„Save us, Big Sam“

Trotz allem und trotz der Gerüchte, dass selbst die Spieler kein Vertrauen mehr in Pardew hatten, hatte der Trainer stets Rückendeckung von Chairman Steve Parish, der ihm bei den Besitzern ein gutes Wort einlegte und im Sommer sogar die Chance auf noch größere Re-Investition bekam.

Kurz vor Weihnachten war dann jedoch Schluss: Alan Pardew musste seine Koffer packen und wurde durch Sam Allardyce ersetzt. Die Geschäftsführung fokussierte sich bei der Trainersuche vor allem auf die schwachen Leistungen in der Defensive und den Fakt, dass man zu viele Gegentore erhielt und entschied sich so für „Big Sam“, der bisher noch nie aus der Premier League abstieg. Allardyce hat schon oft Wunder bewirkt und mit bereits abgeschriebenen Mannschaften doch noch den Klassenerhalt geschafft. Er kennt die Situation und kann Spieler zu besseren Leistungen motivieren – so zumindest sein Standing in England.

 

"Man muss zuerst aufhören zu verlieren, bevor man mit dem Gewinnen anfangen können.“

- Sam Allardyce

 

Ein Blick auf die ersten Leistungen der Eagles unter Allardyce und es wird schnell klar, dass keine Leistungssteigerung zu sehen ist. Auch rund zwei Monate nach seinem Antritt läuft es nicht besser. Im Gegenteil. Die 0:4-Niederlage gegen Sunderland, die ebenfalls gegen den Abstieg kämpfen, wurde von Fans als „schlechteste Leistung seit der Rückkehr in die Premier League“ bezeichnet.

 

Die Mannschaft spielt deutlich schlechter als unter Pardew, einzig die Defensive steht nun tiefer, doch ist – trotz starker Wintertransfers wie Mamadou Sakho und Patrick van Aanholt, Jeffrey Schlupp und Luka Milivojevic – genauso anfällig wie unter seinem Vorgänger, während unter Alan Pardew prozentuell gesehen zumindest mehr Zweikämpfe gewonnen wurden. Zudem schwächelt man nun auch in der Offensive. Seit „Big Sams“ Antritt am 23.12. traf Christian Benteke erst einmal. Ebenso Wilfried Zaha. Insgesamt erzielte Crystal Palace unter der Ägide von Sam Allardyce in der Liga bloß vier Treffer. José Mourinho nannte das Spiel des 62-Jährigen einst „Fußball aus dem 19. Jahrhundert“ und genauso wirkt es auch. Man sieht zwar Leidenschaft und Einsatz, doch man sieht genauso fatale Stellungsfehler, herumgebolze und blindes Nachvorneknallen des Balles zum großen Benteke, der „die Hütten für Palace schon erzielen wird“.

 

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