Österreich scheitert durch Offensivprobleme am Aufstieg in der Nations League [Spielanalyse] (2)

Im vorletzten Spiel in der Nations League gegen Bosnien und Herzegowina hätte die österreichische Nationalmannschaft für den Aufstieg in eine obere Gruppe gewinnen müssen. Jedoch konnten sie im letzten Drittel keine Chancen herausspielen und somit endete das Spiel gegen Bosnien mit einem 0:0. Im Auswärtsspiel gegen Nordirland konnte man durch einen Last-Minute Treffer gewinnen.

Probleme im letzten Drittel

Auch in den Länderspielen davor tat sich Österreich sehr schwer Chancen herauszuspielen. Man hatte zwar einige Torschüsse, jedoch keine wirkliche große Möglichkeit ein Tor zu schießen. So war es auch gegen Bosnien. Man tat sich gegen das tiefe 4-1-4-1 schwer. Situationen wie in der 70. Minute (6. Bild) zeigten, dass in der Offensive oft zu viele Fehlpässe und Abstimmungsfehler passieren.

Zulj bekam im Halbraum den Ball von Arnautovic und wollte einen vertikalen Pass in die Tiefe zu Lainer spielen. Der Pass wurde jedoch abgefangen. Lainer setzte zum Sprint an, sah allerdings gleich, dass sich der Pass nicht ausgingen würde und daher bewegte er sich weiter hinaus auf den Flügel. Eine bessere Lösungen wäre gewesen, dass sich Lazaro fallen lässt, sodass er ein vertikales Zuspiel bekommt. Durch die Bewegung von Gregoritsch und Lainer in die Tiefe bewegte sich die Abwehr nach hinten und schufen somit Platz für Lazaro. Durch ein Pass zum Hertha- Legionär, hätte er sich auf aufdrehen und auf die Abwehr zu dribbeln können.

Der Sieg gegen Nordirland

Gegen Nordirland spielte man zwar mit der selben Formation, jedoch spielte diesmal Schlager auf der Zehnerposition von Beginn an. Alaba rückte vor in das Mittefeld und Andreas Ulmer kam in die Verteidigung. Auch Stefan Ilsanker und Micheal Gregoritsch standen in der Startelf. Auch in diesem Spiel versuchte man die tiefe Abwehr des Gegner mit schnellen und hohen Seitenverlagerungen zu überspielen. Man lockte zunächst den Gegner auf eine Seite und versuchte danach den Raum auf dem anderen Flügel auszunutzen.

Nachdem der Gegner durch ein paar Pässen am rechten Flügel auf diese Seite gelockt wurde, konnte Ilsanker mit einem Chipball in den Zwischenlinienraum Alaba anspielen. Alaba rückte auch sehr weit hinein und gab dabei Ulmer die Möglichkeit aufzuziehen. Allerdings gab es trotzdem gegen die Nordiren, die in einem 4-5-1 verteidigten einige Probleme im eigenen Ballbesitz, um in das letzte Drittel zu kommen.

Baumgartlinger ließ sich auch schon oft im Spiel gegen Bosnien und Herzegowina in die Verteidigung fallen. In dieser Situation kippte er auf die linke Seite ab und steht mit Zulj auf der selben vertikalen Linie und lässt den rechten Halbraum unbesetzt. Auch hätte der Grazer darauf früher reagieren und eine Anspielmöglichkeit für Martin Hinteregger sein können, schiebt aber zu spät in die Mitte. Der Innenverteidiger spielte dann auf Aleksander Dragovic, der auch durch die nicht-Besetzung des rechten Halbraumes eine Anspielstation weniger hatte.

 

Österreich konnte sich für den Aufstieg in die obere Gruppe nicht qualifizieren. Es gab einige Probleme beim Pressing, vor allem beim Anlaufen des Gegners oder beim Nachschieben, das oft zu spät war und so eine Lücke, die bespielt wurde, aufriss. Aber besonders in der Offensive kann man sich sehr viel verbessern, da im mittleren/letzten Drittel sehr viele Fehler passieren. Wie zum Beispiel schlechte Passentscheidungen oder sich bei einem Zuspiel nicht oft genug umschauen.

 

 

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