andere Klubs aus größeren Ballungsräumen.