Foto: © GEPA Taktik / 2018 / Q2

Ballsicheres Sturm Graz gegen Rapid mit Vorentscheidung um Platz 2 [Spielanalyse] (2)

Sturm Graz konnte im Duell gegen den zuletzt starken SK Rapid Wien einen 4:2 Sieg einfahren. Vor eigenem Publikum zeigte man sich selbstbewusst am Ball und paarte dieses Selbstvertrauen mit taktischer Klugheit.

Die Grazer erzielten ihr Führungstor bereits in der 4. Minute nach einem Schnellangriff. Danach hatte Rapid zwar teilweise gute Ansätze im Offensivspiel, die entscheidenden Durchbrüche gelangen jedoch nicht. Die Schwarz-Weißen etablierten sich phasenweise als dominantere Mannschaft dieses Spiels, obwohl die Ballbesitzstatistik zur Halbzeit mit 50/50 ausgeglichen war. Die Grazer richteten sich in der Verteidigung etwas tiefer aus als die Rapidler, so konnten diese vor allem in den anfänglichen Aufbauphasen ruhiger den Ball zirkulieren lassen. Wie bereits erwähnt nutzten die Heimischen ihren Ballbesitz klug, um auf mehrere Arten das Pressing der Gäste zu überspielen. In der 27. Minute erzielte Eze sein zweites Tor, als er nach einem Eckball am höchsten sprang und zum 2:0 einnickte.

Da Rapid immer höher presste und die Grazer aktiv unter Druck setzen wollte, spielten jene immer wieder hohe Bälle nach vorne. Siebenhandl wurde hier fokussiert, jedoch wurden diese Bälle nicht blind nach vorne geschlagen. Mit sauberer, ruhiger Ballzirkulation im eigenen ersten Drittel lockte man das gegnerische Pressing an und schuf Räume für diese hohen Bälle, die auch recht gezielt gespielt wurden. Aus diesen Fortschritten konnte man dann in den Kampf um den zweiten Ball gehen und Ballbesitzphasen im Mittelfeld etablieren. Die Grazer blieben auch unter Druck recht ruhig und versuchten mit weniger Kontakten, Situationen des höheren Pressings der Rapidler zu lösen, was bisweilen sehr ansehnlich gelang. Trotz dessen hatten die Grazer nicht allzu dringliche Torchancen, und dies bestraften die Gäste aus Wien in der 40. Minute mit dem Anschlusstreffer aus einem Konter. Murgs Flanke verwertete Kvilitaia per Kopf.

 

Kurze Geschichte der zweiten Hälfte

Nach Wiederanpfiff waren es die Rapidler, die mehr vom Ball hatten und auch öfter die Linien der Grazer überspielten. Vor allem über Schwab, der sich diagonal in die Halbräume fallen ließ um der Deckung der Grazer zu entgehen, wurde das Spiel der Gäste angekurbelt. Um Schwab zu befreien, bewegte sich zuerst Ljubicic tiefer, um die Deckung von Alar zu lockern. Dann bewegte er sich wieder nach vorne, Alar folgte ihm. Durch diese Bewegeung entstand Raum, den Schwab ausnutzte um sich dort den Ball abzuholen. Die ersten 15 Minuten waren die beste Phase der Djuricin-Elf. Diese Phase bekam in der 61. Jedoch eine harte Zäsur, als Zulj nach einem hohen Ball von Maresic über die Viererkette das 3:1 erzielte. Der Mittelfeldspieler nahm sich den Ball stark mit und umkurvte Strebinger. In Minute 75 erzielte Murg zwar das 2:4 nach einer besonderen Eckballvariante mit einem Direktschuss von der Strafraumgrenze, jedoch konnte dies keine Aufholjagd mehr entzünden.

 

Schwab, der Stratege. Der Sechser positioniert sich klug und mit richtigem Timing. Seine nach vorne gerichtete Körperposition erlaubt es ihm sich mit einem Kontakt zu drehen.

Er verlagert sofort das Spiel. Mit dem zweiten Kontakt spielt er Hofmann in den Lauf, damit jener gleich mit dem ersten Kontakt auf die Seite spielen kann. So geht vorausschauendes Fußballspiel.

Die Rapidler zeigten vor allem in Halbzeit zwei eine Verbesserung, konnten jedoch die Grazer nicht entscheidend biegen. Sturm war sehr flexibel, traf aus verschiedenen Spielsituationen und schaffte es, auch aus dem Spiel immer wieder gefährlich zu werden. So bestätigte man die starke Leistung von letzter Woche.

 

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