Die 7 ... größten Fußballpleiten Österreichs

„Heit fliagt da Fernseher ausn Fensta, weu de Vienna hod scho wieda valuan“, schon 1979 wusste Ostbahn Kurti, dass die Vienna-Fans leiden müssen. Der Pleitegeier gehört zu Österreichs Fußball wie zwei Tore, ein Ball und grüner Rasen. Von Georg Sander

Platz 6: Schwarz Weiß Bregenz – Vorarlbergs ehemaliges Vorzeigemodell

In Zeiten, in denen der SCR Altach als Ländle-Klub die Liga rockt, muss zwangsläufig an Schwarz-Weiß Bregenz gedacht werden. Zwischen 1999 und 2005 hielt man sich in der Liga, 2003/04 konnte mit Rang fünf das beste Ergebnis erzielt werden. Der Klub geriet aber zusehends ins Visier der Wettmafia, in der Affäre rund um den deutschen Schiri Hoyzer fiel 2005 der Name Bregenz. Auch mit dem Geld schien es der Verein nicht so genau zu nehmen. 2005 wurde dann die Lizenz verweigert, es folgte der Konkurs. Der seit 1919 bestehende Verein war Geschichte. Es dauerte noch zwei Jahre, bis das Konkursverfahren abgeschlossen war. Bis 2013 spielte der 2005 gegründete Nachfolgeverein SC Bregenz ohne Schwarz-Weiß, mittlerweile verdingt man sich in der Vorarlbergliga. Die Bregenzer träumen von einer Rückkehr, die Zeiten, als Kicker wie Axel Lawaree oder Peter Hlinka die Fußballschuhe im Ländle schnürten, ist lang vorbei. Ob sie wieder kommen wird?

 

 

 

Platz 5: SV Bad Aussee – der wohl tragischste Pleitegeier

Wer durchs Ausseerland fährt, kann es noch erspähen: Das Stadion des SV Bad Aussee. 2007 stieg der Klub in die Erste Liga auf und die Gemeinde stand Kopf. Sportlich war es aber nichts. Vier Siege, nur 20 Punkte aus 33 Spielen, letzter Platz in der Zwölferliga. 2003 ermöglichte Dieter Hundt, Aufsichtsratsvorsitzender beim VfB Stuttgart und mit einem Ferienhaus in Bad Aussee ausgestattet, den Bau des Stadions, schon dieser Bau war eher windig, der Gemeinderat ermöglichte aber VIP-Klubs und einen Kabinentrackt mit Whirlpool. Der Klub wurde mit Legionären eben bis in die Erste Liga gepusht, von Nachwuchsarbeit und organischem Wachstum keine Spur. Noch vor dem Aufstieg fehlten aber Gelder für Gehälter. Wie der Ballesterer in einer Story berichtet, war es damals so: „Die Spieler haben gewusst: Bei Bad Aussee kriegst du viel Geld, aber du musst lang drauf warten.“ Die Lizenz kam für das eine Jahr im Profifußball nur unter Auflagen und dann kam zur sportlich-finanziellen noch die persönliche Tragödie dazu. Wie dem Ballesterer-Beitrag zu entnehmen ist, suchte Sportdirektor Hans Pehringer illegale Wege zur Geldbeschaffung. Er sah irgendwann keinen Ausweg mehr, als sich am 7. Jänner 2008 zu erhängen. Die Polizei konnte nicht ermitteln, ob noch wer von Pehringers Machenschaften wusste. 2008/09 reichte es noch für einen 13-Mann-Kader in der Regionalliga, es gibt mit dem FC Ausseerland einen Nachfolgeklub im Unterhaus. Die Geschichte rund um den SV Bad Aussee ist die wohl tragischste Pleitestory im heimischen Fußball.

 

>>> Weiterlesen - Die 7 ... größten Pleiten: Platz 4 bis 1