Foto: © GEPA Interviews / 2018 / Mai

Marco Rose: "Kann niemanden bekehren, der uns Scheiße findet" (3)

Marco Rose spricht im großen 90minuten.at-Saisoninterview über erreichte Ziele, verpasste Chancen, welcher Trainer ihn überrascht hat und Missgunst gegenüber Red Bull Salzburg.

 

90minuten.at: Ich meinte aber eher die Konkurrenz im sportlichen Sinne. Man bekommt schon das Gefühl, dass das Niveau anzieht.

Rose: Wir sind jedes Wochenende maximal gefordert. Es spricht für unsere Arbeit, dass wir trotzdem vorne sind. Alles, was ich dieses Jahr gesehen und erlebt habe, spricht auch für den österreichischen Fußball. Sturm hat unter Franco Foda und jetzt Heiko Vogel eine klare und spannende Spielanlage. Peter Zulj hat sich toll entwickelt, Koch, Maresic, Alar vorne drinnen, das sind gute, interessante Jungs. Bei Rapid ist es dasselbe mit Murg oder Schwab . Da ist Qualität da.

 

90minuten.at: Gab es einen Trainer, der Sie ziemlich überrascht hat?

Rose: Nein, überrascht hat uns selten was. (denkt nach) Thorsten Fink vielleicht im letzten Spiel vor Weihnachten, als sie 5-Raute-1 gespielt haben. Das war eine extreme Anpassung. Im Pokal gegen Graz haben wir zwar genau mit dem gerechnet, was gekommen ist. Da war ich mit unserem in-game-coaching aber nicht so zufrieden. Wir machen auch nicht alles richtig und der Gegner macht sich ebenfalls Gedanken. Aber es macht Spaß!

 

90minuten.at: Was erwarten Sie sich in dem Zusammenhang von der Zwölferliga mit dem Playoff?

Rose: Wir sind alle gespannt. Die Bundesliga hat sich wirklich Gedanken gemacht, das Produkt Bundesliga interessanter zu machen und das schauen wir uns an. Wir haben das alle noch nie erlebt und sind gespannt, ob uns das nach vorn bringt.

 

90minuten.at: Im Oktober haben Sie mir weiters gesagt, dass Sie ein gewisses Vetorecht bei den Spielern haben. Sie sind zwar gegen A-Elf/B-Elf, aber es hat sich eine gewisse erste Elf heraus kristallisiert. Bei wem wollen Sie ein Veto einlegen?

Rose: Als Trainer bin ich für den sportlichen Erfolg zuständig und dafür möchte ich den bestmöglichen Kader haben. Dafür werde ich sicher auch kämpfen. Wichtige Spieler will jeder Trainer behalten und mir sind alle meine Spieler wichtig.

 

90minuten.at: Wissen Sie schon, wer aus dem Nachwuchs rauf kommen soll?

Rose: Da will ich jetzt gar keine Namen nennen. Es wissen alle, dass wir einen guten Unterbau haben. Dieses Jahr hat sich ein Haidara fix oben rein gespielt, in der Rückrunde hat es Mwepu gut gemacht . Patson Daka ist ebenfalls fix oben mit dabei. Wir haben gute Jungs, es werden welche nachkommen. Das hängt von den Jungs und ihren Leistungen ab.

 

90minuten.at: Wie sieht es mit den verliehenen Spielern aus? Smail Prevljak hat jüngst verlängert, es sind einige verliehen.

Rose: Das werden wir intern erst besprechen.

 

90minuten.at: Bei Leitgeb, Yabo und Onguene laufen die Verträge aus.

Rose: Diese Themen werden ebenfalls noch besprochen .

 

90minuten.at: Im Kader fällt jetzt noch auf, dass viele Innenverteidiger da wären. Denken Sie bei der Systematik Richtung Dreierkette?

Rose: Wir wollen grundätzlich alles beherrschen. Aber bin ich mit drei Innenverteidigern offensiver als mit zwei? Es ist oft ein Denkfehler. Habe ich mit einer Dreierkette mehr offensive Spieler als mit zwei Innenverteidigern? Da gibt es verschiedene Ansätze und Positionierungen in verschiedenen Grundordnungen, die wir spielen können wollen.

 

90minuten.at: Reinschnuppern, zwei Saisonen Stammspieler und dann raus aus Österreich. Ist das der Weg, den Spieler gehen müssen? Weil es „nur“ die österreichische Liga ist?

Rose: Sie haben es perfekt selbst beantwortet. Ich bekomme diese Frage sehr oft gestellt. Ab er daran kommen wir nicht vorbei. Wir wollen erfolgreich sein, die Jungs entwickeln und so lange wie möglich hier behalten. Aber wenn ein Spieler die Möglichkeit hat, nach Deutschland, Italien oder England zu gehen, dann können wir irgendwann nicht mehr mithalten. Fertig, aus.

 

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