Die 7 … Erkenntnisse aus dem Bundesligastart (2)

Es reicht nicht für einen kurzfristigen Zuschaueranstieg, das sonntägliche Livespiel zu subtrahieren und dann kommen plötzlich mehr Fans. Fakt ist, dass die Zuseherzahlen nah am Niveau des Vorjahres sind. Das zeigt der wöchentliche Zuschauercheck von 90minuten.at. Allerdings: Was soll man sagen? Im Winter ist es zu kalt, im Sommer zu heiß, dieser Klub ist zu dorfig, den finden wir doof, die Meisterschaft ist quasi entschieden und überhaupt und außerdem was sollte die Reform jetzt eigentlich. Es wurde eben in den letzten Jahren viel Porzellan in der Beziehung zwischen Besuchern und Vereinen zerschlagen und das lässt sich offenbar nicht kurzfristig wieder zusammenfügen.

Robert Almer ist sicherlich einer der sympathischsten Fußballer, den Österreich in den vergangenen Jahren gehabt hat. Zudem hat er auf sportlich höchstem Niveau vielen Austria-, Nationalteam- aber auch Mattersburg-Fans Sternstunden beschert. Vor wenigen Monaten musste er jedoch zähneknirschend sein Karriere-Ende zur Kenntnis nehmen, denn das Knie spielte einfach nicht mehr mit. Vor einigen Wochen heuerte er als Tormann-Trainer bei Mattersburg an, um seine Erfahrung weitergeben zu können. Ein sicherlich sinnvoller Schritt. Und doch kommt jetzt alles anders: Plötzlich ist er sportlicher Leiter in Mattersburg und beerbt Franz Lederer, der sich schlussendlich mit Gerald Baumgartner (ebenfalls schon Geschichte) nicht arrangieren konnte und so auch das Standing im Klub verlor. Bei aller Sympathie und Respekt vor den sportlichen Leistungen der Vergangenheit, muss aber dennoch einmal mehr die Frage gestellt werden: Würde Martin Pucher in seiner Bank auch jemanden in Führungsposition einstellen, der keinerlei Erfahrung mit dem Job bisher gemacht hat? Und eine zweite Frage sei erlaubt: Hat Robert Almer etwa bei der Austria unter Franz Wohlfahrt sein Handwerk gelernt? Wie auch immer: Die Tatsache, dass ein Legendenstatus für Top-Jobs im Management eines Fußball-Klubs weiterhin reicht, ist ein Armutszeugnis für den österreichischen Fußball.  

Sturms Auftritte waren zum Teil Slapstick, zum Teil peinlich. Die Admira schied sang- und klanglos aus. Der LASK hatte am Ende den einen Moment zu wenig Konzentration, Rapid muss gegen Bukarest erst beweisen, dass das 4:0 im Heimspiel gegen Slovan in der Höhe verdient war und Salzburg ist zwar in der Europa League-Gruppenphase, aber gegen Roter Stern Belgrad muss eine Leistung her, will man in die Champions League. Die sommerlichen Vergleiche mit internationalen Gegnern geben stets ein gutes Bild davon ab, wo die Liga steht, die Fünfjahreswertung lügt dabei kaum. Und die besagt: Es ist hauptsächlich Salzburg +1. So sehr das Label Ausbildungsliga stimmen mag, so sehr müssen sich alle hinterfragen, warum es Sommer für Sommer eigentlich nur für die Bullen, Rapid oder Austria reicht. In der Liga kann man sich ja auch untereinander schlagen.

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