Mattersburg: Wie das Finanzdesaster bei der Commerzialbank möglich wurde

Die Zeitung 'Falter' zeichnet in ihrer aktuellen Ausgabe nach, wie die Vorgänge, die zum Finanzdesaster bei dem SV Mattersburg-Sponsor Commerzialbank möglich wurde.

Wie konnte Martin Pucher bzw. die Commerzialbank die Finanz hinters Licht führen. Der 'Falter' berichtet in seiner aktuellen Ausgabe die Abläufe. So sollen Finanzbeamte vor einer Woche österreichische Banken kontaktiert haben, ob die Commerzialbank mehrere Millionen bei diesen hätte. Die Antwort war stets ein Nein. Durch einen Whistleblower prüfte die Nationalbank das Finanzinstitut bereits 2015, 2017 und 2020. Nun wurrden, so die Zeitung weiter, verdächtige Kredite gefunden. 400 Millionen Euro Guthaben der Bank existieren schlicht nicht. Der SVM-Zampano bestreitet die Vorwürfe nicht. "Die Vorwürfe, die im Raum stehen, stimmen", sagt Puchers Anwalt Norbert Wess.

Gemeinsam mit einer Komplizin hat Pucher wohl, so die Vorwürfe, auch die hausinternen Kontrollgremien getäuscht. Nun stellen sich auch Fragen, wie die Wirtschaftsprüfer der TPA-Gruppe diese Vorgänge nicht herausgefunden haben. Von 2006 bis 2018 waren sie zuständig. Die Belege waren laut dem Falter nicht kontrolliert worden. Die Zeitung folgert: "Ein krimineller Vorstand, unqualifizierte Aufsichtsräte, Wirtschaftsprüfer, die Millionenguthaben nicht verifizieren, und eine Nationalbank, die 400 Millionen Euro Einlagen bei einer Bilanzsumme von nur 800 Millionen Euro nicht skeptisch werden lassen: So dürfte die Commerzialbank jahrelang Bankguthaben und Kundenkredite fingiert haben. Außerdem sollen Kredite an Unternehmen später als Sponsoring an den Fußballklub gegangen sein." Der Ball liegt nun bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft.

 

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