Die 7 … Reformen der höchsten Spielklasse (3)

Am Wochenende startet die Bundesliga in eine neue Ära. Die Hoffnungen sind groß, dass mit der ersten Reform seit der Einführung der Zehnerliga 1993/94 in einigen Bereichen wieder ein paar Schritte vorwärts gemacht werden können.

1985/86 – 1992/93: Die Zeiten der Playoffs mit 12 Teams im Grunddurchgang

Also ließ man sich wieder etwas Besonderes einfallen. Je zwölf Teams in den ersten zwei Spielklassen sollten einen Grunddurchgang ausspielen. Jeder gegen jeden zwei Mal, also 22 Runden. Danach wurden die 24 Vereine in drei Playoffs eingeteilt. Die acht besten Teams der ersten Division spielten das Meister-Playoff um den Titel, die vier anderen sowie die vier besten der 2. Division ermittelten im Mittleren Playoff den Verbleib beziehungsweise Abstieg aus der höchsten Leistungsstufe. Im Abstiegs-Playoff der acht schlechtesten Zweitligisten mussten die letzten drei in die Amateurligen absteigen. Der Weisheit letzter Schluss ward aber auch hiermit nicht gefunden, also war die Halbwertszeit dieses Modus ebenso eine geringe.

1993/94 – 2017/18: Die Zehnerliga

Wieder zurück zur Zehnerliga, die dann bis zur gerade abgelaufenen Saison 2017/18 Bestand hatte. Zunächst hieß die Liga weiterhin 1. Division, dann drei Jahre ohne Bewerbssponsor Bundesliga, seit 1997/98 steht dem Namen ein Geldgeber vor. Die Anfangszeit dieser Liga war von großen Erfolgen geprägt. Austria Salzburg und Rapid Wien erreichten Europacupfinali, Sturm und Salzburg nahmen an der Champions League teil. Ein weiterer Hintergedanke, nämlich für die Klubs finanziell bessere Möglichkeiten zu schaffen, klappte nicht wirklich. Das Bosman-Urteil 1995, das ablösefreie Wechsel ermöglichte, der EU-Beitritt mit der Auflösung von Legionärsbeschränkungen und die zunehmende Kommerzialisierung, was sich insbesondere in riesigen Mengen mehr Fernsehgeld für die großen Ligen niederschlug, ließ die Schere zwischen Österreich und Europa in den 2000ern immer weiter auseinandergehen. Mitspielen wollte man trotzdem. Die Konkurse der Meister FC Tirol 2002 und GAK 2007 sollen hier exemplarisch angeführt sein. Erst in den letzten Jahren, vor allem durch die Einführung der Akademien, verbesserten sich die Zustände ein wenig. Salzburgs Europacuperfolge stehen zwar noch etwas alleine da und sind durch den sehr wenig repräsentativen Mitteleinsatz durch Red Bull kein Abbild der restlichen Liga. Aber die Lizenzkriterien sind mittlerweile so streng, dass zumindest in der Bundesliga finanzielle Schieflagen nicht mehr im Ausmaß der 2000er-Jahre vorkommen können. Zur Saison 2018/19 hin kommt nun die neue Zwölferliga – sie soll ein Zwischenschritt Richtung einer noch größeren Liga sein. Gehen in ein paar Jahren wieder zurück zu 16 Vereinen oder wird das beginnende Experiment wieder ein Flop und die Zehnerliga wird zurückgeholt? Die turbulente Geschichte der österreichischen Ligaformate zeigt uns vor allem eines: Man weiß es nicht.

 

>>> Nächste Seite: Furioses Europacup-Comeback des LASK