Foto: © GEPA Reportage / 2018 / Juni

Die 7 ... Sommeraufgaben für sieben Bundesligaklubs (3)

Während in Russland Ball und Rubel rollen, schwitzen die nun zwölf Bundesligisten für die neue Saison 2018/19 – und stehen zum Teil vor großen Aufgaben.

Baustelle 6: Kann Austria nachhaltig?

Die Austria wurde dem in den letzten Jahren gepflegten Image des Chaosklubs in den letzten Monaten mal wieder gerecht. Im Winter wurde der Vertrag von Sportdirektor Franz Wohlfahrt verlängert, nur um ihn ein paar Monate später zu beurlauben. Dabei hätten die bisherigen Transfers schon einiges versprochen, mit dem Herbst-2016-Mittelfeld von Sturm (Jeggo/Matic) und dem einen oder anderen weiteren Transfer hat man einiges an Qualität dazu gewonnen. Fraglich ist, wie Thomas Letsch das alles jetzt auf den Platz bringt. Denn den Turnaround hat er im Frühjahr auch nicht geschafft. Die große Frage ist weniger, ob man sich Richtung oberes Playoff einpendelt, sondern viel mehr, wie das geschehen wird. Mit allem, was recht und billig ist und drei Punkte bringt, also dem Ausspielen der individuellen Klasse, die höher ist als bei den Teams, die letzte Saison vor den Veilchen waren? Mit Letsch'schem Umschaltspiel, das mit den Grundzügen des FAK-Nachwuchses bisher nur mäßig vereinbar ist? Oder vielleicht doch mit einer langfristigen Strategie, die unabhängig der letztlich ausführenden Personen funktionieren kann – aber kurz- bis mittelfristig Umfaller bereit hält? Wünschenswert wäre letztere Strategie, ansonsten holt man dann halt statt Letsch irgendwen, der irgendwelche kurzfristigen Ziele erreicht oder nicht, in quasi einer Endlosschleife. Da lastet viel auf den Schultern von Ralph Muhr und Markus Kraetschmer, der sich ja seit Jahr und Tag auch immer wieder zu den sportlichen Belangen des Klubs äußert und verantwortlich fühlt.

Baustelle 7: Wird die neue Sturm-Mannschaft liefern können?

Günter Kreissl werden ja mittlerweile beinahe magische Sportdirektorenfähigkeiten angedichtet. Dennoch müssen die ganzen Abgänge erst einmal verkraftet werden. Und nur weil man ein paar Neue holt, heißt das nicht, dass das Werkl dann gleich rund rennt. Neben Thorsten Röcher, Marvin Potzmann, Bright Edomwonyi oder James Jeggo könnten ja bekanntlich auch Peter Zulj und Deni Alar gehen. Dass Abwehrboss Dario Maresic auch nach Ende der Sommerübertrittszeit da sein wird, ist trotz Vertragsverlängerung keinesfalls sicher. Die große Baustelle wird aber weniger sein, dass die Mannschaft irgendwann zueinander findet, sondern wie schnell das geht und was währenddessen rundherum so passiert. Die SK Sturm-Verantwortlichen Jauk, Vogel und Kreissl müssen hier vor allem auf die Stimmung achten. Das betrifft dann aber vor allem die (Haus- und Hof-)Medien, die sehr schnell auch negativ berichten können - den Fans traut man schon mehr zu, hier eine realistische Erwartungshaltung an die kommende Saison zu haben. Und ja, der Europacup ist auch noch zu bestreiten, ein bisschen internationale Euphorie täte den Grazern auch gut.

 

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