Red Bull Salzburg: Mit Siegen in der Europa League zum Fixplatz in der Champions League?

Es klingt komisch, ist aber so: Mit vielen Siegen in der Europa League könnte sich Red Bull Salzburg endlich den Traum der Champions League erspielen.

Die österreichischen Klubs haben in dieser Saison bereits 4,500 Punkte für die UEFA-5-Jahreswertung erspielt. Mit dem Sieg der Salzburger gegen Marseille und dem Remis der Austria in Athen sind gestern Abend 0,75 Punkte erspielt worden. Wie kommen die 0,75 Punkte zustande? Für jeden Sieg in der Gruppenphase gibt es zwei Punkte, für ein Remis einen Punkt. Gestern Abend wurden also drei Punkte erspielt. Die erzielten Punkte werden dann durch die Anzahl der teilnehmenden Teams in dieser Saison dividiert. Im Fall von Österreich sind das vier (Altach und Sturm sind bereits ausgeschieden). In der laufenden Saison liegt Österreich damit auf dem guten achten Rang und damit zum Beispiel vor Frankreich.

 

Platz 12 in der 5-Jahreswertung 

Viel interessanter ist jedoch der Blick auf die 5-Jahreswertung, wo Österreich den 12. Platz festigen konnte. Zu Beginn der Saison ist Österreich auf Platz 15 gestartet, seit dem haben die Erfolge von Altach, Austria und Salzburg (sowie  auch ein wenig von Sturm) wie bereits oben erwähnt 4,5 Punkte eingebracht - somit wurden die Schweiz, Griechenland und die Tschechische Republik überholt (siehe Tabelle).

 


 

 

Fixplatz in der Champions League?

Interessant ist jetzt vor allem der Blick nach vorne, denn Platz 11 ist aktuell noch ein sehr interessanter Platz. Dieser Platz ist in der Regel gleichzusetzen mit der fixen Qualifikation für die Champions League Gruppenphase. Ab 2018/19 reicht Platz 10 für einen Fixplatz für die Gruppenphase. Platz 11 reicht dann, wenn sich der Champions-League-Sieger der Saison 2018 auch über die nationale Meisterschaft für die Eliteliga qualifiziert - was zuletzt immer der Fall war.

 

Es wäre wohl ein besonderer Treppenwitz der Geschichte, wenn sich Red Bull Salzburg in dieser Saison durch gute Leistungen in der Europa-League-Gruppenphase so viele Punkte für die 5-Jahreswertung erspielt, sodass der Meister der österreichischen Liga dann endlich fix für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert ist. Dann müsste Salzburg nur noch Meister werden - allerdings in der Saison 2018/19, da sich die 5-Jahreswertung immer erst mit einem Jahr Verzögerung auf die Einteilung auswirkt. Kurz gesagt also: Sollte sich Österreich in dieser Saison (2017/18) Platz 11 in der 5-Jahreswertung erspielen, dann hätte der österreichische Meister der Saison 2018/19 so gut wie sicher einen Fixplatz in der Champions League Saison 2019/20.

 

Was macht die Konkurrenz?

Wichtig ist daher jedenfalls der Blick auf die Konkurrenz: Die Niederlande, die aktuell vor Österreich liegen, sind nur noch so wie Österreich mit zwei Klubs (Vitesse und Feyenoord) vertreten und haben in dieser Woche zwei Niederlagen einstecken müssen. Aktuell liegt Österreich ca. 0,900 Punkte zurück, das sind umgerechnet 2 Siege Rückstand. Denkunmöglich ist das natürlich nicht, aber es kann genauso auch in die andere Richtung gehen: Eine starke Runde der Niederländer und zwei Niederlagen der österreichischen Teams und schon ist man wieder ein Stück weit weg von Platz 11.

 

Griechenland liegt direkt hinter Österreich, insofern wäre ein Auswärts-Sieg gestern Abend - aber lassen wir das. Generell gilt es bei Griechenland jedoch zu bemerken, dass sie auch nur noch zwei Teams im Rennen haben (neben AEK noch Olympiakos in der Champions League) und alle erspielten Punkte durch fünf dividiert werden, da sie fünf Teams am Anfang der Saison im Rennen hatten.

 

Die Tschechische Republik ist wohl noch am gefährlichsten, wenn man zurück blickt, die nördlichen Nachbarn haben noch 3 Teams im Rennen, genau wie die Schweiz. Die Tschechen haben einen Rückstand von 0,425 Punkten, das ist an einem Spieltag locker aufzuholen - immer unter der Voraussetzung, dass Österreich auslässt. Die Schweiz hat bereits 1,4 Punkte Rückstand. Auf die lange Saison gesehen hin ist das natürlich auch nicht beruhigend. Kroatien und Dänemark sind nur mit einem Team vertreten und können daher nicht mehr so massiv punkten. 

 

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