Foto: © GEPA August

Stimmen die Djuricin-Statistiken?

In der Diskussion rund um Rapid-Trainer Goran Djuricin werden derzeit in einigen MEdien Statistiken zitiert, die einen guten Punkteschnitt belegen wollen. Doch sind sie auch sinnvoll?

Ein Faktencheck von Georg Sander

 

Es ist eh alles nicht so schlimm unter Goran Djuricin - so der Tenor einer Statistik, die derzeit medial die Runde macht. Sie besagt, dass der aktuelle Rapid-Coach in den bislang 60 Pflichtspielen auf einen Punkteschnitt von 1,82 Zählern kommt. Von allen Rapid-Trainern, die im 21. Jahrhundert arbeiteten, hat er damit den besten Schnitt. Die Meistertrainer Peter Pacult (1,79) und Josef Hickersberger (1,61) liegen ebenso wie Zoran Barisic (1,74) dahinter. Doch das bildet diese Statistik einen Teil der Wahrheit ab, bezieht sich das doch auf diese von Transfermarkt.at. Wie leicht erkennbar, handelt es sich hierbei um alle Bewerbsspiele, also etwa auch um Cupspiele gegen unterklassige Gegner wie Schwaz, ASK Elektra oder Kufstein.

 

Pacult und Barisic in der Liga besser

Es ist hilfreich, die Cupbewerbe herauszunehmen, genau so wie die Europacupspiele. Denn im Cup entscheidet das Los, bei Hickersberger sind auch die Champions League-Spiele etwa gegen die Bayern mit drinnen. Da würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. In der Saison 2007/08, als Pacult Rapid-Trainer war, gab es beispielsweise gar keinen ÖFB-Cup. Insofern ist es sinnvoll, nur die Bundesligaspiele zu vergleichen. Nur bezogen auf die 49 Bundesligaspiele, bei denen Goran Djuricin an der Seitenlinie stand, ergibt sich ein Wert von 1,73 Punkte pro Spiel. Zoran Barisic kommt nur bei Ligaspielen auf 1,76, Pacult (1,81) liegt ebenfalls über dem Wert von Djuricin, Hickersberger (1,64) drunter. 

Natürlich kann die Gesamtstatistik als Vergleichswert herangezogen werden, ein tieferer Blick auf die (besser vergleichbaren) Bundesligaspiele lohnt sich aber - und der fördert andere Ergebnisse zu Tage.

 

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