Das WM-Qualifikationsspiel der ÖFB-Nationalmannschaft gegen Irland in Dublin am Sonntag ist ein großes Fragezeichen, da es ein richtungsweisendes Spiel ist. 90minuten.at beantwortet die wichtigsten Fragen. Von Georg Sander
Foto: © GEPA
Beziehungsweise: Wie variabel wird er sein, der Teamchef, wenn die Variante A nicht funktioniert. Marcel Koller gilt als Zauderer, taktische Umstellungen oder auch personelle während des Spiels sind nicht so sein Ding. Ungezwungen wechselte Koller in den bisherigen fünf Partien erst zwei Mal mal rund um die 60. Minute. Switchen von einer klaren Dreier- auf eine Viererkette "traute" er sich in Bewerbsspielen nur gegen Island bei der Euro. Es muss im Spiel wohl sehr viel falsch laufen, dass Koller den Plan verlassen wird, den er sich für die erste Minute vorgenommen hat. Das ist für dieses Spiel insofern blöd, weil Kollers Gegenüber Martin O'Neill taktisch ausgefuchst ist und Schwachstellen während des Spiels erkennen wird und diese beackert. Etwas, was von Koller (bislang) eher nicht behauptet werden kann.
Foto: © GEPA
Was soll man sagen? Koller ist im Herbst seit sechs Jahren Teamchef, hat die Euro erreicht - aber mit der Euro baute alles irgendwie ab. Man kann viele Gründe (er)finden: Spielglück, Verletzungspech und Co. - die Ergebnisse sprechen halt nicht mehr für bedingungslos für Koller - und wie immer im Fußball geht dann eben der Trainer als erstes. Nicht falsch verstehen: Jeder will ein erfolgreiches Nationalteam. Aber mit einer Niederlage in Dublin rückt die Quali für die WM in Russland in weite Ferne. Ein größerer Kaderumbruch ist dann Richtung Euro 2020 schon zu erwarten. Zwar ist nur Janko wirklich alt, 2020 werden aber entscheidende Akteure wie Baumgartlinger, Junuzovic, Prödl, Harnik oder mit Abstrichen Klein und Burgstaller schon über 30 sein. Am liebsten wäre uns aber, wenn zumindest die Ergebnisbasierte Diskussion um Koller nach dem Irland-Match wieder verschwindet.