Die 7 ... größten Fußballpleiten Österreichs

„Heit fliagt da Fernseher ausn Fensta, weu de Vienna hod scho wieda valuan“, schon 1979 wusste Ostbahn Kurti, dass die Vienna-Fans leiden müssen. Der Pleitegeier gehört zu Österreichs Fußball wie zwei Tore, ein Ball und grüner Rasen. Von Georg Sander

Platz 4: FC Tirol Innsbruck – Erfolg auf tönernen Beinen

Finanzielle Miseren eines tiroler Hauptstadtklubs ist man mehr oder weniger gewohnt, es ist ein dauerhaftes Thema wie die Debatte um das Ligenformat. 1993 wurde der FC Tirol Innsbruck aus dem FC Wacker als Profibetrieb ausgegliedert. Mit Swarowksi-Geld waren die Innsbrucker Ende der 80er zwei Mal Meister geworden, 2000 bis 2002 kam der Meister drei Mal in Folge aus dem „heiligen Land“, unter anderem mit einem gewissen Jogi Löw als Trainer. Im Mai 1997 übernahm Martin Kerscher als Präsident den Verein, Schuldenstand eine Viertel Million Euro. Dazu eine bekannte Ansage: „Ich will Innsbruck unter den besten 30 Klubs Europas positionieren“, da ist Rapid mit den Top 50 aktuell ja richtig bescheiden. Klang komisch, aber 94 und 96 stellte Österreich mit Salzburg und Rapid Europapokal-Endspielteilnehmer. Im Frühjahr 2000 holte man den Titel vor Sturm – die Finanzprobleme waren schon evident. 2000/01 war eine teuer erkaufte Meisterschaft, die Prämien für Ligasiege fraßen Löcher ins Budget. Die Europacupmillionen stellten sich nicht ein, das finanzielle Kartenhaus, das Kerscher und Manager Robert Hochstaffl gebaut hatten, drohte einzustürzen. 2002 wurden mindestens 1,5 Millionen Euro ausstehende Gehälter offiziell, ein dubioser Millionendeal mit einem internationalen Unternehmen aus Florida platzte. Die Mannschaft spielte unter Löw und ohne Geld weiter und holte den Titel. Später ging man von 60 Millionen Euro Schulden aus, der FC Tirol Innsbruck war im Konkurs und bei Manager Hochstaffl klickten die Handschellen.

 

Platz 3: Der SK Sturm in der Konkursfalle

Nach den erfolgreichen Jahren rund um die Jahrtausendwende verlor Sturm Graz immer mehr Boden gegenüber der lokalen Konkurrenz GAK und den nationalen Gegnern. Die Akte Kartnig ist bekannt, das Wirken des Zampanos hätte die früher so erfolgreichen Blackies fast den Fortbestand gekostet. 2006/07 erhielt man die Lizenz nur unter Auflagen in zweiter Instanz. 2007 wurde der dem Konkurs folgende Zwangsausgleich unter Hans Rinner angenommen, Sturm war gerettet. Im Laufe der Saison waren insgesamt 13 Punkte abgezogen worden. Das neue Management, einige Spielertransfer und ein Abspecken ließen den Verein finanziell gesunden; trotzdem konnten Erfolge gefeiert werden. Es hat aber nicht viel gefehlt und den Blackies wäre aufgrund der Vorgänge in der Ära Kartnig ein ähnliches Schicksal ereilt, wie den GAK. Die Grazer haben es geschafft, sich aus der Misere zu ziehen, es folgte 2011 bekanntlich gar der dritte Meistertitel. Es grenzt beinahe an ein Wunder, dass es die Blackies geschafft haben, nicht den totalen Crash hinzulegen.

 

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