"Sportlich stehen wir mit Red Bull Salzburg sehr gut da und der Fixplatz in der Champions League ist in Reichweite. Die Konsequenz wird sein, (...) dass die Ausgeglichenheit bzw. Spannung noch weiter sinken wird."
In welcher Position sehen Sie Österreich?
Georg Pangl: Sportlich stehen wir mit Red Bull Salzburg sehr gut da und der Fixplatz in der Champions League ist in Reichweite. Die Konsequenz wird sein, wenn Red Bull zu seinem aktuellen Budget von über € 100 Mio noch weitere € 20 bis 30 Mio erhält, dass die Ausgeglichenheit bzw. Spannung noch weiter sinken wird. Auch Österreich muss sich trotz der Infrastrukturoffensive weiterentwickeln, um nicht den Anschluss zu verlieren. In vielen vermeintlich kleineren Ländern geht ein permanenter Prozess in Sachen Infrastruktur vor sich. Damit meine ich nicht nur die neuen Stadien, sondern auch Projekte wie Verbandssportanlagen. Die Uefa unterstützt ihre 55 Mitglieder tatkräftig und es ist erfreulich, dass in vielen Ländern tolle Sportanlagen enstehen. ÖFB-Präsident Leo Windtner ist Vizepräsident des sog. „Hattrick-Komitees“, das u.a. finanzielle Unterstützungen bewilligt. Und ich bin überzeugt, dass er für Österreich für die kommenden Jahre einen Plan hat und auch versuchen wird, Projekte zu initiieren. Viele Verbände haben in den vergangenen Jahren einiges an Fördergeldern lukriert, die durch die Champions League gespeist wurden. Hier muss man jetzt auch ein wenig wachrütteln und die bedürftigen Ligen und Klubs unterstützen. Fakt ist: Das Haus des europäischen Fußballs aus Sicht der Ligen bröckelt, wir müssen es dringend renovieren.
Letzte Frage: In Österreich wurde gerade von der neuen Regierung angekündigt, die Pyrotechnik-Ausnahmeregelung deutlich zu verschärfen. Damit wird der Pyro-Einsatz so gut wie unmöglich gemacht. Denken Sie, dass dies ein sinnvoller Schritt ist, immerhin hat die Ausnahmeregelung eigentlich gut funktioniert?
Persönlich wäre ich für Null-Toleranz in Sachen Pyrotechnik. Wie meine Ex-Kollegen in der Bundesliga versichern, wird es keine bessere praktische Lösung geben, als die aktuelle Ausnahmeregelung und in weiterer Folge Zusammenarbeit mit den Klubs und Anhängern, die erfolgreich gelebt wurde. Das sollte man sich seitens der Politik vor Augen halten und weitere Gespräche führen.
Danke für das Gespräch!