"Der erste Schritt war, einen Mentaltrainer zu Verfügung zu stellen, aber wir können nicht sagen, dass einer hingehen muss. Ich finde nicht, dass wir das Recht dazu haben."
90minuten.at: Rapid tritt in manchen Spielen stärker auf als gegen vermeintlich kleinere Gegner. Warum? Kämpfen und Siegen gibt es ja als Auftrag.
Djuricin: Ich glaube, das ist menschlich. Aber man müsste dann so viel Mentalität aufbringen, um immer gleich viel Gas zu geben. Die Spieler machen das ja nicht absichtlich. Wir haben eine intelligente, brave Mannschaft. Wir spielen seit ein paar Jahren Positionsspiel, zeigen guten Fußball. Da gibt es vielleicht den einen oder anderen, der sich gegen kleinere Mannschaften nicht so quälen kann. Das ist eine Kopfsache. Wenn man das schafft, ist man sehr gut.
90minuten.at: Wir da im mentalen Bereich genug gearbeitet?
Djuricin: Es geht generell noch viel mehr. Wir haben ja einen Mentaltrainer, der steht den Spielern zur Verfügung. Der Anfang ist schwierig. Wir wissen nicht, ob das einer will. Der erste Schritt war, einen Mentaltrainer zu Verfügung zu stellen, aber wir können nicht sagen, dass einer hingehen muss. Ich finde nicht, dass wir das Recht dazu haben. Es gibt Menschen, die besprechen das mit Geschwistern, der Mutter oder der Frau. Das hilft genau so. Darum ist es schwierig, jemanden dazu zu verpflichten.
90minuten.at: Es gibt aber Bereiche, da ist das vorgeschrieben. Supervision in Sozial- und Gesundheitsberufen etwa.
Djuricin: Mir wäre es auch am liebsten, wenn jeder hingeht und sich das einmal ansieht.
90minuten.at: Das legendäre 7:0 in Salzburg jährt sich dieser Tage zum zehnten Mal. Könnte Ihre Mannschaft das heutzutage auch?
Djuricin: Nein. Der Unterschied ist heute größer als damals. In einem Spiel kann man Salzburg schlagen, das haben wir auch schon. In einer Saison ist es viel schwieriger geworden als vor zehn Jahren.